Die innere Stadt des Peiraieus
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Verwaltung nicht einflusslose Handelskompagnie inschriftlich
nachweisbar
Auch vermögende Fremde und Männer von Bildung
zogen in der Perikleischen Zeit nach dem Peiraieus, wie der
Syrakusaner Kephalos; des Lysias Vater; welcher hier ein
von den ersten Grössen des litterarischen und politischen
Athens besuchtes, geistreiches Haus machte2), oder Kephiso-
doros, der Genosse der vornehmsten athenischen Jünglinge
und einer der Hermokopiden3). Und auch von den littera-
rischen Grössen, die die „Metropole der Intelligenz" anzog,
werden viele, bei denen nicht ihr Beruf (wie der Lehrberuf
der Philosophen und Rhetoren) das ständige Verweilen in
Athen selbst räthlich machte, im Peiraieus gewohnt haben,
wie das von Lysias und Philemon direkt bezeugt ist4).
Solche Männer von Auszeichnung oder um Athen ver-
diente Fremde, die sich im Peiraieus niedergelassen, er-
hielten leicht die Isotelie und damit das Recht, Häuser
und Fabriken zu vollem Eigenthum zu besitzen0). Die
ihres Schutzgotts, des lyrischen Herakles, an die athenische Bule rich-
teten. Deshalb glaubte Lüders a. a. 0. S. 30, der Tempel befände
sich in Athen; allein der Stein ist in Delos gefunden und dort ist, da
von einem auswärtigen Grundstück in der Inschr. nicht die Rede ist,
nothwendig auch der Tempelbau erfolgt, was sich bei der Bedeutung,
die Delos damals als Handelsort hatte, ja leicht begreift: da Delos
Athen in jener Zeit unterthänig war, musste ein solches Gesuch auch
nach Athen gehen.
1) G i. Att. II N. 171 melden oi euiropoi xai vaÜKXnpoi, dass ein
Sidonier sich um das athenische Volk verdient gemacht habe, und er-
wirken ein Ehrendekret zu seinen Gunsten; über die Zeit, in die diese
Urkunde fällt, vgl. noch Köhler in Mitth. d. Inst. V S. 32 ff. und
VIII S. 221.
2) Plat, Bepubl Anf.
3) In G. i. Att. I 277 Z. 16 werden Sklaven Kncpicobuupou uexokou
eu TTeipa[ei] von den Poleten als konfiscirt aufgeführt.
4) Betreffs Lysias vgl. Anm. 5; von Philemon sagt Ailian. Trepi
irpovoiac bei Said. u. d. W. OtAfifiurv TTeipaieT btavroüuevoc.
5) So hatte Kephalos im Peiraieus sein Haus (s. Plat. a. a. 0.),
Lysias Haus und Fabrik (s. Lys. g. Eratostli. 8. 16. 18f.; Plat., Phaidr-
S. 227 B); ein icoTe\r)C war auch der im Peiraieus verstorbene Apöuuuv
(s. C. i. Att. II N. 2725). Vergleichen mag man auch die Ansiedelung
kytherischer Männer, die nach Köhlers Vermuthung (s. unten S. 162
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Verwaltung nicht einflusslose Handelskompagnie inschriftlich
nachweisbar
Auch vermögende Fremde und Männer von Bildung
zogen in der Perikleischen Zeit nach dem Peiraieus, wie der
Syrakusaner Kephalos; des Lysias Vater; welcher hier ein
von den ersten Grössen des litterarischen und politischen
Athens besuchtes, geistreiches Haus machte2), oder Kephiso-
doros, der Genosse der vornehmsten athenischen Jünglinge
und einer der Hermokopiden3). Und auch von den littera-
rischen Grössen, die die „Metropole der Intelligenz" anzog,
werden viele, bei denen nicht ihr Beruf (wie der Lehrberuf
der Philosophen und Rhetoren) das ständige Verweilen in
Athen selbst räthlich machte, im Peiraieus gewohnt haben,
wie das von Lysias und Philemon direkt bezeugt ist4).
Solche Männer von Auszeichnung oder um Athen ver-
diente Fremde, die sich im Peiraieus niedergelassen, er-
hielten leicht die Isotelie und damit das Recht, Häuser
und Fabriken zu vollem Eigenthum zu besitzen0). Die
ihres Schutzgotts, des lyrischen Herakles, an die athenische Bule rich-
teten. Deshalb glaubte Lüders a. a. 0. S. 30, der Tempel befände
sich in Athen; allein der Stein ist in Delos gefunden und dort ist, da
von einem auswärtigen Grundstück in der Inschr. nicht die Rede ist,
nothwendig auch der Tempelbau erfolgt, was sich bei der Bedeutung,
die Delos damals als Handelsort hatte, ja leicht begreift: da Delos
Athen in jener Zeit unterthänig war, musste ein solches Gesuch auch
nach Athen gehen.
1) G i. Att. II N. 171 melden oi euiropoi xai vaÜKXnpoi, dass ein
Sidonier sich um das athenische Volk verdient gemacht habe, und er-
wirken ein Ehrendekret zu seinen Gunsten; über die Zeit, in die diese
Urkunde fällt, vgl. noch Köhler in Mitth. d. Inst. V S. 32 ff. und
VIII S. 221.
2) Plat, Bepubl Anf.
3) In G. i. Att. I 277 Z. 16 werden Sklaven Kncpicobuupou uexokou
eu TTeipa[ei] von den Poleten als konfiscirt aufgeführt.
4) Betreffs Lysias vgl. Anm. 5; von Philemon sagt Ailian. Trepi
irpovoiac bei Said. u. d. W. OtAfifiurv TTeipaieT btavroüuevoc.
5) So hatte Kephalos im Peiraieus sein Haus (s. Plat. a. a. 0.),
Lysias Haus und Fabrik (s. Lys. g. Eratostli. 8. 16. 18f.; Plat., Phaidr-
S. 227 B); ein icoTe\r)C war auch der im Peiraieus verstorbene Apöuuuv
(s. C. i. Att. II N. 2725). Vergleichen mag man auch die Ansiedelung
kytherischer Männer, die nach Köhlers Vermuthung (s. unten S. 162