4
IHK W K L T K U N S J
Jahrg. X. Nr. I vom 5. Januar 1936
Kriminalpolizei in Stralsund am ersten Weih- gehört, konnte er 2 wertvolle Gläser ent-
nachtstag gefaßt werden. wenden. In einem Schlot! bei [Veptovi a, d.
Es band eil sich um den am 29. Augusi Tollense gelang es I'.. eine Uhr und 2 antike
10Q3 zu Demmin geborenen und in Stralsund Steinkrilge zu stehlen. Bei einem Ar/.i in
wohnhaften Reisevertreter Wilhelm Prieß, Stalsund stahl er einen wertvollen Teppich
der früher einanal auf Schloß Pansevitz und bei einem Einbruch auf dem Gul Lap-
Gärtner gelernl hatte. Auch hatte Prieß das sitz a. Rügen erbeutete er eine metallene
Schloß Broock im Kreise Demmin. das der Standuhr u. a, Alle diese Diebstähle hai
Erbengemeinschaft v. Seckendorf!: gehört, Prieß bereits eingestanden und das hier auf-
innerhalb von sechs Wochen dreimal heim- geführte Diebesgui aus dem Gedächtnis heim-
gesucht und '.i orientalische Teppiche, 2 an- aus bei der Vernehmung zugestanden, jedoch
like Uhien, 2 Messingleuchter, verschiedene dabei zugegeben, daß er nicht mein genau
Oelgemälde, antike Porzellanfiguren, antike wisse, was er alles gestohlen habe. Prieß
Tassen. I bemaltes weißes Porzellanservice hat die Diebstähle allein ausgeführt und
und andere Antiquitäten gestohlen und im seine Helfershelfer in Händlerkreisen in
Schloßpark verborgen, bis er Gelegenheit Großstädten gehabt, die ihm Für billiges Geld
hatte, diese abzuholen und zu verkaufen, das Diebesgut abgekauft oder beliehen
Auf dem v. Plötz'schen Schloß Quilow bei haben. Er wollte von Stralsund über Ham-
Anklam riefen Prieß bei einem Einbruch bürg ins Ausland flüchten, um sich dei Yer-
4 wertvolle Gläser u. a, in die Münde. Bei folgung zu entziehen. Bevor er seinen Plan
einer Frau \. Borcke in Krienke auf Ilse- ausführen konnte, verhaftete ihn die Krimi-
dom erbeutete Prieß bei einem Einbruch nalpoMzei. Da alle gestohlenen Gegenstände
2 Messingleuchter, I Messingdose, 2 silberne sehr wertvoll sind, zum Teil Liebhaberwerl
Schalen. 2 wertvolle Gläser und wertvolle haben, isl der Barwerl kaum festzustellen,
lassen. Bei einem weiteren Diebstahl auf mau rechnet jedoch damit, daß der Werl
dem Nebengut, das einer Frau v. Schwerin 20 000 bis :-i()l!()() Mark erreichen wird.
NEUE LITERATUR
Arlur Schneider, Slrossmayer und die religiöse Malerei winnt an Wert durch die Herausgeberschaft des bekann-
der deutschen Nazarener. Südslawische ten Forschers, der damit zum ersten Male seine kritische
Akademie, Zagreb 19 3 5. Gesamtansicht zum Bestände der eigenhändigen Arbeiten
Dieser reichillustrierte Beitrag zur Geschichte clor Rembrandts bekannt gibt, So ist dieses Buch gleicher-
deutschen Malerei des 19. Jahrhunderts erhellt an Hand maßen (ür den Kunstfreund und den Spezialgelehrten
dokumentarischen Materials das Verhältnis des kuns:- wichlig.
begeisterten und durch seine Sammeltätigkeit bekannten wiMy Fries_ Der arme Mann. Eine Bildlolge. Rascher-
Bischofs Slrossmayer zu Overbeck, Steinle, Kuppelwieser Verlag, Zürich 193 5.
