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Die Hafenstadt

Mauerlinie1), die westlich von der Bucht Kpou|uubapo0 an-
setzt ; dann auf die Höhe nördlich heraufzieht 7 hier in fast
rechtem Winkel umbricht und nach Westen bis zu dem
Hafen Trapezöna (wahrscheinlich dem Phoron Linien der
Alten2)) geht, sowie auch die von ihm bemerkten Ueber-
reste von Mauern, die das ganze Terrain vom Hafen Kerasini
(wohl Thymoitadai der Alten) bis zu dem Peiraieus hin ab-
schliessen. Zum Schutz des Peiraieus konnten aber diese
Mauerzüge kaum etwas beitragen: auch haben sich gegen-
wärtig keine Spuren dieser Mauern mehr finden lassen, so
dass ihr antiker Ursprung sehr zweifelhaft ist. Sollte]! sie
doch antik gewesen sein, so konnten sie etwa einer Mauth-
grenze angehören3), die zur Sicherung des Peiraieus als
des einzigen Stapelplatzes von Attika gezogen war und die
verhinderte, dass die im „Diebshafen" oder im „Hafen von
Thymoitadai" oder in einer der beiden anderen hier ge-
legenen Buchten ausgeladenen Waaren nach Athen ge-
schinue'gelt werden konnten.

Von unbedeutenderem Detail möchte ich noch das Eine
hervorheben, dass bei dem jetzt von den Franzosen auf-
gedeckten Stück der Eetioneiabefestigung, das am Rand
der kleinen Anhöhe hinläuft, auch eine tief in den Fels-
boden eingegrabene Cisterne unmittelbar vor der Aussen-
mauer zum Vorschein gekommen ist. Und an einer Stelle
unweit des modernen Leuchtthurms auf der Akte sieht man
noch jetzt einen steinernen Kanal, der das Regenwasser von
der Mauer nach aussen leitete. Und ähnliche kleine Züge
Hessen sich noch sonst hinzufügen: doch wenden wir uns zu
Wichtigerem.

1) Leake S. 285 und für die erstere Mauer s. auch seine Hafen-
karte.

2) S. C. Curtius im PMlolog. XXIX S. 695; Müchhöfer, Erl. Text
z. d. Kart. v. Attika Heft II S. 8 nimmt mit Leake (Demen v. Attika
S. 25) wieder den „Hafen von Thymoitadai" für den Diebshafen.

3) Eine ähnliche Vermuthung für die Mauerzüge, die zwischen
der athenischen und thriasischen Ebene gehen, s. bei Milchhöfer
a. a. 0. S. 45.
 
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