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§. x5. Wenn das Licht unter einem Winkel von 4^° auf eine Fläche fallt, so ist der Schatten,
welcher von einer geraden senkrecht auf ihr stehenden Linie geworfen wird, so lang, wie die Liuie, die ihn
wirft. Ist hingegen der Winkel des einfallenden Lichtes grösser, oder kleiner, so ändert sich auch der
Schatten. Bei 90 Grad verschwindet er ganz, und hei o Grad ist er unendlich lang. Hieraus folgt, dass der
Schatten einer parallelen Linie, oder Fläche, mit der Fläche, worauf der Schatten geworfen wird, der Linie
oder Fläche, welche solchen wirft, gleich und parallel ist.
§. 14. Für die Bestimmung der zu beleuchtenden Gegenstände, kommt zwar vorzüglich die Lage des
Lichtes in Betrachtung, da jedoch das Licht von jedem Körper, aus unserem Gesichtspunct wahrgenommen
werden muss, so ist auch unser Standpunct zu berücksichtigen.
§. i5. Wenn das Licht oder der Leuchtkörper kleiner ist, als das Object, welches er bescheint, so
fällt der Schatten von dem Object aus divergirend, und umgekehrt convergirend (wie bei Sonnen- und
Mondfinsternissen), hingegen bei einer gleichen Grösse geht er parallel.
§. 16. Bei einem Licht fallen niemals Schatten sichtbar auf Schatten. Wohl wird dann das
ReflexionsLicht sichtbar, und dieses wird dann, gerade umgekehrt, diejenigen Stellen scheinbar heller
machen, welche von einer einfachen Schattenwerfung am dunkelsten geworden wären.
§, 17. Der Schlagschatten ist immer stärker, als die an das Object, von dem er fällt, angrenzende
Schattenseite, weil diese dem Licht entgegensteht, und daher Reflex erhalten kann.
§. 18. Der Winkel des reflectirten Lichtstrahls, ist immer gleich dem Winkel des einfallenden
Lichtstrahls.
§. ig- Ein im Schatten liegender Gegenstand, kann, bei einer gleichen Localfarbe, niemals so hell
erscheinen, als ein Object im Licht.
§• 20. Das ReflexionsLicht kann betrachtet werden wie das Bild in einem Spiegel. Wenn die Fläche,
von der es ausgeht, mehr oder minder polirt ist, oder ihr ein stärkeres oder schwächeres Licht entgegensteht,
so beleuchtet dasselbe mehr oder minder.
§. 21. Licht und Schatten sind, in der JVähe, dem Auge kennbarer, als in der Ferne. Dort
decken die Licht- oder Dunsttheilchen, als Zwischenkörper, die Gegenstände weniger als hier. Daher die
LuftPerspectiv, wie in der Einleitung bemerkt worden ist.
§. 22. Dasselbe gilt von den Farben. Denn einzig von dem Licht hängt ihre Erkennbarkeit ab.
Ja sie werden oft sogar verändert, durch die zwischen ihnen und dem Auge schwebenden Luft- und
Dunsttheilchen. Ganz verschieden ist daher die Farbe entfernter Gebirge, am Morgen, Mittag und Abend.
§. 2 3. Das Fackel- oder Flammenlicht verhält sich wie das Sonnenlicht, aber es ist weniger fein.
Daher vermag es auch die Farbentheilchen weniger zu beleuchten 5 und desshalb erscheinen Farben im
FackelLicht oft ganz anders, als im Sonnenlicht.
§. 2/j. Die Lichtflamme einer Fackel erscheint in der Ferne grösser als sie ist, weil die sie zunächst
umgebende Atmosphäre so stark von ihr beleuchtet wird, dass man sie scheinbar mit ihr vereinigt sieht.
§. x5. Wenn das Licht unter einem Winkel von 4^° auf eine Fläche fallt, so ist der Schatten,
welcher von einer geraden senkrecht auf ihr stehenden Linie geworfen wird, so lang, wie die Liuie, die ihn
wirft. Ist hingegen der Winkel des einfallenden Lichtes grösser, oder kleiner, so ändert sich auch der
Schatten. Bei 90 Grad verschwindet er ganz, und hei o Grad ist er unendlich lang. Hieraus folgt, dass der
Schatten einer parallelen Linie, oder Fläche, mit der Fläche, worauf der Schatten geworfen wird, der Linie
oder Fläche, welche solchen wirft, gleich und parallel ist.
§. 14. Für die Bestimmung der zu beleuchtenden Gegenstände, kommt zwar vorzüglich die Lage des
Lichtes in Betrachtung, da jedoch das Licht von jedem Körper, aus unserem Gesichtspunct wahrgenommen
werden muss, so ist auch unser Standpunct zu berücksichtigen.
§. i5. Wenn das Licht oder der Leuchtkörper kleiner ist, als das Object, welches er bescheint, so
fällt der Schatten von dem Object aus divergirend, und umgekehrt convergirend (wie bei Sonnen- und
Mondfinsternissen), hingegen bei einer gleichen Grösse geht er parallel.
§. 16. Bei einem Licht fallen niemals Schatten sichtbar auf Schatten. Wohl wird dann das
ReflexionsLicht sichtbar, und dieses wird dann, gerade umgekehrt, diejenigen Stellen scheinbar heller
machen, welche von einer einfachen Schattenwerfung am dunkelsten geworden wären.
§, 17. Der Schlagschatten ist immer stärker, als die an das Object, von dem er fällt, angrenzende
Schattenseite, weil diese dem Licht entgegensteht, und daher Reflex erhalten kann.
§. 18. Der Winkel des reflectirten Lichtstrahls, ist immer gleich dem Winkel des einfallenden
Lichtstrahls.
§. ig- Ein im Schatten liegender Gegenstand, kann, bei einer gleichen Localfarbe, niemals so hell
erscheinen, als ein Object im Licht.
§• 20. Das ReflexionsLicht kann betrachtet werden wie das Bild in einem Spiegel. Wenn die Fläche,
von der es ausgeht, mehr oder minder polirt ist, oder ihr ein stärkeres oder schwächeres Licht entgegensteht,
so beleuchtet dasselbe mehr oder minder.
§. 21. Licht und Schatten sind, in der JVähe, dem Auge kennbarer, als in der Ferne. Dort
decken die Licht- oder Dunsttheilchen, als Zwischenkörper, die Gegenstände weniger als hier. Daher die
LuftPerspectiv, wie in der Einleitung bemerkt worden ist.
§. 22. Dasselbe gilt von den Farben. Denn einzig von dem Licht hängt ihre Erkennbarkeit ab.
Ja sie werden oft sogar verändert, durch die zwischen ihnen und dem Auge schwebenden Luft- und
Dunsttheilchen. Ganz verschieden ist daher die Farbe entfernter Gebirge, am Morgen, Mittag und Abend.
§. 2 3. Das Fackel- oder Flammenlicht verhält sich wie das Sonnenlicht, aber es ist weniger fein.
Daher vermag es auch die Farbentheilchen weniger zu beleuchten 5 und desshalb erscheinen Farben im
FackelLicht oft ganz anders, als im Sonnenlicht.
§. 2/j. Die Lichtflamme einer Fackel erscheint in der Ferne grösser als sie ist, weil die sie zunächst
umgebende Atmosphäre so stark von ihr beleuchtet wird, dass man sie scheinbar mit ihr vereinigt sieht.