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Die Hafenstadt

Und ferner stellt eine ausgedehnte Aufsicht des Staates
über den gesammten Verkehr im Hafen und über den Handel
im Emporion sicher.

Zunächst müssen im Emporion ihr Amtsgebäude die
eTTiueXnxai xou eurropiou gehabt haben, welche die Ausführung
der bestehenden Zoll- nnd Handelsgesetze zu überwachen
hatten1), insbesondere dafür sorgten, dass die Ordnungen
des Getreidehandels2), sowie alle Aus- und Einfuhrverbote
und die strengen, zur Hebung des Peiraieus als allgemeinen
privilegirten Stapelplatzes ersonnenen Prohibitivgesetze3) auf
das genaueste befolgt wurden. Dementsprechend hatten sie
die Gerichtsvorstandschaft4) in allen Fällen, wo Vergehen
wider diese Handelsgesetze sei es gegen Bürger oder Met-

tiv£c; und setzt dann auseinander, dass man für die verschiedenen
Fremden, für die Khodier, die Byzantier u. s. w., je nach ihrem eigen-
thümlichen Gout die Mahlzeiten herrichten müsse. Ein anderer Koch
theilt bei dems. Diphilos ZwYpdqpoc Frg. 43 geschwätzig mit, wie er sich
die Leute, bei denen er sich vermiethen wolle, genau ansehe und sie
je nach ihren Ansprüchen in besondere Klassen getheilt habe, z. B. (Z. 9)
ovov tö koctü xouuTTÖpiov, el ßoüXei, y^voc- Da seien zwei verschie-
dene Fälle zu unterscheiden: im ersten handele es sich um einen
Rheder, der Havarie gelitten (Z. 10 f.) vaÜKXnpoc diroGüei Tic eüxnv, diro-
ßaXujv | töv Ictöv f\ irr|öd\ta cuvTpüpac vewc kt\., den meide er; ganz
anders stehe es im zweiten Falle (Z. 18 ff.), wenn einer aus Byzanz
nach guter Fahrt mit reichem Gewinn angekommen sei.

1) Vgl. Meier und Schömann, att. Process S. 86 ff., I S. 98 be-
arb. von Lipsius; Baumstark, de curatoribus emporii ap. Athen. 1828,
Büchsenschütz, Besitz und Erwerb S. 530 ff.

2) Harpokrat. u. d. W. emueAnTric euTropiou. Aeivapxoc ev tuj
Kcrrä TTuGeou. 'ApicTOTeAnc (ev Tfj 'AGnvcuuuv -rroAiTeia Frg. 66 in
Rose's Aristoteles pseudep. S. 446 f.)- feu7ropiou 6' euiueXnTac bena k\t\-
poOciv, toütoic oe n;pocT€TaKTai twv t6 euTropÜJUv en-iueAeicGai Kai TOU
citou tou KctTCtTtAeovTOc eic tö 'Attiköv euiröpiov tö 5üo uepn toüc eu-
Tröpouc dvcrfKaEeiv eic tö öctu Kou(£eiv.' Vgl. Etym. Magn. S. 362,21
und Bekker's An. Gr. I S. 255, 32 u. d. W. eTnueXnTod (vgl. auch Suidas
u. d. W.).

3) Vgl. Böckh, Staatsh. P S. 79 ff.; Ulrichs S. 196 f. und S. 202,

4) Ob auch Ps. Xenoph. über d. Einkorn. III 3 mit den Worten
Trj tou euTtopiou dpxn. die zehn errijueXriTal toO e^nropiou bezeichnet, ist
sehr zweifelhaft (s. Lipsius S. 99 Anm. 170; anders freilich Zurborg im
Kommentar z. a. 0. S. 23 f.).
 
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