und anderen zeitgenössischen Malern. Die Korrespon- Zu ausgewählten Texten von Ulrich Brähers „Der
denzen werden im Anhang veröffentlicht. arme Mann" hat Willi Fries, bekannt geworden vor
Der großen Brockhaus. Handbuch des Wissens in 20 allem durch seine Bildfolge „Die Fischer", 17 lllustra-
Bänden 15. völlig neu bearboitele Auflage. Honen geschaffen, wichtige Dokumente des eigenwilligen
14. Band: Osu-Por. 15. Band, Pos-Rob. F. A. Stils dieses starken Schweizer Künstlertalentes.
Broc'khaus-Verlag, Leipzig, 1 9 3 3. Wilhelm Pinder, Die Kunst der deutschen Kaiserzeit bis
Jeder neue Band dieses vorbildlich ausgestalteten 2um Ende der stauflschen Klassik. 409 S., 184 Abb.
und überreich und vortrefflich illustrierten Handbuches Verlag E. A. Seemann, Leipzig, 1935.
beweist, daß es sich hier um ein Werk der Wissenschaft E|ne Qeschich11iche Betrachtung über Wesen und
handelt, das einen geradezu ungeheuren Schatz an Werden deutscher Formen" nennt sich dieses Werk im
Tatsachenkenntnissen vermittelt. Dieses größte deutsche Untertitel und kennzeichnet dadurch eine Aufgabe, die
Nachschlagewerk der Gegenwart ist auch für den Kunst- yon d(jr Dehios in seiner „Geschichte der deutscher,
freund und Kunstforscher von größter Bedeutung. Denn |<unst» abweicht. Pinder dringt in das ..Warum" der
gerade der bildenden Kunst ist hier sowohl textlich wie Entwicklung ein. verfolgt durch fünf Jahrhunderte auf
illustrativ ein außerordentlich breiter Raum zugebilpgt. a||en Gefc,jeten bildender Kunst die immanenten Kräfte
Wir verweisen beispielsweise in den beiden vorliegen- deutscher Formwerdung und gelangt zu einer gültigen
den Bänden auf die reichbebildorten Artikel über Pa- Gesamtschau, wie sie bisher noch nie geboten wurde,
laeographie, peruanische Kunst, Pisa, Plakate, Porzellan, frei VQn wissenschaftlichem Ballast, mit souveräner Be-
Raumkunst, Renaissance u. a. herrschung des Stoffes und in einer leidenschaftlichen,
Adolf Häberle, Ulmer Münz- und Geldgeschichto das *U monumentaler Form ansteigenden Sprache, ist dieses
Mittelalters. 120 S., 114 Abb. Verlag des wichtigste Werk neuer deutscher Kunstgeschichtsschreibung
Museums der Stadt Ulm, 193 5. das einst seinen Platz neben den Schöpfungen eines Exlibris von Melchior Schedel. Holzschnitt von Jost Amann ca. 1560, Aus dem Antiquariatskatalog
Das Fehlen jeglichen grundlegenden Werkes über Burckhardt, Just! und Wölfflin als unvergängliches Denk- Gilhofer & Ranschburg, Wien. (Kl. Gilhofer & Ranschburg'
Der 14. Internationale Kunstgeschichtliche Kongreß
dos Ulmer Münz- und Geldwesen läßt die vorliegenden mal deutscher Literatur einnehmen wird, ganz aus dem
Untersuchungen, die als 11. Veröffentlichung der „Ulmer Geiste aktueller, gegenwärtiger Gesichtspunkte gestaltet.
Schriften zur Kunstgeschichte" erscheinen, besonders be- D'e Unmittelbarkeit der bildhaften Anschauung, die
grüßen. Auf der Unterlege der zahlreichen Münzukten Wärm-, der inneren Anteilnahme und die überwältigende
stellt Häberle den Katalog der Ulmer Prägungen von Fülle neuer Erkenntnisse macht dieses Werk zu einem vom !{1 Au,,lls< ))is q Ret»tember 1936
etwa 1150-1500 zusammen. Der münzgeschichtliche Texl stolzen Besitz deutschen Schrifttums. D. • 8 • I
isl vielfach auch von kulturhistorischer Bedeutung. Nachdem der Iii. Internationale künstle- als Wanderkongreß Organisiert; eröffnet in
ücbichtliche Kongreß um in Stockholm stall- Hasel, verweilt er 2 Tage in Zürich, 8 Tage
gefunden hat, ladet die Schweiz für 1986 in in Bern. 1 'Int;' in Lausat........ul wild in Genf
Basel zum 14. Internationalen Kunstgeschicht- abgeschlossen. Diese Stationen werden durch
liehen Kongreß ein. Die Leitung desselben Exkursionen verbunden. Die kleineren, zum
liegi in den Händen von Prof. Paul Ganz, Teil abseits der üblichen Reiserouten gelege-
Dr, phil., der Vorstand des Archiv« der neu Sliidle, aber auch einzelne Kirchen,
Schweizer Kunstgeschichte, Herausgeber des Klöster und Schlösser werden besucht, die in
..Jahrbuch für Kunst und Kunstpflege in der ihrer Gesamtheil einen wesentlichen Teil des
Schweiz", Präsident der Schweizer Heraldi- schweizerischen Kunstbesitzes darstellen und
sehen Gesellschaft und Dozent an der Uni- enthalten.
