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Wagner, Johann Christoph; Koppmayer, Jakob; Franck, H. [Bearb.]; Senfftel, Johan. Jacob [Bearb.]; Koppmayer, Jakob [Mitarb.]
Johann Christoph Wagners Christlich- und Türckischer Staedt- und Geschicht-Spiegel: Vorweisend Eine eigentliche Bescheibung aller der vornehmsten Städte/ Vestungen und Schlösser der Christenheit und Türckey (Continuatio): Vorweisend Eine Politisch-Topographisch- Und Historische Beschreibung Deß Chur- und Fürstenthums Pfaltz am Rhein/ Desselben vornehmster Landschafften/ Städte/ Schlösser und Vestungen/ deren Ursprung ... und heutägige Beschaffenheit ... — Augspurg: Koppmayer, 1691 [VD17 3:301600A]

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https://doi.org/10.11588/diglit.62781#0107
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Vormg
irre auch
Armuth
dl- es
H'ch-
Stiffrs.

Unter - pfältzischer Stäbe - und Gssihkche - Spiegel.

Kerxheim/
Ayser Heinrich der I V.hat dem Grifft
Speper dises Städtlein gegeben.
Marremraut/
WWLJses Schloß ist mit einem Graben
^A-umgeben / 2. Mei! Wegs von der
Stadt Speyer gelegen. Dise Stadt
hat ^nno -470. sich zwar bemühet/ den
Bau dises Schlosses zu verhindern/ aber ver-
gebens. Das Dorff dabey Heist Heinho-
stn/ so ein Bischoff allbereit^nno -4-4.
befestigen wollen / aber die von Speyer sind
da eingefallen/ und haben die Steine mit vik
Mägen in die Stadt geführt / davon man
hernach die Stadt Mauer verbessert hat.

Rheinhausen *
einer h lbcn Meilen von Speyer
gelegen / ein Flecken / und selbigem
^Bistum gehörig; allda eine Kayser!.
Post/ und stattliche Überfahrt ist.
Rheinzabern/
HZMAr ein altes Dorff/ dem Bistum
Speyer gehörig/ so bey 4. Meil We-
ges oberhalb Speyer am Rhein gele-
gen. Auf dessen Kirchhof 2. gar alte Klonu-
rnencazusehett.
Mas Wstum Worms.
W^As Bistum Worms ist zwar das
^LAffärmste Grifft in der so genannten
Pfaffen-Gasse/welches abergleich-
wol/ der mächtigsten einem nemlich Würh-
burg/ die prsececicnr 6ilpucirt / und auch
rvükcklich mit ihme alrcrniret. Daß es a-
ber das ärmste gegenwärtig ist/ rühret daher/
d- ß der Unterkhan den Herrn aus seinem Ei-
genthum außgetrieben/ sich dasselbe zugeeig-
net/und allzumächtig worden ist. Denn es
wird vor gewiß außgegeben/ob habe dasselbe
Vormahls zu Bischoff ViQors Zeiten / web
cher^n O.Z49. demConciliozuCöln bey-
gewohnt/ ein Erß-Stifft/ und so wol wegen
der prXroAaciv deß )uri8 ^lccropvlicanj,
als auch / weil die Könige der Francken all-
hieresiäirt/ in groffemAnsehen/ und ihme
das Seifst Maynz unterwürfig gewesen/biß
aufs Jahr 729. da unter König ?Pino,
und Papst OreZorio III. Maynz an dessen
statt erhaben/ und Worms durch seines Ertz-
Bischoffs Oervillj verschulden herunter ge-
setzet worden / welche DeArZ^arion die
Stiffts-Lande und stattliche Emkünfften

dermassen geschwächet/daß es seine Benäh-
mung auch von demArmuth nehmen müssen.
Gintemahl ein Bischoff in der Stadt
Worms/ ungeachtet ihm die Huldigung da-
selbst beschiehet/ keine GerichtbEkeit hat/
sondern dieselbe bey derimmecliac undRejchs-
Städtischen lassen lassen muß.
Die Bischöffliche Residenz ist Dürnstein/ Vrschoffk.
vormahls aber zu Ladenburg/ woselbst/ und Resident»
an der Beste zum Stein/ Chur.Pfaltz Con-
clominux ist/ über welcher Zwey-Herrschafft
aber sich zwischen Churfürst Carl Ludwigen
bey Rhein/ und Bischoff Hugo Eberharden
zu Worms / eine hefftige Oizcrepanr ent-
spönnen / indem Bischöflicher Seiten dar- mrtChur-
gethan werden wollen / daß Chur - Pfaltz
von Zeiten Pfaltzgraf Ruprechts Churfür-
siens/ und Bischoff Eckards /^. C. -zg/. bürg,
solch Conclontinium nicht eigenthumlich/
sondern Pfandsweise vor 2) 000. fl, die end-
lich auf) 5000. aufvorher gegangenen Er-
laß herabgesetzt!worden/ besitzen/unddahe-
ro schuldig sey/gegen Erlegung deß Pfand-
Schillings/den er zugleich oFerirek/ wieder
abzutretten. Dise Irrung erwuchs an den
Reichs,Hof-Rath/ und wurde auf Chur-
fürst Johann Philipps zu Maynz/ welcher
auch benandtem Vischoffzu Worms iucce-
6irek/ und dises Stift seinem Erß-Stiffte
auf )o. Jahr lang einverleibek/ in Concu..
maciam, und also erkant / daß ChurrPfaltz
gegen dasWormsischeOKlamm seine Helff-
te an Ladenburg wiederum abtrctken sotten.
Dieweil aber Chur-Pfältzischer Seiten aus
vorgeschützker Nullität und Partheylichkeik
disem Urthel keine Folge geschehen/hat Chur»
Maynz die Lxccurion thun wollen/ darüber
es zur Lhätlichkeit/und selbige zu dämpffen/
zurKayserl. Zeczuettrarion komen / biß end-
lich der Pfand-Schilling angenommen/ und
die ketticmion ans Stifft zu Wercke gerich-
tet werden müssen.
Einige wichtige Qhenschafften hak es zu äÄio-
verleihen/ darunter Schloß und Burg Hey- und
delberg/deßgleichen die Grafschaffk Gtabh
Bühel: Dargegen das Stifft die meisten LAea
Dörffer hinwieder als fenäa oblaca von dcß
Chur-Pfalß zu empfahen hat. Die Dörft
fer Hemsbach/ Sultzbach/ wie auch Ober-
und Nider-Lauterbach/ hat das Stifft von
Chur-Pfaltz^nno )485-erkaufft/ welchen
Kauff scher/der Pfalßgraf vor etwa -so.
Jahren auch ckhmcirt/und sich hjser Dörffer
mit
 
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