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Weinbrenner, Friedrich
Architektonisches Lehrbuch (Band 2): Perspectivische Zeichnungslehre — Tübingen, 1819

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https://doi.org/10.11588/diglit.6993#0024

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Aufriss perpendlculär über demselben Fig. I2 und II3 befindlichen Punct A den Augpunct. AS heisst
die Hohe des Auges oder des Horizonts (§. 18.) AH heisst die Horizontal - Linie {§. 19), BB die
Bild-Basis {§. 10), OO die Objecten - Basis (§. ?o), welche in Fig. I mit der Bild-Basis gleich ist,
SS* die Distanzweite (§. 22). In Fig. IV und VI wo die Bild-Basis gegen die Objecten-Basis eine
schiefe Lage hat, heissen die Puncte Acc und Acc2 die Accidental - oder Hülfs - Puncte (§. 29), deren
Distanzweiten AccS und Acc2S sind. In Fig. V ist AAa die Distanzweite, und auf der Bildfläehe
As B2 und in Fig. VI A2 ü2 die Höhe des Horizonts, und die Puncte Acc die Accidental-Puncte, in
welchen sich alle Vertical - Linien perpendiculär über dem Standpunct vereinigen (§. 29.)

Bringt man diese hier benannten Linien und Puncte, die für die Entwerfimg der perspectivischen
Bilder überhaupt nach §. §. 17, 18, 19, 27, und 29 anzunehmen sind, auf die Flächen w x y z, worauf
das perspectivische Bild gezeichnet werden soll, Fig. I3, II3, III3, IV3, so nennt man in diesen Bildern
A den Augpunct, S den Standpunkt, AS die Augenhöhe oder Horizontal-Höhe, BB die Bild-Basis
oder die Grundlinie, die das Bild berührt, OO die Objecten-Basis, HH die Horizontal - oder Verschwin-
dungs-Linie, und die in Fig. IV 3> V3, und VI3 bemerkten Puncte Acc, Accidental - Punkte. Mit Hülfe
dieser Angaben können alle perspectivischen Bilder gezeichnet werden, indem hiezu nur die gehörige
Uebertragung der Linien und Winkel, nach ihren verschiedenen Erscheinungen, erfordert wird»

Die Erscheinungen der Öbjecte auf den BÜdflächen erhält man, es mögen dieselben von natürlichen '
oder von geometrischen Zeichnungen abgetragen werden, wenn man, wie in diesem ersten Kapitel gelehrt
wird, die von den Bäumen a, b, c, d etc. ausgehenden Lichtstrahlen Sa, Sb, Sc, Sd etc. bis auf die
Bildfläche zieht, und sie daselbst fixirt, indem hiedurch alle Sehwinkel wie aSe, bSf etc. Fig. I
im Grundriss, und aAa, bAb , etc. Fig. I- in Auhiss bestimmt werden, welche nach §. 5, 6, 7 und
8, die Länge und Grösse der Erscheinungen angeben.

Auch lassen sich, Was besonders unten im 2. Kapitel vorgetrageü wird, alle perspectivischen Bilder
ohne geometrische Bisse durch die Maase der Linien und Winkel aufzeichnen, wenn man m jeder Lage ihre
Erscheinung zu bestimmen weiss, weil man aus Linien Flächen, und aus Flächen Körper construiren kann.

Bei diesen Angaben und Erscheinungen kann, nach §, 2 und 11, die Bildfläche vor, auf oder
hinter der Objecten-Basis, und zwar entweder parallel und perpendiculär, wie in Fig. I, H, III, oder
schief und perpendiculär, wie in Fig. IV, oder parallel und geneigt, wie in Fig. V, oder schief und
geneigt, wie in Fig. VI, stehen. In den drei ersten Fällen erscheinen die Objecte entweder
in colossaler, oder in naturlicher, oder in verkleinerter Grösse* In den übrigen Fällen, bei

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