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Die Weltkunst — 10.1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.14999#0005

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D I E W E L T K U N S T Jahrg. X, Nr. 3 vom 2. Februar 1936

Graphik und
Plastiken

fteichenauer nahestanden, wurde das Eigen- tags die Portale wegen Ueberfüllung dreimal bedeckt mit dünnen Plättcheii von gehäm-
tümliche dieser Bildauffassung und ihrer geschlossen werden mußten. Im Verlauf der inerter Bronce. Alle drei gehören der ar-
Entwicklung erörtert. Zk. ersten vier Tage konnten ca. 17 000 Besucher chaischen Kunst an, die größte stellt einen

verzeichnet werden. Dieser äußerordentliche Läufer dar, einen nackten Epheben, 70 cm

hoch. Wahrscheinlich trugen

Günter von Scheven

Iranische

l),'r 11(11 . . ,\ ; Dieven uj^aB^HMfcÄHBMWäWBB ,|it! lliin'l(' (|u'"^ >^^»

zeigt im A nssj e I I u n g s r a am K a r I ritz bchwarzbeck ge.....><l verloren gegangen)

BuchboJ/. zu Berlin Iempelinalereien, heilige Attribute, ebenso wie

Aquarelle und Zeichnungen der letzten Jahre. Auch m der Galerie Ferdinand ■ ., jene Bronzen nus den (i. [ahr-

Seine Linienführung ist merkwürdig be- Moller, die Werke von Gunter von hundert v. Chr. Damals hatte

herrscht so daß manche Blatter in dpnpn e-r Scheven und fritz b c h w a r z b e c k .

nerrsent, so da« Blatter, m denen ei mu UmM m dafi die Bildhauer B I I ma" ,I,IS (■oh<'"n",s dos Bron"

Landschaften aus der Eifel wiederklingen m|S(.n.i. ......^n Generation unter einem guten I % f ^ses „och nicht erfunden,

mIii, zunächst den um ruck von „1110 cum- cj i i c i ■ ■ ■ inox i ,,,wi |„->rlw%ii<>(<. ,1.,« A/l,.e,ll

. ... otern stellen, »chwarzbeck, der 1985 den ,i 111111 Dearoeitete uns Melau

schnitten machen. Bildniszeichnungen zeigen Rompreis erhielt, zeigt neben Porträts einige f [/"VW "%■> |; durch Hämmern. Man darf

dagegen einen freieren Zug, der mit wenigen Reliefs, die aus einer sehr klaren Formvor- v-^^Xv • i !l niinehmen, daß dieser Läufer

Strichen äußerste Charakteristik erreicht Stellung heraus entstanden sind. Der noch f , lg . yk ans der llanil des berühmten

(s. Abb.). In einer Osiseelandschaft und nicht dreißigjährige (Crefelder Günter von '<3tf\ Bildhauers Dedalos stammt,

zwei Stilleben erweist dieser Idylliker der Scheven zeichnet sich in schart gesell Iii tie 'yik-\» ' ÄS-^C'■ ^Hk«! der sich bekanntlich nach

Farbe, daß er bei Verzicht auf laute Instru- 11011 Plaketten und in Bildnissen und Figu- K.veta geflüchtet halle da er

mentation sonore Klänge erzielen kann. aus, von denen eine „Stehende" und eine ¥^ m j wegen eines Mordes aus Athen

. .,1 lockende durch eine sciione beschlossen- j f i

Zwischen diesen Werken sind bei Buch- heit des Blockhaften auffallen. Auch «eine .; ':>Wj% ausgewiesen worden war. Die

holz noch Plastiken von Adolf Abel. bewegtere ..Trauernde" zeugt im Gesten- < Mf" W "' 'M>wl,'n ""lll'n'" S,,,l"°»'-

Hermann B 1 u m e n t h a 1 und Mi c h ae 1 haften von sehr verhaltenem Ausdruck. |l eine 45, die andere 40 cm hoch,

S c Ii o b e. r I Ii in einer sehr sorgsam gelrof- Beide Künstler .geben zu ihren Bildwerken • ^■N^' * i 1 ^HH slellen Fraucmigeslallen dar.

fenen Auswahl angeordnet. eine Reihe von Aktzeichnnngen. Zk. '•■ X- , deren Gewänder kunstvoll

Ii; ■;{[!{ drapiert und mil Borten be

'4m M setzt sind, ihre kurzen Haare

\ Tili werden von einem Stirnband

Wandmalereien V- \\ f,?!.,nl,tün- Sie erinnern an die

™ | A >A 1. Lllenbeme, welche aus üplie-

Von der Kunst des großen persischen l ? * '• sus bekannl sind. Man nimm!