versitäi in Basel ist. [„ den Kongreßstädten werde, die offen!-
Das Programm sieht in seinem wissen- liehen und eine Reihe von privaten Sanini-
schaftlichen Teil die üblichen Arbeitssitzun- hingen besuch! und die übrigen Kunstdenk-
gen vor, Für die kurzen Vorträge (Rede- miiier durch Führungen gezeigt. Ferner
dauer 21) Minuten) sind il Sektionen vorge- werden eine größere Anzahl von SpezialäUS-
sehen: I. Die Kunst in der Schweiz und ihre Stellungen von wichtigen Gruppen schweizo-
Beziehungen zum Ausland; 2. Die Kunst in rischer Kunst verunstaltet, u. a. kirchliches
der Antike und des Orients in ihrer Be- Kunstgewerbe, Buchmalerei, TeppichwArke-
ziehiing zur europäischen Kunst; Ii. Die vor- roien und Bilderchroniken des Mittelalters:
romanische und die romanische Kunst; 4. Die Buchdruck- und Illustration des Hujmanis-
gotische Kunst (beide Bezeichnungen sind tnus; Malerei, Zeichnung und Graphik der
vorwiegend im chronologischen Sinne ver- Renaissance und des Barork: die Klein-
standen); 5. Die Kirnst der Renaissance und maister des IS. Jahrhunderls: Malerei und
des Barock: (i. Die Kunst des IS. Jahr- Plastik des Klassizismus und der Romantik;
liitnderts; 7. Die Kunst des Iii. und 20. Jahr- Graphik des III. Jahrhunderts und moderne
huiiderls: S. Die Hilfswissenschaften der Kunst. Auf diese Weise soll versucht war-
Kunstgeschichte; 9. Theorie und Geschichte den. den Teilnehmern einen möglichst am-
der Kunstkritik. Fassenden Ueberblick über die schweizerische
Die größeren Vorträge (Rededauer :■!() Mi- Kunsl zu geben.
nuten) finden in den Plenarsitzungen stall. Der Kongreß, der unter dem Protektorat
sie werden in zwei Gruppen geteilt; I. Das des Bundespräsidenten der Schweizerischen
m'- Neuor~ Zentralthema des Kongresses: Probleme der Eidgenossenschafi steht, arbeitet, was sein
iPhoto Gemäldegal.i schweizerischen Kunsl (es sind 12 Vorträge wissenschaftliches Programm anbetrifft, in
vorgesehen); 2. Welche Mittel stehen uns Verbindung mit dem Comtitd International'
Hans Kauffmann. Donateiio. Eine Einführung in sein Die Bedeutung des neuen heule zur Verfügung, um das Interesse und d'Histoire de l'Art.
Bilden und Denken. 268 Seiten, 106 Abb. G. Gro- Evangel enfundes die Freude am Kunstwerk zu wecken? (Zwei Alle Kongreßkorrespondenz isl unpersön-
te'scho Verlagsbuchhandlung, Berlin, Im Besitz der John Rylands Library in Manchester ist Vorträge.) richten ah' XIV Internationalen
19?f- . ■.. , ,,,,,, .,, . f^ieines Papyrusbian gefunden worden, <k,s auf bei In seinem praktischen Teil bereitet der Kunstgeschichtlichen "Kongreß, Elisabethen-
Ulis letzvoi'ijcniat'im Momdicmriltor Irnclitoto nicht mich den Seilen einige Stollen des Johannesevangeliums ent- .,■ u r i i n • j ± a ort n i
neuer Sichtung und Deutung der Werke des großen hall. Der Lund, der textlich keine Besonderheiten bietel, Kongreli folgendes l lOgfamm vor: er wird Straße 27, Basel.
