DIE WELTKUNST Jahrg. X, Nr. 44 vom 8. November 1936
Nachrichten von Überall
den sich gleichartige Stücke in köln. Harn- Darunter die Visionen des Al>!es von Canter-
burg, London und in der Sammlung E. Midi- bury und die Klagelieder des Jeremias. Doch
mark in Stockholm. konnte das Diebesgui noch an der österrei"
chisch-deutschen Grenze beschlagnahm! wer-
Ein Holbein für Amerika? ;'<••'• Ander Verschleppung-der Handschriften
isi auch der Antiquitätenhändler Bretschnei
aus
Wie ans London gemeldet wird, isl soeben * der beteiligt, der vor mehreren fahren bei der
Baseler Privatbesitz ein Selbstbildnis Hol- versuchten Verschleppung romanischer Künst-
beins aus dem Jahre 1542 zum Preise von objekte aus dem Salzburger Domschat/, in das
| 100 000 nach New York verkauft worden. Ausland seine Münde im Spiel halle. P.-N.
Sollte sich diese Nach rieh I bestätigen, so
dürfte es sich vermutlich ......las im Besitz
von Dr. Rudolph Geigy in Basel befindliche,
von Paul Ganz in dem Band „Holbein" der
Der Bühnengestalter
Preetorius
..Klassiker der Kunst", S. 138, publizierte Bild- Professor Emil Preetorius, der be-
nis handeln, von dem Ganz vermutet, daß es kannte Münchener Bühnengestalter, dessen
sich ehemals in der Arundel-Sammlung befand Lohengrin-Ausstattung in Bayreuth in diesem
und das große Aehnlichkeiten mit der Zeich- Jahre größte Anerkennung fand, hui eine
nung in Florenz und der Selbstbildnis-Miniatur Reihe ehrenvoller Aufträge erhallen. Bei den
der Wallace Collection in London aufweist. Festaufiührungen gelegentlich der Krönung
Königs Eduards VIII. wird er in der Royal
Coveni Garden Opera in London den „Fliegen-
den Holländer" und den „Hing" inszenieren.
Ebenfalls den ..Bing" wird er für die Hollän-
fm Lichthof des Museums in der Prinz AI- llis('llr Wagner-Vereinigung in Amsterdam aus-
brechtstraße stellt die Staatliche Kunstbiblio- statten. Es folgen München mit „Cosi Fan
thekeine Auswahl aus ihren letzten, besonders tutte", Stuttgart mit der Uraufführung von I'.
für ihre Abteilung „Freiherrlich von Lipper- von Klenaus „Rembrandl van Rijn" und Ber-
Neuerwerbungen der Berliner
Staatlichen Kunstbibliothek
heidische Kostümbibliothek" erfolgten Erwer- '"' (Staatsoper Unter den Linden) mit Werken
billigen aus. Unter diesen Blättern und vn" Richard und Siegfried Wagner und
Büchern, die das Gebiel der Trachten und -Butterfly". In der Kaiser-Wilhelm-Gesell-
Moden behandeln, befinden sich besonders schaft m Berlin-Dahlem wird Preetorius neben
siehe Beiträge zur Geschichte der Bühnen-
Architekt Professor Baumgarten, Intendant
dekoration und des Theaterkostüms. Und Gründgens und Friedrich Kaysler über
nebe,, Werken der Reproduktionstechniken Theaterprobleme sprechen. Ueber das gleiche
konnte auch eine Reihe von Originalen zur Thema spnehl Preetorius an der Universität
Trachtenkunde eingegliedert werden, wie die Cambridge. r.
nach 1800 auf einer Reise durch das asiatische _ . , _
Rußland entstandenen Acpiarellskizzen eines Der AugUSUlSKOpf VOn hOndl
französischen Künstlers und acht Farben- In Fondi ist bei Straßenarbeiten in nur zwei
Mütter Anton von Werners nach Damen in Meter Tiefe ein riesiges weiläes Marmorhaupl
Gesellschaftskleidern der siebziger Jahre. Z. zum Vorschein gekommen. Nach der Befrei-
ung von der Erde hat man ein Männerhaupt
Neuordnung des vo" doppelter Lebensgröße, der Mann in der
vollen Blüte seiner Jahre, feststellen können.
