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Politisches Leben (Ehrenstatuen)

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Markte nur die Tyrannenmörder und tüchtige Feldherrn
aufgestellt finde, aber nicht wie in andern Städten Athle-
ten d. h. Sieger in den gymnischen Agonen1). Die einzige
Ehrenstatue, die man bis zu dieser Zeit ausserdem noch
mit Sicherheit auf dem Marktplatz nachweisen kann, deren
Aufstellung aber auch ausdrücklich als etwas Ungewöhn-
liches bezeichnet wird, ist die Bronzestatue Solon's, welche
vor der Poikile stand2); und dazu ist von Fremden minde-
stens Einer, Konon's Freund und Kampfgenosse, der Kyprier
Euagoras3) sicher mit der nämlichen Auszeichnung geehrt
worden4). Nicht lange nachher begann aber auch der Markt
mehr und mehr mit Ehrenstatuen, welche von Staatswegen
Fremden und Einheimischen errichtet wurden, und zwar, wie
es scheint, ganz vorwiegend mit bronzenen angefüllt zu
werden5). Speciell ist für den Platz, wo die Eponymen stan-
den, bezeugt, dass es üblich war, hier wie auf der Burg den
Euergeten des athenischen Staates Standbilder zu errichten6).

1) S. Bd. I S. 603 Anm. 5 und S. 161 f.

2) S. Bd. I S. 589 und S. 181 und Bergk a. a. 0. S. 395. Demosth.
XXVI 23 üuuc . . . töv uev Ypövjjavxa xoüc vöuouc CöXuuva eiinicpicOai
XöXkoOv ev äjopq cxfjcai, auxüüv be xüjv vöuuiv öÄrfUJpoüvxac qpaivecöai,
&r oöc KaKelvov ü-rrepßaAAövxuuc cuußeßriKe xiuäcGai. Ailian., verm. Erz.
VIII 16 dvecxrjcav aöxuj (CöXwvi) xo.\k?\v eköva ev xrj ayopa. Pausan.
I 16, 1 avoptdvxec be. xuXkoi KeTvxai irpö uev xfjc cxoäc (ttoiki\t]c)
C6A.oiv 6 xoüc vöuouc 'AGnvaioic YP<wac. LibaD., Med. 52 (III S. 54
Reisk.) ecxnKev ev dYopot xüXkovc ö CöXuiv.

3) S. Bd. I S. 583 Anna. 3 und S. 161 f.

4) Ob die Statue Alexander's von Pberai (s. Bd. I S. 581) auf
dem Markt stand, ist nicht auszumachen.

5) Ganz allgemein drückt sich Aristeides aus, LIII (BJ. II S. 630
Dind.) xoüc xe rrpöc amr\v (xr)v ttöXiv) öxiouv dYuBöv öiarrpaEauevouc,
Kai Tro\(xac Xeyvj Kai Hevouc Kai Y^vouevouc xoic TrpdYuaav ev Kaipüj, öuoö
uev duetßöuevoi xnc aroubnc, ouoö be. Kai irpoc xö ue\Aov . . . -rrapa-
KaAoOvxec, ueYicxaic öxt udXicxa Kai qpiXoxiuoxdxatc eouupoüvxo xouxouci
xaic xiuaic, xouxo uev xüXkovc eTi3 dYopäc kxdvxec, xouxo be irapeöpouc
xoic ev dKpoiTÖXei Geoic KaGicxdvxec. — Manche von diesen Ehrenstatuen
mögen zu den nach Konstantinopel entführten Portraitstatuen gehören,
die Codinus, de signis S. 60 auf die Autorität eines gewissen Ligyrios
hin Philosophen nennt, weil ihre eigentlichen Namen eben unbekannt
waren (s. Lange im Mhein. Mus. XXXV S. 113).

6) Lukian., Anachars. 17 üucxe euepYexnc uuiv ö dvn.p dvaYeYP^qpOui
 
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