Plastikers. Die Frage nach dem erlebenden Menschen wird der 1. Hälfte des 2. Jahrhunderts zugeschrieben
im Künstler ward nicht gestellt, sein Schaffen schien ge- und ist daher bereits in den ersten Pressemeldungen als
schichtlich entwurzelt. Seine Zyklen hat man in eine die älteste bekannte Niederschrift eines Stückes aus dem
planlose Reihe von Einzellösungen naturalistischen oder Neuen Testament bezeichnet worden, soweit man hier,
antikischen Strebens zerspalten, die sinngebenden Zu- wo es sich um die Abschrift des vielleicht noch gar nichl ZUIT) EinlTCIQen in den KatdlOQ
sammenhänge aus dem Auge verloren; der Bildner wurde in eine Sammlung aufgenommenen spätesten Evangelien- a
bewundert, aber der Donkor vergossen. Der Verfasser buch;; handelt, überhaupt schon von einem Neuen Tesia Mtltll. Leiliperlz,
unternimm! es.. Donateiio aus seiner Abseitigkeit heraus- ment sprechen kann. Die große Bedeutung des Fundes Preise Übel' KM KU)
zurücken und sein Kunstschaffen mit seinen Erlebnissen liegt in seiner historischen Beweiskral!. Er belehrl die-
inmitten der Zeitgenossen und einer mächtigen Ueber- jenigen eines Besseren, die das Johannes-Evangelium ClCr V'GjfSitßigOTUllg vom L2.—14. D'eZ6IIlb<er 1985
lieferung zu verbinden und die Wende des Mittelalters, erst tief im 2. Jahrhundert entstehen lassen, und zeigt, K&tfllog Nr. <i78
vielfach auf gleichem Grund mit unserer deutschen Kunst- daß es in der ersten Hälfte des Jahrhunderts bereits in
geschichte, in seinem Werk deutlich abzuspiegeln. Aegypten gelesen wurde; er widerlegt ferner, wenig-
stens mit einer Stichprobe, diejenigen, die der Textübei-
A. Bredius, Rembrandts Gemälde. 630 Abbildungen. lieferung des Buches mißtrauen, und er beweist schließ-
P h a i d o n - V e r I a g , Wien, 1935. lieh allen, denen die Kunde von jenen Tagen wie eino
Nach seinen billigen Gesamtausgaben literarisch- unwahrscheinliche Mär klang, weil kein zeitgenössischer
historischer Denkmäler beginnt der Phaidon-Verlag mil Historiker und kein Denkmal in Stein von jenen Menschen
dorn vorliegenden Bande an vollständige Veröffenllichun- und ihrem Leben berichlet, daß die Christengemeinden
gen der Oeuvres bedeutender Künstler heranzutreten. und ihre heiligen Bücher existierten in einer Frühzeit,
Diese Rembrandt-Gesamtausgabe in Kupferdruck ist eine von der so unmittelbare Zeugnisse zu erhalten wir nie-
Meisterleistung in Ausführung und Ausstattung; sie ge- mals hoffen durften.
PREISBERICHTE
Nr.
Mark
! Nr.
Murk
Nr.
Mark
4
KHK).
17
~ 810^1
40
260.
8
2400.
18
300.—
42
500.
1)
105,
11)
170.
49
L80.
10
580.
26
290.—
01
108.—
11
860.-
28
180.—
63
190.—
12
380.—
31
110.—
67
340,-
14
250.—
34
450.—
68
Kill,
15
210,
Ii!)
510.—
69
800.—
Nr.
Murk
Nr.
Mark
Nr.
Mark
74
210.
186
105,
272
160.
78
270.—
ISS
IUI).
274
165.—
85
1 100.
ISO
145.
277
270.
86
150.-
196
190.......
27S
160.—
87
110,
202
390.
206
180.—
88
KSK.
235a
035.—
2117
100,
94
270 —
236
180 —
800
115.
06
240.—
237
150.
801
280.-
117
145.
245
150.—
307
105,
138
11100,
253
880.—
318
110.......
L39
860.-
255
800.
820
105,
155
185.
25(1
ICO.
344
150.—
156
180,.........
260
20(1.
847
Uli.
157
270, ■
2111 )u
280.—
858
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151).
262
175.—
354
580.—
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125.—
267
220,
355
145.—
170
105,
268
160.—
357
115.