Berliner Kronprinzenpalais
Nähere Bestimmungen zeugten engste Vi
Auf Anord.....ig des Reichs- und Preußi- wandtschafl mit dem Augustuskopf aus der
scheu Ministers für Wissenschaft. Erziehung Livia-Villa im Vatikan. Man steht vor einem
und Volksbildung Rust, ist am 30. Okiober ein anderen Augustuspörträt in heroischer Auf-
kleiner Teil des Kronprinzenpalais geschlossen Fassung, aber diesmal vor dem ersten bekann-
worden. Er enthält insbesondere die nach dem len Kolossalhaupl des Kaisers. Nach dem bis-
Kriege geschaffenen Kunstwerke. Es ist eine herigen Fund lälil sich nicht feststellen, ob es
baldige Umgestaltung
vorgesehen, durch die das
Gesamtbild der Galerie
eindeutiger als bisher
die nationalsozialistische
Weltanschauung zum
Ausdruck bringen soll.
Dabei werden auch
die Erfahrungen, die so-
eben bei der ungewöhn-
lich erfolgreichen und
volkstümlichen Ausstel-
lung von Bildnissen gro-
ßer Deutscher gesammelt
wurden, dadurch verwei-
let werden, daß die bis-
her magazinierte Bildnis-
Sammlung der National- Regence-Bureciu plcit, Frankreich um 1720. Erzielte auf der Versteige-
galerie in ihren wesent- ,-ung des Nachlasses J. Geul|ans bei M. Lempertz in Köln am 22.-24. Oktober
liehen Teilen wieder ge- 1936: RM 2600— tPhoto Lempertz]
zeigt wird.
Erwerbungen
amerikanischer Museen
Das M e t r Opolit a n M u s e u m in N e W
York kündigt die Erwerbung einiger kunst-
geschichtlich wie historisch interessanter
Werke französischer Kunst des Mittelalters
an. Au erster Stelle stellt die Steinfigur eines
heiligen Firmin, die bis vor 25 Jahren im alten
Heiliger Pirmin (Ausschnitt). Frankreich, 13. Jahr-
hundert, aus Amiens. Neuerwerbung des M e -
tropolitan-Museums, New York
(Photo Museum)
Bischofspalast zu Amiens stand und ein be-
deutendes Werk der französischen Kathedral-
skulptur des 15. Jahrhunderts darstellt. Zwei
neuerworbene Glasfenster mit Verkündigung
und Geburt Christi gehören zu einer Serie
burgundischer Scheiben um 1440. von der sich
vier weitere Stücke im Berliner Museum be-
finden. Außerdem konnten von den Kapitel-
len des Klosters Trie in Frankreich, das 1571
von den Hugenotten zerstört wurde, drei wei-
tere zu den bereits vorhandenen IN Kapitellen
erworben werden.
I Jas T o I e d o M u s e u m o f A r t s konnte
mit. einer foskanischen Madonna des Ii. Jahr-
hunderts in der Art des Berlinghicro Berlin-
ghieri ein bedeutsames Beispiel der frühen
italienischen Malerei seinen Sammlungen ein-
gliedern.
Aus dem Besitz von .1. Horace Harding,
New York, gelangte ein Paulus von GrecÖ ans
der Zeit um I5<)8— I(><><) in den Besitz des City
A r t M ii s e u m in St. L o u i s.
Ein Geschenk für das
National-Museum Warschau
Das National Museum in Warschau erhielt
vor kurzem als Geschenk von Baronin Marie
Boso Taube ans Paris einen Gobelin, welcher
aus der „Manufacture Royale des Tapisseries
des Gobelins" stammt und um I7r>() entstand.
Das Stück gehört zur Serie „Nollvdlos Indes".
Dieselbe umfaßte acht Gobelins, die nach den
Kartons von Francois Desportes gewebt wur-
den. Der Gobelin ist sowohl vom Künstler
wie auch vom Weber Etienne ( laude Le Blond
signiert und ist von großem künstlerischen
Werl. Er wird auf über 100.000 ZI. geschätzt.
AHO
Aus Athen
Wie die „Estia" meldet, hat der Hauptkon-
servator des Antikenmuseums, K y parissis,
der in Achaia Ausgrabungen veranstaltet, dort
einen prähistorischen Friedhof aufgedeckt.
