Wagner, Johann Christoph; Koppmayer, Jakob; Franck, H. [Bearb.]; Senfftel, Johan. Jacob [Bearb.]; Koppmayer, Jakob [Mitarb.]: Johann Christoph Wagners Christlich- und Türckischer Staedt- und Geschicht-Spiegel: Vorweisend Eine eigentliche Bescheibung aller der vornehmsten Städte/ Vestungen und Schlösser der Christenheit und Türckey (Continuatio): Vorweisend Eine Politisch-Topographisch- Und Historische Beschreibung Deß Chur- und Fürstenthums Pfaltz am Rhein/ Desselben vornehmster Landschafften/ Städte/ Schlösser und Vestungen/ deren Ursprung ... und heutägige Beschaffenheit ... (Augspurg: Koppmayer, 1691) [VD17 3:301600A]

Waltz - srv^brücVisther Stadt - und tIesttt)Lehr-Spiegel.

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gelegen war/als disen Ott Kayftr Otto der'
Erste / seiner Gemahlin Adelheit zu eigm
schenckte/ dafür die Kaysmrr einClofter/ 8.
Leneäit5bi Ordens/ GOti und 8c. Peter zu
Ehren gestifftek/ und stattluh begäbet hat:
Naraußfolgendsem Adelich Gtrfft/zuEh-
ren 8.8cepfiani worden/ welches vil Aocliche
Lehm ertheilt: Aber Chur Pfaltz / als dahin
diserOrt gehört / hat gewiße
so aufder Academie gestuditt / davon geha! -
ten / nach diser Zeit ist discr Ott samt dem
gantzen Ampt Germersheim L/esterrcichisch
worden / und,zu der EchrOcrZoglich-Leopsl-.
dischcn Linie komme?;/ und auf Insbmck
aehörig Es finden steh allda Gold: Grün-
de/ da gegoldek wird/ und hat solche Gerech-
tigkeit vorhin Chur-Pfatz/ als einek^alc
gehabt/ und solches von Ccltz an biß Manna-
heim andern verlihen.

Was MMMtWM Mwey-
brücken.
gefürstete Graffchaffe / oder wie
^ÄIes jetzt genannt wird/das Herzogthum
^Zweybrücken/ gränßek mit der Chur-
Pfaltz am Rhein / dem Westerreich und El-
saß/ und ist vor Alters durch Heurath an die
Pfaltz kommen/ die Städte / so darzu gehö-
ren/ sind folgende:
Fweybmckm
^Ie Hauptstadt deß Fürstcnthums
ffbises Rahmens/ im Wasgow/ oder
^Kegionc VoiäbwL gelegen/welches
Wasgdw em Strich Landes ist/ soLothrm-
gen von der Untern Pfaltz abscheidek. Es hat zoM»ms
in diser Stadt Zweybrücken/zur Fürstl.Hof- Zweydrü-
halkung/ein wolerbames S ch!oß/in welchem
von )6g5.au/ Pfalßgraf 1ttifiencu8
ttovicu;, als sein Vetter/ b'riäericu5, als
MaannL8 deß l l.Sohn/biß r 66). den p.stil-
da er gestochen/ ferne Residenz gehabt. Nach
dcssenTodPfalMafzc. rc. bttciel-icu8^uäo-
vicu8 solche Ort besessen. Nachdem aber diser
)6K).den ).^pr.auchgestorben/hatPfaltz-
grafXäoI^liu^ioblannes, als PfalWaf jo-
fiauuis Eafimrri jüngster Sohn/und deß be-
sagten ktticlerici Üuclovici Vetter / welcher
sich sonst in Schweden aufgehaltttt/ von dan
neu sich hieher begeben / und im Monath
OÄoKr. ) 68). die Unkerthanen drftsOtts/
wie auch deß gangen HerzsgthumsZweybrÜ-
cken sich huldigen lassen / von welcher Zeit an
auch König?. Majest. in Schweden/ zu
hauptung deroLehens-Folge und 8ucceÄon
Aech-


genannt. Soll noch jetzt seinen Wall und
Graben haben.
Falkmstem.
MWIn Berg-Schloß samt einem Fle-
daran / bey Rockenhausen gele-
gen / das Schloß ist vest. Ward
^nuo 1644. durch die Franzosen aus Ha-
genau erstiegen/ die darinn gelegene Lothrin-
ger samt ihrem Commendanten niderge-
macht/ und eine grosse Summa Gelds/selbi-
gcm Herzog zrrständig / darinn gefunden.
Als^nno z6§). der König in Franckreich
sich der Ländereyen in diser Gegend bemäch-
tiget/ und die Einwohner ihm huldigen ma-
sten/ hat Graf Herman Franz von Man-
derscheid / Blanckenheim und Falckenstcm/
Herr in Kayl/ Daun/ Bettingen/ Raipolts-
kirchm/ Neuenburg und Dollendorff/ sich
wegen dises Otts bey der Cammer zu Metz
angemeldet / und seine an die Grafschafft
Falckenstcm habenden Zuspruch; worauf
er auch am 22. I^ovembr. gedachten Jahrs/
durch den?Französ.!^inilbec8imoriem erhal-
ten/daß ihm dieUnterkhanen huldige müssen.
Frmshaim
AIM^rv auch Frainsheim genannt/ ist ein
EMChm-Pfälßisch Städtlein/ im Ampt
^Neustadt/ nahe bey Lampsheim gele-
gen. Istcinmahls Zweybrückisch gewesen/
aber vom Chuttürst Pfalßgraftn krifien-
co I. ; 47) Pfaltzgras Ludwigen dem
Schwachen / Kaysers kriclettci IV. Obri-
sten/ und Land-Vogt im Elsaß / abgenom-
men/ und zur Chur-Pfaltz kommen.
^nno )6§9. im befahlen die Fran-
zosen allen Unkerthanen in diser Gegend/ die
Früchte im Feld abzumähen / darauf zünde-
ten sie disen Ort an/ja plünderten ihn folglich
gar aus. Im 8epc. zündeten sie ihn noch ein-
mal an/und zwar des; 2 5. und rumirken ihn
alss/daß nur 2. Gcbäu stehen blitzen.
Sektz
Chur-Pfältzische Skadt/imAmpk
A^HGerrnersheim am Rhein gelegen/6.
'Mei! unterhalb Straßburg / so we-
gen deß Alters und Clsstcrs allda berühmt
ist. Oie Römer nannten es 8LlLciOnom,
auch 8aIiLm Kfieuanam, von dem Wasser
daselbsi/unddemRhein/dLeFlänckrscheKösttg
aber/ so allhie offk ihre Zusunmenkunfft an-
gestellt/ 8Alofi^M und Durcein ücam in Lfi-
2Ltto-, weil diser Ott noch im Eljaß/ und
etwan in der Grafschafft Oomicis