184
160,
2611
115,
860
800.—
IHK W K L T K U N S J
Jahrg. X. Nr. I vom 5. Januar 1936
Kriminalpolizei in Stralsund am ersten Weih- gehört, konnte er 2 wertvolle Gläser ent-
nachtstag gefaßt werden. wenden. In einem Schlot! bei [Veptovi a, d.
Es band eil sich um den am 29. Augusi Tollense gelang es I'.. eine Uhr und 2 antike
10Q3 zu Demmin geborenen und in Stralsund Steinkrilge zu stehlen. Bei einem Ar/.i in
wohnhaften Reisevertreter Wilhelm Prieß, Stalsund stahl er einen wertvollen Teppich
der früher einanal auf Schloß Pansevitz und bei einem Einbruch auf dem Gul Lap-
Gärtner gelernl hatte. Auch hatte Prieß das sitz a. Rügen erbeutete er eine metallene
Schloß Broock im Kreise Demmin. das der Standuhr u. a, Alle diese Diebstähle hai
Erbengemeinschaft v. Seckendorf!: gehört, Prieß bereits eingestanden und das hier auf-
innerhalb von sechs Wochen dreimal heim- geführte Diebesgui aus dem Gedächtnis heim-
gesucht und '.i orientalische Teppiche, 2 an- aus bei der Vernehmung zugestanden, jedoch
like Uhien, 2 Messingleuchter, verschiedene dabei zugegeben, daß er nicht mein genau
Oelgemälde, antike Porzellanfiguren, antike wisse, was er alles gestohlen habe. Prieß
Tassen. I bemaltes weißes Porzellanservice hat die Diebstähle allein ausgeführt und
und andere Antiquitäten gestohlen und im seine Helfershelfer in Händlerkreisen in
Schloßpark verborgen, bis er Gelegenheit Großstädten gehabt, die ihm Für billiges Geld
hatte, diese abzuholen und zu verkaufen, das Diebesgut abgekauft oder beliehen
Auf dem v. Plötz'schen Schloß Quilow bei haben. Er wollte von Stralsund über Ham-
Anklam riefen Prieß bei einem Einbruch bürg ins Ausland flüchten, um sich dei Yer-
4 wertvolle Gläser u. a, in die Münde. Bei folgung zu entziehen. Bevor er seinen Plan
einer Frau \. Borcke in Krienke auf Ilse- ausführen konnte, verhaftete ihn die Krimi-
dom erbeutete Prieß bei einem Einbruch nalpoMzei. Da alle gestohlenen Gegenstände
2 Messingleuchter, I Messingdose, 2 silberne sehr wertvoll sind, zum Teil Liebhaberwerl
Schalen. 2 wertvolle Gläser und wertvolle haben, isl der Barwerl kaum festzustellen,
lassen. Bei einem weiteren Diebstahl auf mau rechnet jedoch damit, daß der Werl
dem Nebengut, das einer Frau v. Schwerin 20 000 bis :-i()l!()() Mark erreichen wird.
NEUE LITERATUR
Arlur Schneider, Slrossmayer und die religiöse Malerei winnt an Wert durch die Herausgeberschaft des bekann-
der deutschen Nazarener. Südslawische ten Forschers, der damit zum ersten Male seine kritische
Akademie, Zagreb 19 3 5. Gesamtansicht zum Bestände der eigenhändigen Arbeiten
Dieser reichillustrierte Beitrag zur Geschichte clor Rembrandts bekannt gibt, So ist dieses Buch gleicher-
deutschen Malerei des 19. Jahrhunderts erhellt an Hand maßen (ür den Kunstfreund und den Spezialgelehrten
dokumentarischen Materials das Verhältnis des kuns:- wichlig.
begeisterten und durch seine Sammeltätigkeit bekannten wiMy Fries_ Der arme Mann. Eine Bildlolge. Rascher-
Bischofs Slrossmayer zu Overbeck, Steinle, Kuppelwieser Verlag, Zürich 193 5.