Lines der relielgesclimückten Gräber Wurde
geöffnet. Es enthielt 50 Gefäße, kupferne
Waffen und Helme. Die Grabungen werden
fortgesetzt. F.
Neuerwerbung der Ostasia-
tischen Kunstabteilung Berlin
Aus dein ehemaligen Besitz der Albrecht-
linie dos vormaligen Preußischen Königshauses
kam eine kostbare bauchige Vase im Mingstil
in den Besitz der Ostasiatischen Kunstabtei-
lung der Staatliehen Museen. Die Vase aus
Porzellan, bemalt in leuchtendem Ockergelb
und manganbrauner Zeichnung auf eisenrptem
(.runde, zeigt zwei sich windende Drachen in
Wolken, über dem Fußring Ju-i-Borte und
vier Kliffs mit aufspritzenden Wellen, auf der
Schüller stilisierte Wellenranke. Das präch-
tige Stück gehört in die Periode Ghia-ching
(1522 bis 1566). Wie der Kustos bei den Staat-
lichen Museen. Dr. L. Reidemeister, in
der Ostasiatischen Zeilschrift schreibt, befin-
Vereitelter
Handschriftendiebstahl
Aus dem Stift Admont, das gleich der
Mehrzahl der größeren österreichischen Stille
durch seine im großen Stil betriebenen Kunst-
ausverkäufe zu einer traurigen Berühmtheit
gelangt isl. wurden vier kostbare Handschrif-
ten ans dein 12. und 15. Jahrhundert entwendet.
sieh um einen der eingesetzten Kopie in rö-
mische Statuen handelt oder aber um das
Bruchstück einer im ganzen gearbeiteten
Statue. Die. Erhältung ist recht gut. Fondi
hat jetzt bei den Straßenarbeiten sehr zahl-
reiche Funde sowohl aus republikanischer w ie
aus Frühkäiserlicher Zeit erbracht, wenn auch
keiner von ihnen an die Bedeutung des AugU-
stuskopfes heranreicht.
Kurz-Nachrichten
Berlin. Aus clor Berliner Sammlung der Graphik
Goyas, die nach der Madrids als die beste und reich-
haltigste gill, sind im Uebergang vom Kaiser-Friedrich-
Museum zum Deutschen Museum die Hauptblätter der
,,Desastres de la Guerra" ausgestellt.
Hamburg. In einer außerordentlichen Mitgliederver-
sammlung des Hamburger Kunstvereins wurde zum Vor-
sitzenden der Hamburger Kultursenator v. A I I w i r d e n
berufen. Durch die Wahl dieser politischen Persönlichkeit
wird eine verständnisvolle Zusammenarbeit des Kunst-
vereins mit den staatlichen Stellen gewährleistet.
Dresden. Anläßlich des 200. Geburtstags von Anlon
Graft haben die Gemäldegalerie und das Kupferstich-
kabinott eine bedeutende Ausstellung von Gemälden,
Handzeichnungen und Graphiken des Künstlers eröffnet.
Marseille. Der 50. Todestag Adolphe Monticellis
wird von seiner Vaterstadt durch die erste umfangreiche
Kollektiv-Ausstellung seiner Werke gefeiert (15. Nov. bis
15. Dezember).
Paris. In der Nationalbibliothek wurde eine um-
fangreiche Ausstellung von Aquarellen und Handzeich-
nungen der Engländer William Blake und William Turner
eröffnet. Organisation und Auswahl lagen in Händen
des ehem. Direktors der Graphischen Sammlungen um
British Museum, Campbell Dodgson.
Personalien
Prof. Ernst Zimmermann, der ehem. langjährige Direk-
tor der Staatlichen Porzellan-Sammlung in Dresden und
große Kenner der chinesischen Porzellan-Kunst, beging
am 3. November seinen 70. Geburtstag.
Geheimrat Prof. Dr. W. Pinder hat an der Buda-
pester Peter Päzmäny-Universität im Rahmen des deutsch-
ungarischen Kulturabkommens A Wochen lang Vorlesun-
gen und Uebungen über „Die Kunst der alten deutschen
Kaiserzeit" gehalten.