Reiches ist in Europa vor allem die Miniatur- ? : ( .** » ' .....t an, dal! diese Geslalten Tänze-

malerei bekannl geworden. Aber auch vom rinnen sind, welche nach den
iranischen Kunstgewerbe, von dem die Pro- > Berichten des Plutarch im Ge-
dulde der Teppichweberei besonders zahl- . folge des Theseus Tänze Hin
reiche Liebhaber gefunden haben, wird ge- I den Altar machten.
Iegentlich durch Veröffentlichungen und
Ausstellungen eine gute Veranschaulichung
geboten. Nahezu unbekannt blieb dagegen

die iranische Wandmalerei, die unter (lern im antiken \3stia

Schah Abbas I. (1587—1029) blühte. Leider

ist sie schon fast wieder verloren, denn auch Die weitergeführten Aus-

in Persien selbst haben sich nur noch ge- grnbungen in Ostia hallen

dieser Wandgemälde für die Forschung ge- . „ . ...... . ..... , , . . Gebäudereste aufgedeckt, die

,, , . , .. . .. ., , S. K ci I c n a d o u r i a n , Mädchen mit Irinkschale. Ausstellung Iranische . . . . ,.1, „-„U«,,

rettet indem er von diesen, derselben Epoche Wandmalereien in der islamischen Abteilung der Staatlichen Museen, Berlin j , /, he, incnbai.
und der gleichen mit dem Namen des be- (KL Museum) darstellen. Hier hat man als
rühmten Riza Abbasi verknüpften .Schule, an- wichtigsten Fund ein ziein-
gehörigen Fresken eine Reihe Nachbildun- Erfolg isl aal die Unbekaiintheit der neueren lieh unversehrtes polychromes Fußboden-
gen schuf, in denen mit einem seltenen Ge- europäischen Malerei in Amerika zurückzu- mosaik gefunden. Seine ursprüngliche Größe
Oswald Poetzelberger, Alpental lOell.Aus- fühl für den Geist der Originale das Feh- führen, da die meisten nach Amerika wan- dürfte 7X4 Meter betragen haben Aller
Stellung: 50 jähre Landschaftsmalerei lcndo ergänzt wurde. Diese dekorativen und dernden Werke dieser Epoche sofort in Pri- Wahrscheinlichkeit nach ist das Mosaik eine
und Bildnisplastik in der neuen pi na- trotz ihrer Typik durch europäische Beein- vatgalerien verschwinden. In Anbetracht des verkürzte Wiedergabe des illustrierten Ka-
k o t h e k , München (Kl. Knorr & Hirthl

Entdeckungen

Meisterwerke
der ältesten

flussung nicht unberührt gebliebenen Schöp- großen Interesses ist beabsichtigt, diese Aus- lenders des Chronographen aus dem Jahre

fungen persisch-höfischer Kultur des 17. Jahr- Stellung auch in Philadelphia, Boston, Cleve- 864 nach Chr., dessen Illustrationen bisher

hunderts, von denen die Namen ihrer LTr- bind und Sau Franzisko zu zeigen. nur aus sehr viel mangelhafteren und noch

lieber nicht mehr bekannt sind, wurden jetzt Es ist erfreulich zu sehen, welch ein In- bündigeren Reproduktionen bekannt sind,

zu einer Sonderausstellung in der teresse eine moderne Weltstadt einer derarti- Als figurale Darstellungen zeigt sich eine