und anderen zeitgenössischen Malern. Die Korrespon- Zu ausgewählten Texten von Ulrich Brähers „Der
denzen werden im Anhang veröffentlicht. arme Mann" hat Willi Fries, bekannt geworden vor
Der großen Brockhaus. Handbuch des Wissens in 20 allem durch seine Bildfolge „Die Fischer", 17 lllustra-
Bänden 15. völlig neu bearboitele Auflage. Honen geschaffen, wichtige Dokumente des eigenwilligen
14. Band: Osu-Por. 15. Band, Pos-Rob. F. A. Stils dieses starken Schweizer Künstlertalentes.
Broc'khaus-Verlag, Leipzig, 1 9 3 3. Wilhelm Pinder, Die Kunst der deutschen Kaiserzeit bis
Jeder neue Band dieses vorbildlich ausgestalteten 2um Ende der stauflschen Klassik. 409 S., 184 Abb.
und überreich und vortrefflich illustrierten Handbuches Verlag E. A. Seemann, Leipzig, 1935.
beweist, daß es sich hier um ein Werk der Wissenschaft E|ne Qeschich11iche Betrachtung über Wesen und
handelt, das einen geradezu ungeheuren Schatz an Werden deutscher Formen" nennt sich dieses Werk im
Tatsachenkenntnissen vermittelt. Dieses größte deutsche Untertitel und kennzeichnet dadurch eine Aufgabe, die
Nachschlagewerk der Gegenwart ist auch für den Kunst- yon d(jr Dehios in seiner „Geschichte der deutscher,
freund und Kunstforscher von größter Bedeutung. Denn |<unst» abweicht. Pinder dringt in das ..Warum" der
gerade der bildenden Kunst ist hier sowohl textlich wie Entwicklung ein. verfolgt durch fünf Jahrhunderte auf
illustrativ ein außerordentlich breiter Raum zugebilpgt. a||en Gefc,jeten bildender Kunst die immanenten Kräfte
Wir verweisen beispielsweise in den beiden vorliegen- deutscher Formwerdung und gelangt zu einer gültigen
den Bänden auf die reichbebildorten Artikel über Pa- Gesamtschau, wie sie bisher noch nie geboten wurde,
laeographie, peruanische Kunst, Pisa, Plakate, Porzellan, frei VQn wissenschaftlichem Ballast, mit souveräner Be-
Raumkunst, Renaissance u. a. herrschung des Stoffes und in einer leidenschaftlichen,
Adolf Häberle, Ulmer Münz- und Geldgeschichto das *U monumentaler Form ansteigenden Sprache, ist dieses
Mittelalters. 120 S., 114 Abb. Verlag des wichtigste Werk neuer deutscher Kunstgeschichtsschreibung
Museums der Stadt Ulm, 193 5. das einst seinen Platz neben den Schöpfungen eines Exlibris von Melchior Schedel. Holzschnitt von Jost Amann ca. 1560, Aus dem Antiquariatskatalog
Das Fehlen jeglichen grundlegenden Werkes über Burckhardt, Just! und Wölfflin als unvergängliches Denk- Gilhofer & Ranschburg, Wien. (Kl. Gilhofer & Ranschburg'
Der 14. Internationale Kunstgeschichtliche Kongreß
dos Ulmer Münz- und Geldwesen läßt die vorliegenden mal deutscher Literatur einnehmen wird, ganz aus dem
Untersuchungen, die als 11. Veröffentlichung der „Ulmer Geiste aktueller, gegenwärtiger Gesichtspunkte gestaltet.
Schriften zur Kunstgeschichte" erscheinen, besonders be- D'e Unmittelbarkeit der bildhaften Anschauung, die
grüßen. Auf der Unterlege der zahlreichen Münzukten Wärm-, der inneren Anteilnahme und die überwältigende
stellt Häberle den Katalog der Ulmer Prägungen von Fülle neuer Erkenntnisse macht dieses Werk zu einem vom !{1 Au,,lls< ))is q Ret»tember 1936
etwa 1150-1500 zusammen. Der münzgeschichtliche Texl stolzen Besitz deutschen Schrifttums. D. • 8 • I
isl vielfach auch von kulturhistorischer Bedeutung. Nachdem der Iii. Internationale künstle- als Wanderkongreß Organisiert; eröffnet in
ücbichtliche Kongreß um in Stockholm stall- Hasel, verweilt er 2 Tage in Zürich, 8 Tage
gefunden hat, ladet die Schweiz für 1986 in in Bern. 1 'Int;' in Lausat........ul wild in Genf
Basel zum 14. Internationalen Kunstgeschicht- abgeschlossen. Diese Stationen werden durch
liehen Kongreß ein. Die Leitung desselben Exkursionen verbunden. Die kleineren, zum
liegi in den Händen von Prof. Paul Ganz, Teil abseits der üblichen Reiserouten gelege-
Dr, phil., der Vorstand des Archiv« der neu Sliidle, aber auch einzelne Kirchen,
Schweizer Kunstgeschichte, Herausgeber des Klöster und Schlösser werden besucht, die in
..Jahrbuch für Kunst und Kunstpflege in der ihrer Gesamtheil einen wesentlichen Teil des
Schweiz", Präsident der Schweizer Heraldi- schweizerischen Kunstbesitzes darstellen und
sehen Gesellschaft und Dozent an der Uni- enthalten.