Dr. Hans Sedelmayer, bislang Privatdozent für Kunst-
geschichte an der Wiener Universität, bekannt durch
seine Arbeiten über österreichisches Barock, über Archi-
lekturprobleme des Rinascimento und über P. Brueghel,
wurde als Nachfolger von Julius v. Schlosser zum
Professor und Ordinarius für Kunstgeschichte der Univer-
sität in Wien ernannt.
(Forlsetzung von Seite 31
Nr.
Mark
Nr.
Mark
Nr.
Mark
2 52
85.—
358
100.
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233
85.—
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235
70.— j
361
70.—
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420.........
368
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467
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237
860.
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95.—
468
260,
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2350.
370
100,
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51(1.
375
50.—
471
280.—
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170,
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140. -
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478
210.
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90,
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65.—
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100,
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50.-
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492
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60.—
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70.—
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501
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261
280.- -
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190,
262
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160.
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514
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520
130.—
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150.—
357
85.—
CHINA-VERSTEIGERUNG
IN STUTTGART
20. und 21. November 1936
Sammlung des f Herrn Geheimrat BAUR, Essen-Hügel
Bronzen, Porzellane, Cloisonne, Lack-
arbeiten, Möbel, Rollbilder, Textilien u. a.
Besichtigung ab Samstag, den 14. November 1936
KATALOG RM 1.-
Paul Hartmann, Königstraße 35, Telefon 21423
KUNSTHAUS MALMEDE
Antiquitäten • Gemälde alter Meister
KÖLN a. Rh., UNTER SACHSENHAUSEN 33
Verantwortliche Schriftleiter: Dr. Werner Richard Deusen und C. A. Breuer. — Vertretungen im Inland: München: Ludwig F. Fuchs. Kaulbachstraße 92 / Köln: K. H. Bodensiek, Köln-Holweide,
Rolkäppchenweg 27 [Tel. 62 400). Vertretungen im Ausland: England: Dr. Gustav Delbanco, 4, Lawn Road, London / Frankreich: Geschäftsstelle in Paris. Directeur de notre Bureau
Parijien: Dr. J. I. de Saxe, 13, rue Gudin, Paris 16o, Tel.: Jasmin 18—90; Redacteur: Dr. Fritz Neugass, H, rue Toullier, Paris Se. / Holland: Dr. W. Mautner, 13, Haringvlietstraat, Amsterdam / Ita-
lien: Gerhard Reinboth, 213, Via Posillipo, Neapel / Oesterreich: Dr. Stefan Poglayen-Neuwall, Schulhof 4, Wien / Rußland: Paul Ettinger, 10—92, Nowo-Basmannaia, Moskau 166). — Erscheint im
Weltkunst-Verlag Berlin W 62. — D. A. 3. Quartal 2933. — Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76-77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Verlag
Insoratontarif auf Verlangen. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Paul Nowotny. Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Haftung für
unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen und jegliche Verantwortung, auch hinsichtlich des Veröffentlichungstermins und der Rücksendung abgelehnt. Der Vorlog übernimmt durch Erwerbung eines Ma-
nuskripts alle Verlagsrechte für dasselbe. Druck: Achterberg & Co., GmbH., Berlin SW 61.
Nachrichten von Überall
den sich gleichartige Stücke in köln. Harn- Darunter die Visionen des Al>!es von Canter-
burg, London und in der Sammlung E. Midi- bury und die Klagelieder des Jeremias. Doch
mark in Stockholm. konnte das Diebesgui noch an der österrei"
chisch-deutschen Grenze beschlagnahm! wer-
Ein Holbein für Amerika? ;'<••'• Ander Verschleppung-der Handschriften
isi auch der Antiquitätenhändler Bretschnei
aus
Wie ans London gemeldet wird, isl soeben * der beteiligt, der vor mehreren fahren bei der
Baseler Privatbesitz ein Selbstbildnis Hol- versuchten Verschleppung romanischer Künst-
beins aus dem Jahre 1542 zum Preise von objekte aus dem Salzburger Domschat/, in das
| 100 000 nach New York verkauft worden. Ausland seine Münde im Spiel halle. P.-N.
