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Wagner, Johann Christoph; Koppmayer, Jakob; Koppmayer, Jakob [Mitarb.]; Franck, H. [Bearb.]; Senfftel, Johan. Jacob [Bearb.]
Johann Christoph Wagners Christlich- und Türckischer Staedt- und Geschicht-Spiegel: Vorweisend Eine eigentliche Bescheibung aller der vornehmsten Städte/ Vestungen und Schlösser der Christenheit und Türckey (Continuatio): Vorweisend Eine Politisch-Topographisch- Und Historische Beschreibung Deß Chur- und Fürstenthums Pfaltz am Rhein/ Desselben vornehmster Landschafften/ Städte/ Schlösser und Vestungen/ deren Ursprung ... und heutägige Beschaffenheit ... — Augspurg: Koppmayer, 1691 [VD17 3:301600A]

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https://doi.org/10.11588/diglit.62781#0077
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Lhm - pfältzlsthtv Stäbe - Md GeschiGe, GpLeM

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WtMrafschafftWpanhelm
ZMLJse hat ihren Nahmen von dem so ge-
nannten Flecken/ Schloß und Closter
Spanheim/ auf dem Hundsruck ge-
legen/nichk weit von dem Städtlein Sobern-
hcim ; wird sonst dem Anschlag nach zum
Ober-Rheinischen Craiß gerechnet. Es ist
dise Grafschaft zimlich groß / und hat vor
Zeiten fast die gantze Revier deß Hunds-
rucks begriffen; sie wird gekheilt in die unter
oder vordere/ Da Ceeutzenachist / und die Hin-
tere nach der Mosel/ und Trarbach / daselb-
sten bey Herstein das beste Kupfer / so in al-
len Landen mag gefunden werden / styn solle.
In der vordem Grafschaft ist die Haupt-
Stadt Creutzenach / welche sonst die Marg-
grafschafft von Banden Baade n/ mit denen
Pfaltzgraftn von Simmern in Gemein-
schafft besessen: Nachdem aber/^nno ) 684.
Carl Ludwig / Pfalßgraf und Churfürst/
wegen der mit dem Pfalßgraftn zu Sim-
mern habenden Stückigkeit über dieLandes-
Lheilung / vermög deß zu Regenspurg ge-
troffenen Vergleichs / auch einen Theil an
bemeldter vordem Grafschafft Spanheim
überkommen; als hak er auch vermög solches
Vertrags/ die Unkerthanen daselbst in Eyd
und Pflicht nehmen / und nebst demMarg-
grafen von Baaden/ wie auch den Fürsten zu
Simmern mit in dem Gemeinschaffts-
Recht sepn wollen; welchem aber an Seiten
deß Marggrafen von Baaden anfangs wi-
dersprochen wurde/ unter dem Vorwand/daß
er nur einen Conüominum oder Gemein-
schaffts-Herrn/ nemlich den Pfalßgraf von
Simmern erkenne. Dise Sache wurdnach-
gchends bey dem Kayserl. Hofe anhängig ge-
macht / und daselbst an Seiten deß Marg-
grafen von Baaden/ wie auch deßPfalßgra-
fen zu Simmern eine Commiillon außge-
würcket / in welcher dem Churfürsten von
Deydelberg alle luris^iÄion über die Graf-
schafft Spanheim abgesprochen/auch die Un-
terthanen der Eyd und Pflicht/ so sie dem
Churfürsten bereits gethan/ erlassen worden:
Nichts desto weniger aber/haben sich die strei-
tende Parcheyen/ jedoch endlichen hierinnen
eines andern verglichen/ und Chur-Pfalß zu-
gleich mit in das Gememschaffts-Rechk der
Grafschaft Spanheim genommen / daß
also eine Zeitlang darüber z. verschiedene
Herren mikgleichmässiger Herrschaft gewe-

ftnseyn/ biß nach Abgang der Simmerischen
Lime / dero Tl/eil zugleich an Chur-Pfalß
verfallen ist. Dannenhero der Chmfürst
von Heydelberg dise Grafschafft nachgehends
mit demMarggrafen von Baaden Baaden
alleine in Gemeinschafft besessen hak; wis-
wol einige meynen/ als ob sie selbige unter
sich vertheilet hätten.
Nachdem aber die Franzosen bey jetzt noch
währendem Kriege sich der Grafschafft gleich
anfangs bemächtiget 5 als ist selbige seyk dest
Zeit/ein Schau.Platz Barbarisch r Untha-
ten worden / und muß nunmchro mit vilen
andern am ftemdenIoche zihen; und hak das
gute Creutzenach sonderlich die Teuflische
Voßheit diser Unmenschen erfahren müssen/
wie im vorigen bereits gemeldet worden»
Sonsten ist
Sponheim
<DVIn Closter/ Schloß und Flecken/ mr-
vorr dem StädklemSobcmheim
^^gelegen / und hat die Grafschaft da-
von den Nahmen.
Goberrrherm
GMIn Flecken zwischenMentsen/Wakt-
«^HBeckelheim/ und Dreck-Obernheim/
^^anderNahe gelegen/ward ) 689.
von den Mordbrennern angezündek. Wie

ingleichenauch Drecks Odernheim.
LAottzmgerr
^^In Städtlein/ an der Nohe/zwischen
ASobernheim und Gmünde gelegen.
Ward 1689» im Anfang deß
0<Lobr. von den Franzosen abgebrannt.
Brrckmfeld.
lDMIn Fleck und Schloß in der Hintern
Spanheim / und eine
^^zimliche Tagreise von Zweybrücken/
davon die Fürstlich Pfältzische Veldenzische
Linie gemeiniglich genannt wird. Auf eins
halbe Meil von Birckenftld / entspringet in
dem Eberswald ein berühmter Sauer-
Bronnen.

Was Msterrelch.
^KSt ein Stuck Landes / zwischen der
WHLMosel/ Rhein und der Maas gele-
gen/ solte solches vilmehr Oesterreich/
als gegen Osten oder Morgen / dem Franck-
reichgelegen/genant werden / und also nicht
Austra62, sondern OKraüa oder Orientals
KeZnum,wie Goldast erinnert/ wiewolder
Leutschen halber/denen es gegen Abend ge-

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