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Schiffshäuser, Zeughäuser und sonstige Anlagen für die Marine 63

kleisclier Zeit war, ist nirgends überliefert1): wohl mit Be-
nutzung der Ruinen der von den Dreissig niedergelegten
alten Bauten erhoben sich allmälich wieder die neuen An-
lagen und erreichten — wie wir aus den 1834 aufgefundenen
Uebergabeurkunden der W erfteaufseher wissen — unter
Lykurgos die Zahl 372 , auf der sie sich eine Zeit lang
hielten und die schwerlich je noch übertroffen ist. Eine
kleine Zahl Schiffe musste also, wenn alle oder fast alle
zu Hause waren, im Freien liegen bleiben2). Doch scheint

nur von dreihundert spricht Xenophon, Anab. VII 1, 27 rjiueTc oi 'ABu-
vouoi rj\8ouev de xöv ir6\euov töv Tipöc AaKeöatuoviouc Kai xoüc
cu|u|udxouc ex0VT€c xpupeic xdc |uev ev ÖaAdxxn, xdc o' ev xoic veuupioic
ouk eXdxxouc xpiaKoduuv und selbst Thukydid. II 13, 8 xpn'ipeic xdc
n:\unuouc xpiaKociac (d-rrefpnve TTeptKAfjc) (und eben daher Diodor.
XII 40); doch kommen zu diesen 300 offenbar noch die 100 hinzu,
von denen er im zweiten Kriegsjahr spricht (II 24, 2 xptt'peic eKorröv
eSaipexouc erroificavxo Kaxd xöv eviauxöv e'Kacxov xdc ßeÄxicxac Kai
xpiupdpxouc auxaic, ujv un, xPu'cö011 luuoeuia ec äAAo xi i) uexd xujv
XpnLidxuuv xrepl xou auxoü kivoüvou, fjv oerj); auf diese für den Fall
eines Angriffes auf den Peiraieus reservirten 100 Triereu beziehen sich
offenbar auch die verwirrten Worte des Andokides III 7 (= Aischin.
II 174) und dass für die gewöhnlichen Kriegsfälle noch immer 300
Trieren zur Verfügung standen, zeigt Aristoph., Acharn. V. 544. Ob
hieher auch Strabon's Zeugniss ziehen sei (IX S. 395 xoüc Aiu.evac
TrXfipeic veuupüjuv, ev oTc Kai rj 6ir\o6r]Kr| <t>(Ä.uuvoc e'pYov dtiöv xe r\v
vaücxaGuov xaic xexpaKodaic vaudv, ujv ouk eXdxxouc ecxeMov 'A8n-
vaioi), ist mir zweifelhafter als Böckh, Staatsh. P S. 363 f., der auch
sonst in einigen Punkten von dem eben Bemerkten abweicht. Für
die Zeit des Friedens des Nikias sagt Andokides III 7 5id xaüxr]v xuv
eip^vrjv . . . vaüc irAeiouc i) xexpaKodac 6Kxn.cdu.e9a, obwohl Aischines
II 175, wo er diese Stelle des Andokides vor Augen hat, nur schreibt
(wenigstens nach unserer Ueberliefernng) ev xüj xphvuj xoüxuj . . . .
xpiqpeic eKxrjcdueOa ttäudiliouc Kai evxe\eic ouk eAdxxouc r\ xpiaKociac.
Für die Lykurgische Zeit vgl. Bd. I S. 599 Anm. 1 und Mitth. d. Inst.
VI S. 30; auch war nach überzeugender Verbesserung einer Notiz bei
Plinius, n. h. VII 37, 125 (s. Bd. I S. 598 Anm. 2) das Philonische
Arsenal für gerade vierhundert Schiffe berechnet.

1) Vierhundert schätzt offenbar Duncker, Gesch. d. Alt. N. F. II
S. 137 Anm. 2 der Zahl der Trieren entsprechend; doch ist das eben
im Hinblick auf die S. 64 Anm. 1 erwähnten Verhältnisse ein durchaus
unsicherer Schluss.

2) Sie werden als ÜTraiöpioi von den ev xote veujpioic dveiXKUcuevai
 
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