Sollte sich diese Nach rieh I bestätigen, so
dürfte es sich vermutlich ......las im Besitz
von Dr. Rudolph Geigy in Basel befindliche,
von Paul Ganz in dem Band „Holbein" der
Der Bühnengestalter
Preetorius
..Klassiker der Kunst", S. 138, publizierte Bild- Professor Emil Preetorius, der be-
nis handeln, von dem Ganz vermutet, daß es kannte Münchener Bühnengestalter, dessen
sich ehemals in der Arundel-Sammlung befand Lohengrin-Ausstattung in Bayreuth in diesem
und das große Aehnlichkeiten mit der Zeich- Jahre größte Anerkennung fand, hui eine
nung in Florenz und der Selbstbildnis-Miniatur Reihe ehrenvoller Aufträge erhallen. Bei den
der Wallace Collection in London aufweist. Festaufiührungen gelegentlich der Krönung
Königs Eduards VIII. wird er in der Royal
Coveni Garden Opera in London den „Fliegen-
den Holländer" und den „Hing" inszenieren.
Ebenfalls den ..Bing" wird er für die Hollän-
fm Lichthof des Museums in der Prinz AI- llis('llr Wagner-Vereinigung in Amsterdam aus-
brechtstraße stellt die Staatliche Kunstbiblio- statten. Es folgen München mit „Cosi Fan
thekeine Auswahl aus ihren letzten, besonders tutte", Stuttgart mit der Uraufführung von I'.
für ihre Abteilung „Freiherrlich von Lipper- von Klenaus „Rembrandl van Rijn" und Ber-
Neuerwerbungen der Berliner
Staatlichen Kunstbibliothek
heidische Kostümbibliothek" erfolgten Erwer- '"' (Staatsoper Unter den Linden) mit Werken
billigen aus. Unter diesen Blättern und vn" Richard und Siegfried Wagner und
Büchern, die das Gebiel der Trachten und -Butterfly". In der Kaiser-Wilhelm-Gesell-
Moden behandeln, befinden sich besonders schaft m Berlin-Dahlem wird Preetorius neben
siehe Beiträge zur Geschichte der Bühnen-
Architekt Professor Baumgarten, Intendant
dekoration und des Theaterkostüms. Und Gründgens und Friedrich Kaysler über
nebe,, Werken der Reproduktionstechniken Theaterprobleme sprechen. Ueber das gleiche
konnte auch eine Reihe von Originalen zur Thema spnehl Preetorius an der Universität
Trachtenkunde eingegliedert werden, wie die Cambridge. r.
nach 1800 auf einer Reise durch das asiatische _ . , _
Rußland entstandenen Acpiarellskizzen eines Der AugUSUlSKOpf VOn hOndl
französischen Künstlers und acht Farben- In Fondi ist bei Straßenarbeiten in nur zwei
Mütter Anton von Werners nach Damen in Meter Tiefe ein riesiges weiläes Marmorhaupl
Gesellschaftskleidern der siebziger Jahre. Z. zum Vorschein gekommen. Nach der Befrei-
ung von der Erde hat man ein Männerhaupt
Neuordnung des vo" doppelter Lebensgröße, der Mann in der
vollen Blüte seiner Jahre, feststellen können.
Berliner Kronprinzenpalais
Nähere Bestimmungen zeugten engste Vi
Auf Anord.....ig des Reichs- und Preußi- wandtschafl mit dem Augustuskopf aus der
scheu Ministers für Wissenschaft. Erziehung Livia-Villa im Vatikan. Man steht vor einem
und Volksbildung Rust, ist am 30. Okiober ein anderen Augustuspörträt in heroischer Auf-
kleiner Teil des Kronprinzenpalais geschlossen Fassung, aber diesmal vor dem ersten bekann-
worden. Er enthält insbesondere die nach dem len Kolossalhaupl des Kaisers. Nach dem bis-
Kriege geschaffenen Kunstwerke. Es ist eine herigen Fund lälil sich nicht feststellen, ob es
baldige Umgestaltung
vorgesehen, durch die das
Gesamtbild der Galerie
eindeutiger als bisher
die nationalsozialistische
Weltanschauung zum
Ausdruck bringen soll.
