Die innere Stadt des Peiraieus
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Attis1); und zwar scheint diese Genossenschaft sich noch
bis in die Kaiserzeit gehalten zu haben; wenigstens finden
einmal das eigentliche Tempelgebäude, als vaöc bezeichnet in dem
Ehrendekret der Krateia bei Foucart N. 8 = C. i. Att. II N. 622 Z. 28
oder in dem des Glaukon bei Foucart N". 7 = C. i. Att. II K 619 Z. 18,
der Hain, xe|uevoc genannt in dem letzteren Z. 23, auch auX^ in der
Urkunde bei Schäfer S. 423 Z. 29, und das Versammlungshaus, dessen
gedacht wird in der Inschr. bei Foucart N. 22 = ö. i. Att. II N. 614
Z. 7 u-rrep toO oikou eTnueu.eXr]xai xf|c oiKooouiac. Denn die letzte Inschr.
auf unsere Genossenschaft zn beziehen, zwingt die Art, wie die Thia-
soten (obwohl nicht öpYewvec genannt) die Strafgelder für die Mnxnp
Beujv einzutreiben haben (Z. 24 f. eicirpaSic ecruu toO Biacujxou KaGdirep
xal xaXXa öqpeiXf]u.axa) und dieselben den Priester Kephalion ehren,
weil er KaXüuc Kai cpiXoxfuujc en:i|ue|ueXr|xai xou xe iepou xfjc Mnxpöc xujv
öeüjv Kai xwv Giacuuxwv. Dass die Göttermutter nicht bloss eine Prie-
sterin, sondern auch einen Priester hatte, ist unbedenklich und kann
durch die Bestimmung des Orgeonengesetzes bei Foucart N. 2 — C.
i. Att. II N. 610 Z. 7 erhärtet werden, selbst wenn dieses nicht auf
diese Genossenschaft gehen sollte (wie Köhler a. a. 0. annahm); doch
ist es kaum möglich, dass f\ 6eöc (Z. 3 und Z. 15) eine andre ist als
die Göttermutter. Ist diese Beziehung richtig, so ist noch anzuführen
aus Z. 9 und 10 die emcKeur] xou iepou Kai xfjc oiKiac (d. h. des Ver-
sammlungshauses). Der Tempel muss eine ganze Serie von Portraits
ausgezeichneter Mitglieder der Genossenschaft erhalten haben; die
eiKÖvoc dvdBecic ev xuj vatu erwähnt die Inschr. bei Schäfer S. 423
Z. 28, das dvaGetvai eiKÖva eju mvaia ev xuj vaüj die in C. i. Att. II
N. 621 Z. 24.
1) Die Sorge der Priesterin der grossen Mutter für die Attideia
wird in dem Ehrendekret der Krateia erwähnt Z. 9. Ebd. Z. 12 wird
die Priesterin belobt als KaXujc Kai euceßüjc Oepa-rreuouca xdc Oedc (und
ähnlich Z. 16 f., 21 f.) und ebenso wird der Sekretair Cbaireas in der
Urkunde bei Schäfer Z. 24 geehrt dpexfjc eveKev Kai eöceßeiac ei'c xe
xdc Oedc Kai xouc öpYeüJvac. Welche Göttin ausser der grossen
Mutter, wissen wir nicht; wennschon sicher hier bestimmte Göt-
tinnen bezeichnet sind und der Plural nicht bloss im allgemeinen
Sinne gemeint ist, wie Schäfer S. 420 annahm. Man hat vielfach an
die 'Acppobixu Cupia gedacht, deren Priesterin in der Orgeonenurkunde
bei Foucart N. 10 = C. i. Att. II N. 627 geehrt wird; allein weder
hat Foucart mit der Annahme Recht, dass die Thiasoten der Aphro-
dite Cupia mit den Orgeonen der grossen Göttin denselben Tempel
benutzt hätten (was schon Schäfer S. 420 zurückwies), noch kann mit
Schäfer S. 422 eine besondere Beziehung zwischen den beiden Genossen-
schaften angenommen werden, die dieser lediglich deshalb konstruirt,
weil in der Urkunde C. i. Att. II N. 627 opyeinvec genannt werden; das
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Attis1); und zwar scheint diese Genossenschaft sich noch
