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Die innere Stadt des Peiraieus

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der Demeter Homonoia geweiht hatte Von ihr sind
aber bestimmt zu scheiden die Orgeonen der syrischen
Aphrodite2).

Sehr vermögend muss die Genossenschaft sidonischer
Männer (doch wohl Kaufherren) gewesen sein, die Anfang
des letzten Jahrhunderts v. Chr. in der Säulenhalle des Bal-
tempels, der ihnen gehörte, zum Gedächtniss um ihre Asso-
ciation verdienter Männer goldene Stelen aufstellte3).

Genossenschaft zu thun haben, geht erstens daraus hervor, dass auch
in diesem Thiasos der Dienst der Aphrodite und des Adonis betrieben
wurde; zum Andern wird von Stephanos gerühmt, dass er xöx Oudac
60uce toTc Geoic, ac Tröxpiov fjv aüxoTc. Freilich ist sein Vaterland
nicht angegeben, aber schon das hinzugefügte Gewerbe (Cxeqpavoc 6
öuipaKOTTOiöc) zeigt, dass wir es mit einem Metoiken zu thun nahen; und
speciell auf Kypros als seine Heimath führt der Kult im Verein mit
der gesicherten Thatsache, dass die kypriscken Metallarbeiter, besonders
die Panzerfabrikanten, berühmt waren (s. Büchsenschütz, Hauptstätten
d. Gewerb. S. 42).

1) Z. 18 f. heisst es: ävlQr\Ke xnv Arjunxpa 'Ouövoiccv toö koivou ;
ich fasse diese Göttin nach Analogie des Zeüc 'OuoXuuioc des Achäischen
Bundes; Schäfer S. 426 meint, öuövoiav xoü koivou sei Apposition und
interpretirt: „als Ausdruck eines einstimmigen Beschlusses des koivöv"
(was sprachlich kaum zulässig sein dürfte).

2) Bezeugt durch die Inschr. aus dem ersten Jahrb. v. Chr. bei
Foucart S. 197 N. 10 = C. i. Att. II N. 627, wo eine Korinthierin als
iepeia geehrt wird wegen der Opfer, die sie xfj xe Acppooixn xfj Cupia
Kai xolc aXXoic 9[eoic oic TrpocfjK]ov fjv gebracht hat (s. oben S. 132
Anm. 2). -— Unbestimmbar bleibt, auf welche Aphrodite geht die De-
dikation des vierten Jahrb. 'Aqppooixrj KaAAicxiov 'Ovncdvöpou TTeipcu^uK
ern iepeujc Kikujvoc (Mitth. d. Inst. IV S. 334 = G. i. Att. II N. 1560).

3) Vgl. Renan in Revue archeoh 3. ser. t. IX (1888) S. 5 ff.; die
phönikiscke Inschr. (G /. Semit. I S. 114) besagt, dass im 15. Jahre des
Volkes von Sidon (= 96 v. Chr.) „die Sidonier" beschlossen haben, mit
goldenem Kranze zu bekränzen Seina-baaL den S. des Magon, der nasi
des koivöv war für den Tempel und den Bau seines Vestibüls, weil er
die Säulenhalle des Tempels gebaut und alle Obliegenheiten seines
Amtes vortrefflich erfüllt hat; die Namen aller nasi sollen auf eine
goldene Stele geschrieben werden, die in der Säulenhalle des Tempels
aufzustellen ist; das Gold dazu soll aus der Kasse des Tempels des
Gottes Bai entnommen werden u. s. w. Die griechische Inschrift
lautet ganz kurz xö koivöv xüjv Cioujviujv AiOTreiOnv (= Sema-baal)
Cibwviov.

Wachs muth, die Stadt Athen. II. 11
 
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