Dabei werden auch
die Erfahrungen, die so-
eben bei der ungewöhn-
lich erfolgreichen und
volkstümlichen Ausstel-
lung von Bildnissen gro-
ßer Deutscher gesammelt
wurden, dadurch verwei-
let werden, daß die bis-
her magazinierte Bildnis-
Sammlung der National- Regence-Bureciu plcit, Frankreich um 1720. Erzielte auf der Versteige-
galerie in ihren wesent- ,-ung des Nachlasses J. Geul|ans bei M. Lempertz in Köln am 22.-24. Oktober
liehen Teilen wieder ge- 1936: RM 2600— tPhoto Lempertz]
zeigt wird.
Erwerbungen
amerikanischer Museen
Das M e t r Opolit a n M u s e u m in N e W
York kündigt die Erwerbung einiger kunst-
geschichtlich wie historisch interessanter
Werke französischer Kunst des Mittelalters
an. Au erster Stelle stellt die Steinfigur eines
heiligen Firmin, die bis vor 25 Jahren im alten
Heiliger Pirmin (Ausschnitt). Frankreich, 13. Jahr-
hundert, aus Amiens. Neuerwerbung des M e -
tropolitan-Museums, New York
(Photo Museum)
Bischofspalast zu Amiens stand und ein be-
deutendes Werk der französischen Kathedral-
skulptur des 15. Jahrhunderts darstellt. Zwei
neuerworbene Glasfenster mit Verkündigung
und Geburt Christi gehören zu einer Serie
burgundischer Scheiben um 1440. von der sich
vier weitere Stücke im Berliner Museum be-
finden. Außerdem konnten von den Kapitel-
len des Klosters Trie in Frankreich, das 1571
von den Hugenotten zerstört wurde, drei wei-
tere zu den bereits vorhandenen IN Kapitellen
erworben werden.
I Jas T o I e d o M u s e u m o f A r t s konnte
mit. einer foskanischen Madonna des Ii. Jahr-
hunderts in der Art des Berlinghicro Berlin-
ghieri ein bedeutsames Beispiel der frühen
italienischen Malerei seinen Sammlungen ein-
gliedern.
Aus dem Besitz von .1. Horace Harding,
New York, gelangte ein Paulus von GrecÖ ans
der Zeit um I5<)8— I(><><) in den Besitz des City
A r t M ii s e u m in St. L o u i s.
Ein Geschenk für das
National-Museum Warschau
Das National Museum in Warschau erhielt
vor kurzem als Geschenk von Baronin Marie
Boso Taube ans Paris einen Gobelin, welcher
aus der „Manufacture Royale des Tapisseries
des Gobelins" stammt und um I7r>() entstand.
Das Stück gehört zur Serie „Nollvdlos Indes".
Dieselbe umfaßte acht Gobelins, die nach den
Kartons von Francois Desportes gewebt wur-
den. Der Gobelin ist sowohl vom Künstler
wie auch vom Weber Etienne ( laude Le Blond
signiert und ist von großem künstlerischen
Werl. Er wird auf über 100.000 ZI. geschätzt.
AHO
Aus Athen
Wie die „Estia" meldet, hat der Hauptkon-
servator des Antikenmuseums, K y parissis,
der in Achaia Ausgrabungen veranstaltet, dort
einen prähistorischen Friedhof aufgedeckt.
Lines der relielgesclimückten Gräber Wurde
geöffnet. Es enthielt 50 Gefäße, kupferne
Waffen und Helme. Die Grabungen werden
fortgesetzt. F.
Neuerwerbung der Ostasia-
tischen Kunstabteilung Berlin
Aus dein ehemaligen Besitz der Albrecht-
linie dos vormaligen Preußischen Königshauses
kam eine kostbare bauchige Vase im Mingstil
in den Besitz der Ostasiatischen Kunstabtei-
lung der Staatliehen Museen. Die Vase aus
Porzellan, bemalt in leuchtendem Ockergelb
und manganbrauner Zeichnung auf eisenrptem
(.runde, zeigt zwei sich windende Drachen in
Wolken, über dem Fußring Ju-i-Borte und
vier Kliffs mit aufspritzenden Wellen, auf der
Schüller stilisierte Wellenranke. Das präch-
tige Stück gehört in die Periode Ghia-ching
(1522 bis 1566). Wie der Kustos bei den Staat-
lichen Museen. Dr. L. Reidemeister, in
der Ostasiatischen Zeilschrift schreibt, befin-
Vereitelter
Handschriftendiebstahl
Aus dem Stift Admont, das gleich der
Mehrzahl der größeren österreichischen Stille
durch seine im großen Stil betriebenen Kunst-
ausverkäufe zu einer traurigen Berühmtheit
gelangt isl. wurden vier kostbare Handschrif-
ten ans dein 12. und 15. Jahrhundert entwendet.