versitäi in Basel ist. [„ den Kongreßstädten werde, die offen!-
Das Programm sieht in seinem wissen- liehen und eine Reihe von privaten Sanini-
schaftlichen Teil die üblichen Arbeitssitzun- hingen besuch! und die übrigen Kunstdenk-
gen vor, Für die kurzen Vorträge (Rede- miiier durch Führungen gezeigt. Ferner
dauer 21) Minuten) sind il Sektionen vorge- werden eine größere Anzahl von SpezialäUS-
sehen: I. Die Kunst in der Schweiz und ihre Stellungen von wichtigen Gruppen schweizo-
Beziehungen zum Ausland; 2. Die Kunst in rischer Kunst verunstaltet, u. a. kirchliches
der Antike und des Orients in ihrer Be- Kunstgewerbe, Buchmalerei, TeppichwArke-
ziehiing zur europäischen Kunst; Ii. Die vor- roien und Bilderchroniken des Mittelalters:
romanische und die romanische Kunst; 4. Die Buchdruck- und Illustration des Hujmanis-
gotische Kunst (beide Bezeichnungen sind tnus; Malerei, Zeichnung und Graphik der
vorwiegend im chronologischen Sinne ver- Renaissance und des Barork: die Klein-
standen); 5. Die Kirnst der Renaissance und maister des IS. Jahrhunderls: Malerei und
des Barock: (i. Die Kunst des IS. Jahr- Plastik des Klassizismus und der Romantik;
liitnderts; 7. Die Kunst des Iii. und 20. Jahr- Graphik des III. Jahrhunderts und moderne
huiiderls: S. Die Hilfswissenschaften der Kunst. Auf diese Weise soll versucht war-
Kunstgeschichte; 9. Theorie und Geschichte den. den Teilnehmern einen möglichst am-
der Kunstkritik. Fassenden Ueberblick über die schweizerische
Die größeren Vorträge (Rededauer :■!() Mi- Kunsl zu geben.
nuten) finden in den Plenarsitzungen stall. Der Kongreß, der unter dem Protektorat
sie werden in zwei Gruppen geteilt; I. Das des Bundespräsidenten der Schweizerischen
m'- Neuor~ Zentralthema des Kongresses: Probleme der Eidgenossenschafi steht, arbeitet, was sein
iPhoto Gemäldegal.i schweizerischen Kunsl (es sind 12 Vorträge wissenschaftliches Programm anbetrifft, in
vorgesehen); 2. Welche Mittel stehen uns Verbindung mit dem Comtitd International'
Hans Kauffmann. Donateiio. Eine Einführung in sein Die Bedeutung des neuen heule zur Verfügung, um das Interesse und d'Histoire de l'Art.
Bilden und Denken. 268 Seiten, 106 Abb. G. Gro- Evangel enfundes die Freude am Kunstwerk zu wecken? (Zwei Alle Kongreßkorrespondenz isl unpersön-
te'scho Verlagsbuchhandlung, Berlin, Im Besitz der John Rylands Library in Manchester ist Vorträge.) richten ah' XIV Internationalen
19?f- . ■.. , ,,,,,, .,, . f^ieines Papyrusbian gefunden worden, <k,s auf bei In seinem praktischen Teil bereitet der Kunstgeschichtlichen "Kongreß, Elisabethen-
Ulis letzvoi'ijcniat'im Momdicmriltor Irnclitoto nicht mich den Seilen einige Stollen des Johannesevangeliums ent- .,■ u r i i n • j ± a ort n i
neuer Sichtung und Deutung der Werke des großen hall. Der Lund, der textlich keine Besonderheiten bietel, Kongreli folgendes l lOgfamm vor: er wird Straße 27, Basel.
