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Handel u. Verkehr (Brod, Wurst, Speisen)

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welche alte, keifende Frauenzimmer an den Mann zu bringen
suchten1). Auch Garküchen, uorfeipeToc, fand man hier und
in ihnen neben den billigen Fleischspeisen, die der gemeine
Mann kaufte, auch theurere Gerichte2).

Nächst den am meisten erwähnten Lebensmitteln treten
in der Litteratur die Verkaufsstätten für Parfümerieen,
Td dpd)|uaTa, Weihrauch, 6 Xißavuuxöc3), und namentlich für

1) Am häufigsten erwähnt sind die AeKiGoirujAtoec (bei Poll. VII 198
auch ein AeKtGoTTÜiAnc), so in der komischen Erzählung bei Ar., Lysistr.
V. 561 f. vr) AC efüj Yoüv ävbpa Kouf|xr)v cpuAapxoüvx' etöov ecp5 nnrou |
ec töv xcxAkoOv eußaAAöuevov ttiAov AeKiGov -rrapä Ypaöc (die Scene spielt
nach V. 558 auf dem Markt). Auch die AgkiGöttudAic bei Lukian., Lexiph. 3
sitzt auf dem Markt. Ihren Ruf zeichnet die Aeusserung bei Ar., Flut.
V. 426 f. -rravöoKeÜTptav | f\ AeKiGÖTruuAiv (oi'ouai ce ervai) ■ ou ydp av xo-
couxovl | eveKpayec f[\i\v ovbev n.öiKr|uevn. Auch der beliebte Brei aus
frischer Kuhmilch, dirpidTn, war auf dem Markt zu haben (s. Lukian.
a. a. 0.; Eupolis bei Athen. XIV S. 640°). Hieher gehören auch die
XtöpoTrüüAcu (Linsenbreiverkäufer) bei Poll. a. a. 0.

2) Zwar sagt Pollux IX 48 ei'rj 5' dv Kai uayeipeia xüjv TröAeuic
uepujv, ovx fjTrep xä Aonrä xwv uttö xalc xexvaic epYacxr|püjuv, äAA' 6
töttoc öGev uicGoüvTai xoiic uaYeipouc, die 'Avxiqpdvnc ev Cxpaxiuüxr] ütto-
bnAoöv eoiKev ceK xüjv uaYeipetuuv ßaoiZxuv, eußaXüuv | ek xoöiyov'. Wenn
wir auch die Stelle des Antiphanes im Zusammenhang nicht mehr
kennen, so dürfen wir doch die Vermuthung des Pollux, dass uayeipeia
den Ort bezeichne, wo die Köche zu miethen waren (über die Sache
selbst s. unten S. 491) als irrig bezeichnen: es handelt sich vielmehr
um den Platz, wo ol ev ayopa uayeipoi oi xd Kpea KaxaKÖTTxovxec Kai
nrnrpdcKovxec (Artemidor. III 56) sich etablirt haben; und Pollux selbst
sagt ja VII 25 KpeumiiiAat . . xouc o' auxode Kai uaYeipouc Acyouciv.
Ganz unzweideutig ist die Stelle bei Teles S. 8, 16 bei Hense, Telet. rel.
(AioYevric) dmfjYev auxöv udAiv eic xö paYeipeiov Kai e-rruvGdvexo' firöcou
xö dKpoKinAiov;'' "xpiilrv bpaxuujv" ■ eßöa- cTro\uxeAr]c -{£ rj ttöAic'. Und
ebenso kann Theophrast., Ghar. 6, wo es als unschicklich bezeichnet
wird, eqpoöeuew'xd uaYeipeia, xd IxGuoTTUjAia, xd xapixoTnüAia, nur Gar-
küchen meinen, die ja am meisten der weniger Begüterte aufsuchte,
wie denn Artemidor a. a. 0. als bezeichnend hervorhebt xö xip 5r)uuj
otaveuew xöv xoiodxov udYetpov xä Kpea.

3) Eupolis bei Poll. IX 47 (s. oben S. 463 Anm 1) TrepvnAGov eic
. . | Kai xöv Aißavuuxov, KeuGü xüjv äpujudxuuv. Freilich meint Schob
Ar., Fried. 1158 Aefouci oe evioi Kai xd äAcpixa dpuj|uaxa, die irap' Guttö-
Ator ck. x. Aiß. Keu. x. d.'; allein dpuuua wie äpoua (Ar. a. a. 0.; Soph.
fr. 71 N.) bedeutet wohl Saatland, aber nie Mehl oder Korn, ausserdem
cParfümerie', wie in der Stelle des Eupolis auch das vorhergehende

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