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Waldkirch, Franz
Die konzertanten Sinfonien der Mannheimer im 18. Jahrhundert — Ludwigshafen a. Rh.: Julius Waldkirch, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.53379#0043
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geschrieben, er wäre der listigste Betrüger von der Welt; denn in
einer Partitur von 20 vorgezeichneten Stimmen ließe er selten
mehr als drey wirkliche arbeiten; und mit diesen wüßte er so
himmlische Wirkungen herauszubringen, als man niemals von einer
vollgepropften Partitur erwarten dürfte
sich Hasses „Enthaltsamkeit““ .

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. Auch Jomelli wünschte

Die Annahme ist natürlich naheliegend, daß man damals solche
„Lücken‘“ mit einem Generalbaßinstrument auszufüllen pflegte.
Im Tutti haben die fundamentierenden Akkorde des Cembalo
sicher nie gefehlt. Wahrscheinlich hat sich diese Praxis an ver-
schiedenen Kunststätten sogar bis zum Ende des Jahrhunderts ge-
halten. Fraglich ist jedoch, ob auch im Concertino diese Praxis
üblich war. Es konnte nämlich in zwei Sinfonien Generalbaß-
notation festgestellt werden, und zwar, was bemerkenswert ist,
nur im Tutti. (S. S. 75f.) Sollte man nicht daraus den Schluß
ziehen können, daß solche Concertinostellen als reine Solo-Episoden
gedacht waren?

Die mit dem Dominantthema einsetzende fließende Bewegung
hält 9 Takte lang an. Im 10. Takt hat sich ihre Intensität auf-
gebraucht; ganz selbstverständlich läuft die Bewegung in die Koda
ein, die, wie das Hauptthema schlichten liedhaften Charakter hat:




Das dreitaktige, bereits oben zitierte Unisono schließt den
ersten Teil ab.

Der Mittelteil hat wenig mit einer Durchkührung gemein.
Nur die Wiederkehr des ersten Themas in der 5. Stufe auf Vel. pr.



55 0, Mennicke, Hasse und die Gebrüder Graun als Symphonier,
Leipaig 1906 S. 331.
56 Vogler, Betrachtungen der Mannheimer Tonschule 1, S. 162.

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