20
Erster Abschnitt
auch sein mag, so gesund die hier und da unter der Oberfläche der
Modemalerei schlummernden Keime vergleichsweise auch erscheinen,
dieser Sinn für schöne Auffassung und für heimliche Buntheit —
alles in allem genommen —muß das siebzehnte Jahrhundert in der
Malerei in England doch als eine Zeit des Eklektizismus und der
Nachahmung und der Fremdherrschaft angesehen werden. Van
Dyck und was ihm folgte, Fremdherrschaft in jeder Form, beherrscht
doch durchaus das ganze Jahrhundert, und die bescheidenen Ver-
suche, zu relativer Selbständigkeit zu gelangen, bleiben in der Zeit
ihres Auftretens Ausnahmefälle ohne ernsthafte Nachwirkung. Daß
der erfolgreichste und am meisten beschäftigte Maler des Wand-
und Deckenbildes, Sir James Thornhill (1676—1734), der die Kuppel
der St. Paulskirche dekorierte, den Beinamen des „englischen
Tintoretto“ als einen Ehrennamen ansah, ein Mann, der spätestens
durch seinen Schwiegersohn William Hogarth hätte wissen können,
was schöpferische Kunst ist, dieser Irrtum kennzeichnet die Situ-
ation dieses ganzen Jahrhunderts.
Erster Abschnitt
auch sein mag, so gesund die hier und da unter der Oberfläche der
Modemalerei schlummernden Keime vergleichsweise auch erscheinen,
dieser Sinn für schöne Auffassung und für heimliche Buntheit —
alles in allem genommen —muß das siebzehnte Jahrhundert in der
Malerei in England doch als eine Zeit des Eklektizismus und der
Nachahmung und der Fremdherrschaft angesehen werden. Van
Dyck und was ihm folgte, Fremdherrschaft in jeder Form, beherrscht
doch durchaus das ganze Jahrhundert, und die bescheidenen Ver-
suche, zu relativer Selbständigkeit zu gelangen, bleiben in der Zeit
ihres Auftretens Ausnahmefälle ohne ernsthafte Nachwirkung. Daß
der erfolgreichste und am meisten beschäftigte Maler des Wand-
und Deckenbildes, Sir James Thornhill (1676—1734), der die Kuppel
der St. Paulskirche dekorierte, den Beinamen des „englischen
Tintoretto“ als einen Ehrennamen ansah, ein Mann, der spätestens
durch seinen Schwiegersohn William Hogarth hätte wissen können,
was schöpferische Kunst ist, dieser Irrtum kennzeichnet die Situ-
ation dieses ganzen Jahrhunderts.