Islamischen A b I ei 1 u n g d o r Staat- gen Kunstausstellung entgegenbringt. Es

liehen Museen in Berlin vereinigt. bleibt zu hoffen, dal! (las bereits rege In-

deutsCneil Malerei Diese Schau, welches zu unserer Kenntnis der teresse für bildende Kunst in Deutschland

iranischen Kultur einen schätzenswerten Bei- ebenfalls solche Ausmaße annimmt,
trag gibt, zeigt fast ein halbes Hundert Dar-
Mil einer Ausstellung von Fotos und für- Stellungen: Jünglinge undMädchen, Zechende,

bigen Wiedergaben nach dem Codex aureus, Paare, Gruppen und einige bewegte Jagd- jW-..-» yill«

dem Evangeliarium Ottos III., dem IVri- szenen, alles in märchenhaft zarten Tönen ^cucs AUl

kopenbuch Heinrichs II. und vielen anderen und ungemein heiler zusammenklingenden Pl'idei'lZianiSchen ./Vrmee

Einzelblättern von Buchmalereien des 9. bis Earbenabstufunigen gehalten. Zk.

11. Jahrhunderts gibt die Berliner Ca- (Ein wichtiger Fund im Berliner Zeughaus.)

lerie Nierendorf in ihrem Oberlicht- ClrnHf*V FlrfnllW df»r In das Berliner Zeughaus ist ein wichtiges

saal eine Veranscliaulichiing der Kloster- VJ1"1SVJ T * ^ C n Quellenwerk gelang!, das neues Licht auf

kunst deutscher Frühzeit. Geschützt vor den Van GrOffll-AUSStelI Ullg den Glanz der Friderizianischen Armee

Einwirkungen von Licht. Luft und Menschen- . mr °v , ° wirft. I'an ..Musterbuch", etwa 175« begonnen

händen haben sich diese aus den karolingi- in IMeW-lOrK und bis 1786 weitergeführt, bringt auf 108

sehen und ottonischen Zeilen stammenden ,. ., , _ . „ Blättern Stoffproben, Stickereien und Tres-

Bilder und Initialen seit über tausend fahren , Das Museum für moderne Kunst in New- sni. wie sie vom gl.oßen König, für jedes

in alten Pergamenthandschriften mil' einer veranstaltet zum ersten Mal eine Regiment zu seiner Kennzeichnung ver-

Frische erhallen, als ob sie gerade fertig ge- poliere Ausstellung y()n Werken van Goghs. schieden, vorgeschrieben waren.

worden wären. Anläßlich der Eröffnung hielt Es lland^ ™h dlJe "' Deutschland schon ()„rfllH mM ,,,.„ abgenutzten, sehwv,

n n du,, 11 i,'i .. , i iv i . i vor ca. 30 Janren m der toonderbundausstel- ■ ■ ■ ■ ■ ■• • • ir e 4 i

IT. Oui) II. 1 o erst e r . der Direktor des . . , , ._ „ .... ... . Lederdeckel dieses riesigen totlaufen. iL,

W„ii.....■ n:,.i,..,.i., 11......, ■ • lumg gezeigten Werke, lo tiemalde, 4b Aqua- , . , , . ,,, , , . .

aUrat-lticnartz-Museums m Köln, einen . j i ■ | '/ • i -i bis \iir kurzem im Geheimen Staatsarchiv in ..... -.........................................

Einführungsvortrag, wobei die Lichtbildbei- , ^«««Jeaene i£«icMiun«eii «md aus- |)ahk>m |einen Dornröschenschlaf gehalten Richard Knecht, BOste.Maler Adolf Jutz (Bronzal.

spiele eine knapp.' Auswahl aus einem viel- &MteUt Ule Vi' Stomm1 a,,s der hat (vordem im Geheimen Kriegsarchiv), SO Ausstellung, 60 Jahre Landschafts-

Fältigen Material boten. Der Uebersichtlich- blitzen auf schwarzen und blauen Stoff- molerel und ii td n Isplas Hk in der n«u»n

i,, 'i [ •■ i , ^^^^^—KmMmgamam—-—-l^MHIImmmmlm^ i ,. -11 ■• i PinaKothek, München (Kl Knori

keil, wegen beschrankte er sieh nahezu aul proben Gold- und Sllberschnure auf, über ,N • *

eine einzige Werkstätte, die des Klosters der funkelnde Stickereien legi sich der Glanz myrtheniungebene Venus eine Figur in Tu-

