Ihre Befestigungen 39
die, dass auf beiden Seiten der Einfahrt aus gewaltigen
Blöcken ohne Verband1) aufgeschichtete Steindämnie bis auf
eine geringe Distanz von einander in das Meer geführt wur-
den. Diese Molen dienen ja zunächst dem Zweck, die Häfen
gegen zu starken Wellenschlag und Versandung zu schützen:
sie sind aber hier durchweg auch in das eigentliche Be-
festigungssystem hineingezogen. Zunächst und zwar bei
allen drei Häfen (Peiraieus, Zea, Munychia) gleichmässig
dadurch, dass sie an ihren Köpfen mit massiven quadra-
tischen Thürmen bewehrt sind2): diese Thürnie, von denen
aus man auf die herannahenden feindlichen Schiffe schiessen
konnte, werden auch des Nachts die Leuchtfackeln getragen
haben. Ausserdem sind aber bei allen drei Häfen noch be-
sondere, ausgedehnte und mächtige Fortifikationssysteme mit
den Molen verbunden.
Im Einzelnen sind bei dem Peiraieus für die Anlage
der Molen zwei, ein Stück einwärts von der äussersten Ein-
fahrt, von den entgegengesetzten Küsten auf einander zu-
laufende Felsbänke benutzt und so zwei je 130 m. lange
Arme hergestellt, zwischen denen nur eine Oeffnung von
TrepiKÄ.€iouevou xoic veuipioic Kai tuj 'Acppooidw Kai xaic eroaic uexpi xüjv
K\ei9pa>v kann beide Male xä K\ei8pa nicht wohl von etwas Anderem
als den Molen verstanden werden. Und vgl. oben S. 37 Anm. 3.
1) Speciell bezeugt das für die östliche Mole des Zeabassins Dal-
mann im Phüolog. XXXI S. 45.
2) Graser im Thilöl. XXXI S. 45 f. hält die Molenköpfe (wie bei-
läufig schon Babin § 3) nur für Pfeiler, an denen die Hafenketten fest-
gemacht wurden; obwohl er zugiebt, dass technisch nichts im Wege
stehe, sie für Thürme zu halten (ebd. S. 52). Diese letztere Annahme
mit den meisten für die richtige zu halten, bestimmt mich einerseits
die allgemeine Beschreibung bei Vitruvius (s. oben S. 37 Aum. 4) und
speciell die Analogie der Hafenmolen bei Byzanz: vgl. Cassius Dio
74, 10 al Xn^01 ctuTÜJV (der Häfen von Byzanz) Ttüp'fouc ecp' eKÖtrepa
TroXü Trpoexovxac e'cpepov, üjct' cmopov tüj TtoX.eufiu töv -rrpöcTrAouv -rroieiv.
Von den in der Litteratur erwähnten Thürmen des Peiraieus gehört
nicht hieher der, dessen Thukyd. VIII 90, 4 gedenkt: aber Polyainos'
Worte IV 7, 6 troAti tt\f]6oc eKßövxec KaxeAdßovxo xoüc ttupyouc Kai xov
Aiueva (TTeipaia) werden am einfachsten auf die Molenthürme bezogen,
obwohl sie auch auf die äusseren zwei, besonders festen Doppelthürme
(über die oben S. 29 geredet wurde) gehen können.
die, dass auf beiden Seiten der Einfahrt aus gewaltigen
Blöcken ohne Verband1) aufgeschichtete Steindämnie bis auf
eine geringe Distanz von einander in das Meer geführt wur-
den. Diese Molen dienen ja zunächst dem Zweck, die Häfen
gegen zu starken Wellenschlag und Versandung zu schützen:
sie sind aber hier durchweg auch in das eigentliche Be-
festigungssystem hineingezogen. Zunächst und zwar bei
allen drei Häfen (Peiraieus, Zea, Munychia) gleichmässig
dadurch, dass sie an ihren Köpfen mit massiven quadra-
tischen Thürmen bewehrt sind2): diese Thürnie, von denen
aus man auf die herannahenden feindlichen Schiffe schiessen
konnte, werden auch des Nachts die Leuchtfackeln getragen
haben. Ausserdem sind aber bei allen drei Häfen noch be-
sondere, ausgedehnte und mächtige Fortifikationssysteme mit
den Molen verbunden.
Im Einzelnen sind bei dem Peiraieus für die Anlage
der Molen zwei, ein Stück einwärts von der äussersten Ein-
fahrt, von den entgegengesetzten Küsten auf einander zu-
laufende Felsbänke benutzt und so zwei je 130 m. lange
Arme hergestellt, zwischen denen nur eine Oeffnung von
TrepiKÄ.€iouevou xoic veuipioic Kai tuj 'Acppooidw Kai xaic eroaic uexpi xüjv
K\ei9pa>v kann beide Male xä K\ei8pa nicht wohl von etwas Anderem
als den Molen verstanden werden. Und vgl. oben S. 37 Anm. 3.
1) Speciell bezeugt das für die östliche Mole des Zeabassins Dal-
mann im Phüolog. XXXI S. 45.
2) Graser im Thilöl. XXXI S. 45 f. hält die Molenköpfe (wie bei-
läufig schon Babin § 3) nur für Pfeiler, an denen die Hafenketten fest-
gemacht wurden; obwohl er zugiebt, dass technisch nichts im Wege
stehe, sie für Thürme zu halten (ebd. S. 52). Diese letztere Annahme
mit den meisten für die richtige zu halten, bestimmt mich einerseits
die allgemeine Beschreibung bei Vitruvius (s. oben S. 37 Aum. 4) und
speciell die Analogie der Hafenmolen bei Byzanz: vgl. Cassius Dio
74, 10 al Xn^01 ctuTÜJV (der Häfen von Byzanz) Ttüp'fouc ecp' eKÖtrepa
TroXü Trpoexovxac e'cpepov, üjct' cmopov tüj TtoX.eufiu töv -rrpöcTrAouv -rroieiv.
Von den in der Litteratur erwähnten Thürmen des Peiraieus gehört
nicht hieher der, dessen Thukyd. VIII 90, 4 gedenkt: aber Polyainos'
Worte IV 7, 6 troAti tt\f]6oc eKßövxec KaxeAdßovxo xoüc ttupyouc Kai xov
Aiueva (TTeipaia) werden am einfachsten auf die Molenthürme bezogen,
obwohl sie auch auf die äusseren zwei, besonders festen Doppelthürme
(über die oben S. 29 geredet wurde) gehen können.