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Die Hafenstadt
langen und 0,93 m. hohen Steinen mit einer solchen von
c. 1,30 m. und 0,45 in. ab.
Diese auch bei den andern Rundthürmen angewandte
pseudisodome Bauweise1) beweist jedenfalls, dass sie in der
jetzigen Gestalt erst in späterer Zeit entstanden sind (viel-
leicht erst in der Zeit nach der Schlacht bei Chaironeia).
Auch bei dem zweiten (inneren) Abschluss der Eetioneia
sind übrigens noch jetzt drei Thürme erkennbar2).
Endlich ist der ausgesetzteste Theil der Nordfront, der,
worin sich die beiden Hauptthore befinden, das der Niederung
und das etwa 150 m. davon entfernt, südlich der nördlichen
Schenkelmauer liegende, auch besonders stark mit völlig
massiven Thürmen bewehrt gewesen, von denen mehr oder
minder bedeutende Reste noch jetzt erhalten sind3).
Zwei viereckige Thürme, die auf ovaler Basis stehen4),
springen vor das Thor der Niederung vor (s. das Genauere unten);
westlich von ihnen ist wenigstens noch ein gleichfalls viereckiger
Thurm erkenntlich; östlich steht in einem stumpfen Mauer-
winkel ein runder Thurm mit einem Radius von 6,75 m., dann
von diesem nur 39 m. entfernt ein 9,75 m. breiter viereckiger,
1) Leake S. 286 Anm. 2 Zusatz will hier den Baustil, der zur
Zeit Philon's herrschte, erkennen (gleichwie in den Mauern der Eetioneia);
pseudisodome Konstruktion zeigt in Athen die Attalos-Stoa (s. Adler,
Stoa des Attalos S. 1): doch ist andrerseits hervorzuheben, dass die
üundthürme mit einem Segment ihres Umfangs in die Mauerlinie
selbst eingebunden sind, durchaus gegen die Vorschrift Philon's, der
diese Bauweise direkt tadelt, weil beim Einsturz des Thurmes die
Mauer mit beschädigt werde: vgl. Bull. a. a. 0. 1888 S. 341.
2) Zwei geben Hirschfeld Taf. VI und Alten S. 22 Fig. 19, noch
ein dritter ist von den Franzosen blossgelegt: s. Bull, de Corr. Hell.
1887 S. 136; doch ist dieser dritte ganz abweichend konstruirt und
jedenfalls erst in einer späteren Zeit hinzugefügt: s. Bull, de C. H.
1888 S. 339 f.
3) S. Alten S. 16. 17; der Thurm westlich des Hauptthores der
Niederung ist nur auf der Karte angegeben, in der Besprechung nicht
erwähnt. Jetzt hat die Stadtbehörde des Peiraieus die Mauern mit
ihren Thürmen auf eine längere Strecke freigelegt: s. Mitth. d. Inst.
XII S. 389.
4) Abgebildet bei Hirschfeld, Taf. HI; dass diese abweichende
Bildung jüngeren Ursprungs sei, bemerkt ders. S. 6 mit Recht.
Die Hafenstadt
langen und 0,93 m. hohen Steinen mit einer solchen von
c. 1,30 m. und 0,45 in. ab.
Diese auch bei den andern Rundthürmen angewandte
pseudisodome Bauweise1) beweist jedenfalls, dass sie in der
jetzigen Gestalt erst in späterer Zeit entstanden sind (viel-
leicht erst in der Zeit nach der Schlacht bei Chaironeia).
Auch bei dem zweiten (inneren) Abschluss der Eetioneia
sind übrigens noch jetzt drei Thürme erkennbar2).
Endlich ist der ausgesetzteste Theil der Nordfront, der,
worin sich die beiden Hauptthore befinden, das der Niederung
und das etwa 150 m. davon entfernt, südlich der nördlichen
Schenkelmauer liegende, auch besonders stark mit völlig
massiven Thürmen bewehrt gewesen, von denen mehr oder
minder bedeutende Reste noch jetzt erhalten sind3).
Zwei viereckige Thürme, die auf ovaler Basis stehen4),
springen vor das Thor der Niederung vor (s. das Genauere unten);
westlich von ihnen ist wenigstens noch ein gleichfalls viereckiger
Thurm erkenntlich; östlich steht in einem stumpfen Mauer-
winkel ein runder Thurm mit einem Radius von 6,75 m., dann
von diesem nur 39 m. entfernt ein 9,75 m. breiter viereckiger,
1) Leake S. 286 Anm. 2 Zusatz will hier den Baustil, der zur
Zeit Philon's herrschte, erkennen (gleichwie in den Mauern der Eetioneia);
pseudisodome Konstruktion zeigt in Athen die Attalos-Stoa (s. Adler,
Stoa des Attalos S. 1): doch ist andrerseits hervorzuheben, dass die
üundthürme mit einem Segment ihres Umfangs in die Mauerlinie
selbst eingebunden sind, durchaus gegen die Vorschrift Philon's, der
diese Bauweise direkt tadelt, weil beim Einsturz des Thurmes die
Mauer mit beschädigt werde: vgl. Bull. a. a. 0. 1888 S. 341.
2) Zwei geben Hirschfeld Taf. VI und Alten S. 22 Fig. 19, noch
ein dritter ist von den Franzosen blossgelegt: s. Bull, de Corr. Hell.
1887 S. 136; doch ist dieser dritte ganz abweichend konstruirt und
jedenfalls erst in einer späteren Zeit hinzugefügt: s. Bull, de C. H.
1888 S. 339 f.
3) S. Alten S. 16. 17; der Thurm westlich des Hauptthores der
Niederung ist nur auf der Karte angegeben, in der Besprechung nicht
erwähnt. Jetzt hat die Stadtbehörde des Peiraieus die Mauern mit
ihren Thürmen auf eine längere Strecke freigelegt: s. Mitth. d. Inst.
XII S. 389.
4) Abgebildet bei Hirschfeld, Taf. HI; dass diese abweichende
Bildung jüngeren Ursprungs sei, bemerkt ders. S. 6 mit Recht.