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Wagner, Johann Christoph; Koppmayer, Jakob; Koppmayer, Jakob [Mitarb.]; Franck, H. [Bearb.]; Senfftel, Johan. Jacob [Bearb.]
Johann Christoph Wagners Christlich- und Türckischer Staedt- und Geschicht-Spiegel: Vorweisend Eine eigentliche Bescheibung aller der vornehmsten Städte/ Vestungen und Schlösser der Christenheit und Türckey (Continuatio): Vorweisend Eine Politisch-Topographisch- Und Historische Beschreibung Deß Chur- und Fürstenthums Pfaltz am Rhein/ Desselben vornehmster Landschafften/ Städte/ Schlösser und Vestungen/ deren Ursprung ... und heutägige Beschaffenheit ... — Augspurg: Koppmayer, 1691 [VD17 3:301600A]

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https://doi.org/10.11588/diglit.62781#0030
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Chur pfältzischer Städt- und GesDicht, Spiegel. s r

sie gleich andern / unter dem Vorwand der
Elsässischen l)epen6cmien, von der Crott
Franckreich sich in die so genante stcumom
Mik haben ziehen lassen müssen. Und sagt
Man/ daß nachdem auch Straßburg in der
Cron Franckreich Hände verfallen / sie sich
denen trübseligen Zeiten unterwerffen/ und
dem Könige lukmimren müssen / welches
um desto weniger zu verargen gewesen/ je ge-
ringere Hülffe damahlen vor sie zu hoffen/
und ie beschwerlicher ihr das eine Zeitlang ers
dulteteLxrljüm ferner außzustehen fürkom-
men.
Oie sande Ihrer Hochfürstl. Ourchl be-
stehen auf folgenden AeMpkern / Schlössern
und Städten/ Lauteveck / allwo die OrciL»
Residenz Lutzelstein/ welches dem

sagerund Anlegung nach/ eine unüberwind-
liche Vestung gewesen / ehe die Franzosen
darein kommen: Schloß und Sta.dk Arenz-
oder Am'enzhausen in der Grafschafft
Lützelstem: das Land Guttenberg; Das
Ampk Veldenz.
Das Wappen führen sie folgender mas- Das
ftn: Ein quareirker Schild / in dessen )ken LU
und4tett Meldung der Pfältzische Löwe / in
der 2ken und zten aber / die Bayrischen
Weggen erscheinen. In der mitten dises
Haupt-Schildes liget oben aufdas Gräflich
Veldenzische Gchildlein. Dre Helme sind
nur zwey/ nemllch der Pfältzische und der
Bayrische. Die Nelmdcckm sind schwach
Und rottz/ blau und weiß.


KHur-Pfältzlschek
HM - und 'HWKt-Hpiegel.

gefährek/und in derVakicanischenBibliothee
einverleibt worden. Allein die geschriebene
Bücher diser herrlichen Bibliothek sind auf
Koooo. CroneN Werth geschätzek worden/
wiewolen sich solche Sachen eigentlich nicht
schätzen lassen: Unter Visen ist sjomeru5 ge-
wesen / item deß V irm!ij Sachen / so er Mik
eigener Hand solle geschrieben haben. Item/
ein Sinesisch Buch/von subtilem Papier/ in
LoliO) so aber NUr auf einet Seite gedruckt.
Es waren auch da die OEcLa Cicerone, so
1466. am allerersten zu Maynz auf
Pergament in 4^0. seyn gedruckt worden.
In diser Kirche / allwo nemlichen die be-
rühmte Bibliothec gestanden/ seyn vilChur-
und Fürstliche/ auch anderer vornehmen Len-
the Begräbnussen befindlich gewesen. Und
war sonderlich allda zu sehen Churfürst Ott
Heinrichs Monument / von weissem und
schwachem Marmel/ und Alabasternen Bil-
dern/ daran das Wahrzeichen / zwo Hände
einander bey den Haaren haltend. Item/ so
waren auch zu sehen Churfürst Friderichs U.
so Hmnö 1556. und Churfürst Friederichs
deß Dritten/ so ^nno 76. und Johann Ca-
simirs/ AömLnilbraroris derChur Pfalß/so
9L. gestorben/ Grabmahl. Dem
Kayser kuperro Lstdise Grabschriffk daselb-
sten gemacht worden: Kobercur- Bavaria
D Duxz

Aeydelbekg.
St die Chttrfürstliche Residenz/
, am Necker gelegen/ eine sehr alte
Stadt/ deren erster Anfang in
denDistori- n nicht ausgezeichnet/
pranqeke biß auf jetzigen Stadt-und Land-
verderblichen Französischen Krieg/ mit dem
sehr herrlichen Chur fürstlichen Schloß/ wor-
innen das sehr grosse Wein-Faß/und der vor-
treffliche Garten zu sehen waren ; und dann
Astehohe Mik einer sehr alten Universität/ so vormahls
Rutsch? hvchberühmt war / welche ^NN0 1^46.
' von Pfaltzgraf Ruperto/die erste in Teuksch-
land gestrfftet worden. Ferner mit andern
schönen Gebäuett / so aber nun durch der un-
christlichsten Franzosen unmenschliche Gratt-
samkeit/meist in Asch und Steinhauffen ver-
wandelt sind/ wovon unken ein Mehrers. Un-
ter Men andern Stücken aber/so Heydelberg
ehmals berühmt gemacht/ war wol das aller-
vomehmste die unvergleichlich schöne / und
mit den raresten und herrlichsten Büchern
ängefüllete Biblwkhcc/ so in der H. Geists
Kirche gestanden/ und der Vaticanischen
selbst an Menge / und außerlescnsten Sel-
tenheiten/fürgangen/aber nach der im vori-
gen Krieg vorgegangenen Eroberung det
Stadt / jämmerlich zerrissen / und der Uber-
rest mir unersetzlichen Schaden / nach Rom
 
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