Insel Heiehenau im Bodensee. Als hervor- :m^™ii'''^,^^<WM golibmer und «ifberner Palellen. und in llik|, mj, ,.'•„..... kleinen' Linier und einem

ragendste Leistung dieser Schule gilt der an mattem Schimmer leuchten schwere Quasten, kleinen Vogel der auf einer Säule sitzt- es

der Trierschen Stadtbibliothek befindliche 1 mi gewoben aus Gold- und Silberfäden, Was es

Codex Egberti, den die Mönche Kerald und W—\^ bedeutet hat. „den Bock des Königs", jenes — — r"r\| /"*• I ITI~

Heribert, die beiden ersfon uns mit Namen jHBl fl^AfjPÜHl grölile Ehrenkleid der Zeit, zu tragen, wird P K t IO D t KIH I t

bekanntcni deutschen Maler. ..... 98(1 illustrier tlflW' , CKw9ifs9P^'Mvll deutlich vor diesem biinlen Mateiaal. das

/•ereil
der

zum Eintragen in den Katalog

W i cht ig e A usgra b u n g e n

teil. Foorslci charaklerisierle diese noch der ■['»1 c!*7 L ^r?' / 'jffcy hier, dank der Vei'grabeiiheil in unziiläng

Antike nahestehenden Bilder und diejenigen V Ufi . S V~j liehe Archive, frisch, wie am Tage seiner Ppoiso^'dVr'Än^Kr'npluMi-Vo.r.sÜMfforiiii^

der beiden Münchener Handschriften, die als r!£v\im~ *- / Herstellung, dem Bescliauer entgegenleuchtet. | ^_ Stairgardt am '!(! fannar 193(5

Fvangelinr Ottos III. und Perikopeiibiich Vw3ß!SS* II" ]M ' ' l'diil! und farblos erseheinen die Uni- A u lographeii

Heinrich« II. bezeichnet werden, dieses eine V^r-v 1 • • ßJgm$ formen der Flliderizianischen Armee in den Preise über UM

der letzten großen Schöpfungen der Reiche- 1 V»»vii'i»,i/<r.'")j-/| p Glasvitrilien des Zeughauses, wenn man

nauer Malerschule, als eine Kunst, die diu- ifV i diese unzerstörten Stoffe und Stickereien

sionistisch isl. ohne na I u ral isl iseh zu sein. M;]' V A'jWr^^^jl bei räch lei. auf deren u n \ ergä ngl ieliem

Das frühe Mittelalter strebte keine Nach- *&X**?r^\i- \Jr | T |1 Glänze vor fast 200 Jahren das Adlerauf

bildung der wirklichen Well an. Mit seinen 3r"*J ' \ A ^w^l iß \ fli von Preußens größtem König geruht hat.
bildlichen Milleln suchte es. unterstützt von
einer farbigen Gestaltung von höchster
Sicherheit und symbolischer Krall, den Be-
trachter in das Wesen der Dinge einzuführen

und seine Fantasie anzuregen. Wobei die Emil van Hauth, Selbstbildnis. 193S. Ausgestellt im JT|«ftffl

Miniaturen dann oft noch durch doppelle Ausstellungsraum von Carl Buchholr, Berlin (Kl. Buchholz)

Darstellungen derselben Person im Bild, also Außerordentlich wichtige Ausgrabungen

durch ein Nacheinander von Begebenheiten Kroeller-Stiftung und der Rest von Theodor wurden vor kurzem im Westen der Insel

auf dem gleichen Blatt, besondere Wirkun- van Gogh, dem Bruder des verstorbenen Kreta, von dem Direktor des Museums in

gen erzielten. Auch an einigen anderen Malers, Der Andrang zur Ausstellung war Candia, der Hauptstadt der Insel, gemacht.

Proben aus oberdeutschen Schulen, die der derartig stark, daß während des ersten Sonn- Man fand :! Statuen, hergestellt ans Holz.

Nr.

Mark

Nr.

Mark

Nr.

Mark

32

1000.......-

162

305.

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135.

36

165.

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315.—

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250.

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100.

1.66

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56

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115.-—

271

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805.

257
258

225.—
100.

30:!

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