Plastikers. Die Frage nach dem erlebenden Menschen wird der 1. Hälfte des 2. Jahrhunderts zugeschrieben
im Künstler ward nicht gestellt, sein Schaffen schien ge- und ist daher bereits in den ersten Pressemeldungen als
schichtlich entwurzelt. Seine Zyklen hat man in eine die älteste bekannte Niederschrift eines Stückes aus dem
planlose Reihe von Einzellösungen naturalistischen oder Neuen Testament bezeichnet worden, soweit man hier,
antikischen Strebens zerspalten, die sinngebenden Zu- wo es sich um die Abschrift des vielleicht noch gar nichl ZUIT) EinlTCIQen in den KatdlOQ
sammenhänge aus dem Auge verloren; der Bildner wurde in eine Sammlung aufgenommenen spätesten Evangelien- a
bewundert, aber der Donkor vergossen. Der Verfasser buch;; handelt, überhaupt schon von einem Neuen Tesia Mtltll. Leiliperlz,
unternimm! es.. Donateiio aus seiner Abseitigkeit heraus- ment sprechen kann. Die große Bedeutung des Fundes Preise Übel' KM KU)
zurücken und sein Kunstschaffen mit seinen Erlebnissen liegt in seiner historischen Beweiskral!. Er belehrl die-
inmitten der Zeitgenossen und einer mächtigen Ueber- jenigen eines Besseren, die das Johannes-Evangelium ClCr V'GjfSitßigOTUllg vom L2.—14. D'eZ6IIlb<er 1985
lieferung zu verbinden und die Wende des Mittelalters, erst tief im 2. Jahrhundert entstehen lassen, und zeigt, K&tfllog Nr. <i78
vielfach auf gleichem Grund mit unserer deutschen Kunst- daß es in der ersten Hälfte des Jahrhunderts bereits in
geschichte, in seinem Werk deutlich abzuspiegeln. Aegypten gelesen wurde; er widerlegt ferner, wenig-
stens mit einer Stichprobe, diejenigen, die der Textübei-
A. Bredius, Rembrandts Gemälde. 630 Abbildungen. lieferung des Buches mißtrauen, und er beweist schließ-
P h a i d o n - V e r I a g , Wien, 1935. lieh allen, denen die Kunde von jenen Tagen wie eino
Nach seinen billigen Gesamtausgaben literarisch- unwahrscheinliche Mär klang, weil kein zeitgenössischer
historischer Denkmäler beginnt der Phaidon-Verlag mil Historiker und kein Denkmal in Stein von jenen Menschen
dorn vorliegenden Bande an vollständige Veröffenllichun- und ihrem Leben berichlet, daß die Christengemeinden
gen der Oeuvres bedeutender Künstler heranzutreten. und ihre heiligen Bücher existierten in einer Frühzeit,
Diese Rembrandt-Gesamtausgabe in Kupferdruck ist eine von der so unmittelbare Zeugnisse zu erhalten wir nie-
Meisterleistung in Ausführung und Ausstattung; sie ge- mals hoffen durften.
PREISBERICHTE
Nr.
Mark
! Nr.
Murk
Nr.
Mark
4
KHK).
17
~ 810^1
40
260.
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105,
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170.
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190.—
12
380.—
31
110.—
67
340,-
14
250.—
34
450.—
68
Kill,
15
210,
Ii!)
510.—
69
800.—
Nr.
Murk
Nr.
Mark
Nr.
Mark
74
210.
186
105,
272
160.
78
270.—
ISS
IUI).
274
165.—
85
1 100.
ISO
145.
277
270.
86
150.-
196
190.......
27S
160.—
87
110,
202
390.
206
180.—
88
KSK.
235a
035.—
2117
100,
94
270 —
236
180 —
800
115.
06
240.—
237
150.
801
280.-
117
145.
245
150.—
307
105,
138
11100,
253
880.—
318
110.......
L39
860.-
255
800.
820
105,
155
185.
25(1
ICO.
344
150.—
156
180,.........
260
20(1.
847
Uli.
157
270, ■
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280.—
858
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151).
262
175.—
354
580.—
Kill
125.—
267
220,
355
145.—
170
105,
268
160.—
357
115.
184
160,
2611
115,
860
800.—