Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ihre Befestigungen

49

nach der Schlacht bei Chaironeia*); und auch bei der allge-
meinen Herstellung der Mauern, die auf Demosthenes' An-
trag nach dem Priedensschluss mit Philippos in Voraussicht
fernerer kriegerischer Verwickelungen vorgenommen wurde,
ist davon die Rede, dass Demosthenes auf eigene Kosten
zwei Gräben um den Peiraieus ziehen Hess2). Ebenso Hess
Nikanor, nachdem er sich des Peiraieus bemächtigt hatte,
denselben mit Gräben umgeben, um sich gegen einen An-
griff zu sichern3). Ii

Jedoch kann die Vermuthung Leake's (S. 284 Anm. 1),
dass der, unmittelbar vor der nördlichen Umfassungsmauer
von Eetioneia in den Pelsboden eingehauene Graben einer
dieser von Demosthenes gezogenen Gräben gewesen sein
möchte, nicht gebilligt werden: die ganze Anlage steht hier
in unmittelbarstem und ursprünglichem Zusammenhang mit
der Portifikation: wie der Graben vor dem Thor zu dessen
Verstärkung dient (s. oben S. 36), so hat auch der östlich
längs der Mauer ziehende einen verwandten Zweck und zwar
von Anfang an erfüllt, wie der Mangel an Thürmen auf
dieser Strecke zeigt; und eben aus diesem Graben ist das
Material für den Bau der Fortifikation selbst entnommen1).

Endlich rechnet Leake, bestimmt durch die schon oben5)
gewürdigten Berichte über die siebenfache Unimauerung des
Peiraieus, zu diesen multiplices Piraei munitiones noch eine

1) S. Bd. I S. 594.

2) S. Bd. I S. 596. Dass der Zweck dieser Gräben die Be-
festigung des Peiraieus war, bemerkt Schäfer, Demostlien. III S. 74
Anrn. 2 mit Recht gegen Ulrichs, der Abh. d. Müncltcn. AJcad. III
S. 649 (= Reis. u. Forsch. II S. 158) Anm. 3 vermuthete, diese Gräben
seien Ableitungskanäle in dem sumpfigen Halipedon gewesen. Selbst
dass sie nebenher zur Entwässerung dienten, was Schäfer als möglich
zugiebt, ist mindestens unwahrscheinlich.

3) Plutarch., Phokion 32 r|ue\r]cev (6 Oujkujuv), dxpi oö -rrpoccrfujv
6 Nucdvujp 6k xfjc Mouvuxiac ra ätxXa töv TTeipaiä Trepterdcppeuce. Dass
es sich hier um eine Okkupation des Peiraieus handelt, zeigt Diodor.
XVIII 64 und Nep., Phoc. 2. Anders, aber unrichtig, fasst Leake
S. 290 die Sache auf.

4) Vgl. v. Alten S. 20.

5) S. oben S. 21.

Wachsmuth, die Stadt Athen. II. 4
 
Annotationen