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Weinbrenner, Friedrich
Architektonisches Lehrbuch (Band 2): Perspectivische Zeichnungslehre — Tübingen, 1819

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https://doi.org/10.11588/diglit.6993#0146

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Sockels und Mauerdeckels werden von dem geometrischen Aufriss, wie in vorhergehender Aufgabe, in das
Perspec tiviscne gerächt.

Wenn man übrigens die auf die Basis rechtwinkelig gehende Erscheinung der Glieder von dem geome-
trischen Profil a b c d etc. nach dem Augpunkt gezogen hat, so braucht man nur von dem Distanzpunkt
D die Gehrungslinie i(\ e~ und von b die Gehrung b a3 zu ziehen, wo man sodann die vordere perspecti-
vische Erscheinung des Sockels und Mauerdeckels auf diesen Gehrungslinien erhalt. Die Verkürzung der un-
teren vier Stufen, so viel als der Vorsprung des Sockels beträgt, findet sich, indem man von a3 von der
vorderen Ecke des Sockels die Linie a3 4' nach dem Augpunkt zieht, wo sich dann 4' auf der obern Ecke
der Stufe 4' kreuzet, da ist die Verkürzung, welche von 4' aus auf 4 perpendikular, und von 4 auf 3" ho-
rizontal von dem Augpnnkt aus gezogen, und hiernach die übrigen Verkürzungen der Stufen bis auf den Bo-
den gezeichnet werden können. Auf gleiche Weise ist auch an den obern Mauerdeckel die Proliliiung von
den Stufen abzuschneiden.

Will man die auf der Terasse befindlichen Piedestale, wovon die Ecke des Fusses bei ^4 un(l &e ent-
fernteste Ecke des dritten bei ilf , und das zweite Piedestal in der Mitte zwischen diesen beiden stehen
soll, geometrisch nach ihrem Verschwindungswinkel aufzeichnen, so theile man auf der Basis die Linie a n
in 2 gleiche Theile, und ziehe dann diesen Punkt o nach dem Distanzpunkt auf die Linie a n2, so hat man
bei cT- die Mitte der Linie a n3, als wohin oben auf der Terasse das mittlere Piedestal zu stehen kommen
soll. Zieht man dann von o2 eine Perpendikulare bis auf die Terasse nach o3 , so kann von da , und von
dem hinteren Punkt it± die geometrische Zeichnung nach dem vorderen geometrischen Aufrisse f g h i k 1
m gezeichnet, und somit die perspectivische Projektion , nach der in vorhergebender Aufgabe gezeichneten
dorischen Capitäle gefertigt werden.

Die-Piedestale auf der entgegengesetzten Seile der Terasse, welche in einem gleichen Abstand parallel von
der Basis entfernt sind, braucht man nur, von dieser Seite zuerst in ihrer geometrischen, und dann in ihrer
perspectivischen Erscheinung überzutragen. Ingleichem kann das zwischen dem Piedestal befindliche Geländer,
auf den beiden Vorderseiten zwischen den Punkten, wo es stehen soll, ganz geometrisch gezeichnet, und dann
nur die Ansicht von der Dicke des Geländers perspectivisch übertragen werden , weil alle parallele Gegen-
stände mit der Basis ihre unveränderte geometrische Form behalten , und sich nur die Erscheinungen in
den Tiefenmaasen ändern, was der Fall bei diesem Geländer auf der Wangenseite def Treppe ist. Es wird
indess vorausgesetzt, dass diese Geländer nach den vorhergehenden Aufgaben ohne Schwierigkeiten aufgezeich-
net werden können, weil sie von dem vorderen geometrischen, nur in der Mitte des Piedestals in den Aug-
punkt zu ziehen, und die mittlere Stange auf die gleiche Art wie die Mitte des mittleren Piedestals gefun-
den worden, gesucht und sofort die Kreuzsprossen hinein gezeichnet werden können. Der Obelisk, welcher
 
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