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Waetzoldt, Stephan
Die Kopien des 17. Jahrhunderts nach Mosaiken und Wandmalereien in Rom — Römische Forschungen der Bibliotheca Hertziana, Band 118: Wien, München: Schroll-Verlag, 1964

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https://doi.org/10.11588/diglit.50950#0036
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S. Bibiana
datiert. Krautheimer (I, S. 65) setzt die Vermauerung
der Fenster aus baugeschichtlichen Gründen in das
11. oder 12. Jahrhundert.
Die Kopie ist sehr wenig charakteristisch und gibt
kaum Details. Sie läßt daher nur allgemeine Rück-
schlüsse auf den Stil des Originals zu. Die Proportionen
der Figuren und der Handlungsablauf sprechen jedoch
nicht gegen die Datierung in das späte 11. oder frühe
12. Jahrhundert. Keinesfalls sind die Malereien am
Anfang des 9. Jahrhunderts entstanden, wie Wilpert
und Lugli-Ashby es vorschlagen.
Lit.: s. oben und: Ciampini, Vet. Mon. II, Tab. XXV.
Kopie:
40. (Abb. 16) Windsor, Inv. Nr. 9164 oben: Petrus
und Paulus predigend; unten: Martyrium des Apostel-
fürsten. Abb.: Wilpert, Fig. 41; Lugli-Ashby, Fig. 20.
S. BIBIANA
Apsismosaik
S. Bibiana wurde durch Papst Simplicius (468-483)
geweiht. Dieser Papst ist auf der Kopie, die einen
Ausschnitt aus dem Apsismosaik wiedergibt, dar-
gestellt. Nach der Form des Palliums und der Tiara
ist es jedoch unwahrscheinlich, daß das kopierte
Original aus dem 5. Jahrhundert stammt. Wahr-
scheinlich wurde das Mosaik 1224 bei einer inschrift-
lich überlieferten Restaurierung im Pontifikat Hono-
rius’ III. (1216-1227) erneuert. Die Nachzeichnung
stellt eine Figur aus diesem Werk des 13. Jahrhunderts
dar, das allerdings - wie der Kopist vermerkt (s. u.) -
bereits Fehlstellen aufwies, die durch Malerei ergänzt
waren.
Im Zuge einer durchgreifenden Erneuerung der
Kirche unter Urban VIII. (1623-1644) wurde das
Apsismosaik zerstört.
Lit.: Krautheimer, Corpus Basilicarum, S. 94 -
Ladner, Papi, S. 60f. - Armellini-Cechelli, S. 1268.
Kopien:
41. (Abb. 17) Vat. lat. 5407, p. 138: Papst Simplicius
aus dem Apsismosaik. Beschr.: »s. simplicius pp. i.
In Musivo opere absidis S. Bivianae quod cum eversum
esset coloribus renovata est imago S. Simplici PP...«.
Abb.: Ladner, Tav. Vila; Armellini-Cechelli, S. 993.
42. Mailand, Ambrosiana, F. 221, inf. 2, fol. 7: Kopie
nach Kat. Nr. 41.
Wandmalerei an der Aussenmauer
Armellini hat noch Reste dieses Bildnisses von
Honorius III. an der Außenmauer (zum Garten) von
S. Bibiana gesehen (S. 995). Unter der Malerei befand
sich »in lettere cattive« eine Inschrift, welche den
Namen des Papstes und das Datum des 7. Jahres

seines Pontifikates, d. h. das Jahr 1224 nennt. Damit
ist die Malerei datiert.
Lit.: s. oben und: Nibby, Roma nell’ anno 1838,
S. 155 ff. - Krautheimer, Corpus Basilicarum I,
S. 94 - Armellini-Cechelli, S. 992ff., 1268.
Kopien:
43. (Abb. 18) Vat. lat. 5407, p. 104: Papst Hono-
rius III. Beschr.: »s. honorius iii. pont. max. ex
familia sabella Romanus ad vivam effigiem coloribus
depictus ad fores S. Vibianae, cui omnino similis est
qui abside Basilica S. Pauli opere Musaico extat«.
44. Mailand, Ambrosiana, F. 221, inf. 2, fol. 4: Kopie
nach Kat. Nr. 43.
S. CECILIA IN TRASTEVERE
Wandmalereien im Portikus
Die heutige Basilika wurde unter Paschalis I. (817-824)
erbaut. An der Rückwand des Portikus befanden sich
Wandmalereien mit Szenen aus der Legende der
hl. Cäcilie und des hl. Valerian. An den Seitenwänden
waren Szenen, die nicht mehr gedeutet werden können,
rechts die Madonna zwischen Hl. Jungfrauen dar-
gestellt.
Reste der Malereien befinden sich heute im rechten
Seitenschiff, wohin sie - nach Nibby - 1785 verbracht
wurden. Ladner (Malerei, S. 81 f.) datiert sie um 1100,
doch sind sie wahrscheinlich erheblich später, viel-
leicht erst im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts
entstanden.
Lit.: Nibby, Roma nell’anno 1838, S. 165f. - Wilpert,
S. 984 ff. - Krautheimer, Corpus Basilicarum I,
S. 95ff. - Armellini-Cechelli, S. 825ff., 1273f.
Kopien: Der Cod. Barb. lat. 4402 ist 1630 datiert.
Die Zeichnungen lassen sich mit Sicherheit Antonio
Eclissi zuschreiben.
45. Barb. lat. 4402, fol. 19: Titelblatt. Beschr.:
»Pitture antiche nel Portico della Chiesa di Santa
Cecilia in Trastevere sotto Pasquale primo. Copiate
nel 1630.«
46. Barb. lat. 4402, fol. 20: Übersichtsplan (Aufriß).
Beschr. in den einzelnen Bildfeldern mit der Inhalts-
angabe.
47. (Abb. 19) Barb. lat. 4402, fol. 21: Heiligenbilder
der linken Seitenwand. Beschr.: »Imagini di Santi
incogniti«.
48. (Abb. 20) Barb. lat. 4402, fol. 22 links: Martyrium
des hl. Vincentius. Beschr.: »Santo sopra fragmenti di
vasi rotti«. Abb.: Wilpert, Fig. 481.
49. (Abb. 21) Barb. lat. 4402, fol. 22 rechts: Mar-
tyrium eines unbekannten Heiligen. Beschr.: »Santo
legato ad un albero in preda a fieri«. Abb.: Wilpert,
Fig. 482.
50. (Abb. 22) Barb. lat. 4402, fol. 23 links: Martyrium

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