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Weinbrenner, Friedrich
Architektonisches Lehrbuch (Band 2): Perspectivische Zeichnungslehre — Tübingen, 1819

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https://doi.org/10.11588/diglit.6993#0135

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geometrischen Maase bei ihnen aufzeichnen zu können, was dann auch bei Fertigung der Bilder im
folgenden Hefte noch besonders gezeigt werden wird.
Sechste Anmerkung. Nach vorhergehender Figur i3 ist dieses dorische Hauptgesims leicht zu schattiren,
wenn man wie dorten nach dem Einfallwinkel des Lichts die Glieder profilirt, und dann nach dem Hö-
henwinkel die Grenze des Schattens bestimmt.

Diesem fünften Hefte der perspectivischen Zeichnungslehre, welches besonders die Aufzeichnung einzelner
architectonischer Gegenstände enthält, weil nur diese für die mathematische Genauigkeit perspectivischer Auf-
zeichnung geeignet sind, könnte man noch eine Menge Aufgaben beifügen, wie z. B. ein jonisches, oder
corinthisches Capitäl, Verzierungen und menschliche Figuren etc. nach verschiedenen Gesichtspunkten in per-
spectivischer Erscheinung aufzuzeichnen sind, allein da sich eine jede Gestalt in gerade oder Cirkellinien zer-
legen lässt, die man in den vorhergehenden Helten genugsam in jeder Richtung und Lage zu zeichnen ge-
lehrt hat, so wird es einem jeden der die vorhergehenden Aufgaben verstanden hat, wohl ein leichtes seyn,
eine jede complicirte Figur in Linien zu zerlegen, und dann diese wieder in jeder Art von Erscheinung von
einem Stand- und Gesichtspunkt aus gesehen auf einer Bildfläche darzustellen. Sind dann die Hauptlinien von
einer solchen Figur in ihrer Erscheinung gehörig aufgezeichnet, so lassen sich alsdann die übrigen Details auch
leicht durch Freihandzeichnen hinzufügen, und auf diese Weise selbst die mannigfaltigsten Gestallen beinahe
ganz rein mathematisch perspectivisch aufzeichnen. Demnach folgt nun das sechste und letzte Heft der Per-
spectiv, in welchem die Anwendung der vorhergehen Aufgaben und Lehrsätze für die Fertigung ganzer Bilder
und noch mehrere praktische Vortheile gezeigt werden, welche bisher noch nicht gelehrt werden konnten.
 
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