sieh um einen der eingesetzten Kopie in rö-
mische Statuen handelt oder aber um das
Bruchstück einer im ganzen gearbeiteten
Statue. Die. Erhältung ist recht gut. Fondi
hat jetzt bei den Straßenarbeiten sehr zahl-
reiche Funde sowohl aus republikanischer w ie
aus Frühkäiserlicher Zeit erbracht, wenn auch
keiner von ihnen an die Bedeutung des AugU-
stuskopfes heranreicht.
Kurz-Nachrichten
Berlin. Aus clor Berliner Sammlung der Graphik
Goyas, die nach der Madrids als die beste und reich-
haltigste gill, sind im Uebergang vom Kaiser-Friedrich-
Museum zum Deutschen Museum die Hauptblätter der
,,Desastres de la Guerra" ausgestellt.
Hamburg. In einer außerordentlichen Mitgliederver-
sammlung des Hamburger Kunstvereins wurde zum Vor-
sitzenden der Hamburger Kultursenator v. A I I w i r d e n
berufen. Durch die Wahl dieser politischen Persönlichkeit
wird eine verständnisvolle Zusammenarbeit des Kunst-
vereins mit den staatlichen Stellen gewährleistet.
Dresden. Anläßlich des 200. Geburtstags von Anlon
Graft haben die Gemäldegalerie und das Kupferstich-
kabinott eine bedeutende Ausstellung von Gemälden,
Handzeichnungen und Graphiken des Künstlers eröffnet.
Marseille. Der 50. Todestag Adolphe Monticellis
wird von seiner Vaterstadt durch die erste umfangreiche
Kollektiv-Ausstellung seiner Werke gefeiert (15. Nov. bis
15. Dezember).
Paris. In der Nationalbibliothek wurde eine um-
fangreiche Ausstellung von Aquarellen und Handzeich-
nungen der Engländer William Blake und William Turner
eröffnet. Organisation und Auswahl lagen in Händen
des ehem. Direktors der Graphischen Sammlungen um
British Museum, Campbell Dodgson.
Personalien
Prof. Ernst Zimmermann, der ehem. langjährige Direk-
tor der Staatlichen Porzellan-Sammlung in Dresden und
große Kenner der chinesischen Porzellan-Kunst, beging
am 3. November seinen 70. Geburtstag.
Geheimrat Prof. Dr. W. Pinder hat an der Buda-
pester Peter Päzmäny-Universität im Rahmen des deutsch-
ungarischen Kulturabkommens A Wochen lang Vorlesun-
gen und Uebungen über „Die Kunst der alten deutschen
Kaiserzeit" gehalten.
Dr. Hans Sedelmayer, bislang Privatdozent für Kunst-
geschichte an der Wiener Universität, bekannt durch
seine Arbeiten über österreichisches Barock, über Archi-
lekturprobleme des Rinascimento und über P. Brueghel,
wurde als Nachfolger von Julius v. Schlosser zum
Professor und Ordinarius für Kunstgeschichte der Univer-
sität in Wien ernannt.
(Forlsetzung von Seite 31
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Parijien: Dr. J. I. de Saxe, 13, rue Gudin, Paris 16o, Tel.: Jasmin 18—90; Redacteur: Dr. Fritz Neugass, H, rue Toullier, Paris Se. / Holland: Dr. W. Mautner, 13, Haringvlietstraat, Amsterdam / Ita-
lien: Gerhard Reinboth, 213, Via Posillipo, Neapel / Oesterreich: Dr. Stefan Poglayen-Neuwall, Schulhof 4, Wien / Rußland: Paul Ettinger, 10—92, Nowo-Basmannaia, Moskau 166). — Erscheint im
Weltkunst-Verlag Berlin W 62. — D. A. 3. Quartal 2933. — Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76-77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Verlag
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