bis in die Kaiserzeit gehalten zu haben; wenigstens finden
einmal das eigentliche Tempelgebäude, als vaöc bezeichnet in dem
Ehrendekret der Krateia bei Foucart N. 8 = C. i. Att. II N. 622 Z. 28
oder in dem des Glaukon bei Foucart N". 7 = C. i. Att. II K 619 Z. 18,
der Hain, xe|uevoc genannt in dem letzteren Z. 23, auch auX^ in der
Urkunde bei Schäfer S. 423 Z. 29, und das Versammlungshaus, dessen
gedacht wird in der Inschr. bei Foucart N. 22 = ö. i. Att. II N. 614
Z. 7 u-rrep toO oikou eTnueu.eXr]xai xf|c oiKooouiac. Denn die letzte Inschr.
auf unsere Genossenschaft zn beziehen, zwingt die Art, wie die Thia-
soten (obwohl nicht öpYewvec genannt) die Strafgelder für die Mnxnp
Beujv einzutreiben haben (Z. 24 f. eicirpaSic ecruu toO Biacujxou KaGdirep
xal xaXXa öqpeiXf]u.axa) und dieselben den Priester Kephalion ehren,
weil er KaXüuc Kai cpiXoxfuujc en:i|ue|ueXr|xai xou xe iepou xfjc Mnxpöc xujv
öeüjv Kai xwv Giacuuxwv. Dass die Göttermutter nicht bloss eine Prie-
sterin, sondern auch einen Priester hatte, ist unbedenklich und kann
durch die Bestimmung des Orgeonengesetzes bei Foucart N. 2 — C.
i. Att. II N. 610 Z. 7 erhärtet werden, selbst wenn dieses nicht auf
diese Genossenschaft gehen sollte (wie Köhler a. a. 0. annahm); doch
ist es kaum möglich, dass f\ 6eöc (Z. 3 und Z. 15) eine andre ist als
die Göttermutter. Ist diese Beziehung richtig, so ist noch anzuführen
aus Z. 9 und 10 die emcKeur] xou iepou Kai xfjc oiKiac (d. h. des Ver-
sammlungshauses). Der Tempel muss eine ganze Serie von Portraits
ausgezeichneter Mitglieder der Genossenschaft erhalten haben; die
eiKÖvoc dvdBecic ev xuj vatu erwähnt die Inschr. bei Schäfer S. 423
Z. 28, das dvaGetvai eiKÖva eju mvaia ev xuj vaüj die in C. i. Att. II
N. 621 Z. 24.
1) Die Sorge der Priesterin der grossen Mutter für die Attideia
wird in dem Ehrendekret der Krateia erwähnt Z. 9. Ebd. Z. 12 wird
die Priesterin belobt als KaXujc Kai euceßüjc Oepa-rreuouca xdc Oedc (und
ähnlich Z. 16 f., 21 f.) und ebenso wird der Sekretair Cbaireas in der
Urkunde bei Schäfer Z. 24 geehrt dpexfjc eveKev Kai eöceßeiac ei'c xe
xdc Oedc Kai xouc öpYeüJvac. Welche Göttin ausser der grossen
Mutter, wissen wir nicht; wennschon sicher hier bestimmte Göt-
tinnen bezeichnet sind und der Plural nicht bloss im allgemeinen
Sinne gemeint ist, wie Schäfer S. 420 annahm. Man hat vielfach an
die 'Acppobixu Cupia gedacht, deren Priesterin in der Orgeonenurkunde
bei Foucart N. 10 = C. i. Att. II N. 627 geehrt wird; allein weder
hat Foucart mit der Annahme Recht, dass die Thiasoten der Aphro-
dite Cupia mit den Orgeonen der grossen Göttin denselben Tempel
benutzt hätten (was schon Schäfer S. 420 zurückwies), noch kann mit
Schäfer S. 422 eine besondere Beziehung zwischen den beiden Genossen-
schaften angenommen werden, die dieser lediglich deshalb konstruirt,
weil in der Urkunde C. i. Att. II N. 627 opyeinvec genannt werden; das