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Einleitung.

Als Theodor Panofka vor nunmehr vierzig Jahren diejenigen
Eigennamen sammelte, welche mit dem Worte xaXis verbunden
auf griechischen Vasen vorkommen, und über den Sinn und die Be-
deutung dieser Inschriften eine ausführliche Betrachtung anstellte'),
war er keineswegs der erste, welcher diese Frage behandelte, son-
dern nach Entwickelung der eigenen Ansicht konnte er noch eine
ganze Blumenlese von früher vorgebrachten Meinungen anderer Ge-
lehrter zusammenstellen. Die Verschiedenheit dieser Ansichten ist
seltsam genug. Doch war auch Panofka nicht im Stande, die
Frage endgiltig zu lösen; vielmehr stehen sich bis auf den heutigen
Tag wie damals verschiedene Meinungen feindlich gegenüber. Jene
vierzig Jahre aber, kaum mehr als ein Mensehenalter, haben ge-
nügt, die archäologische Wissenschaft völlig umzugestalten. Fast
alle Einlalle des genialen Mannes hat seit den Tagen Otto Jahns
die unbarmherzige Kritik zerstört; Griechenland, Asien, Africa
gaben die lange unter der Erde verborgenen Denkmäler einer be-
wundernden Nachwelt zurück; selbst die Burg von Athen öffnete
ihren Schofs und offenbarte uns das Bild einer bisher unbekannten
Periode der Kunst, reich an Farben, streng und ehrwürdig in der
Form. Jetzt kann man nicht mehr wagen, wie Panofka durch
Bätseispiele zu lösen, was der ernsten Forschung versagt blieb. Wir
müssen prüfen, was wir wissen können, und was wir nicht wissen,
und alle Willkür verbannen.

') Abh. d. Kgl. Pieuls. Akad. d. YViss. 1849 S.37IT. Ich citire die Seiten
der Separatausgabel Berlin 1850, 4°.
Wernicko, Vasen mit LiebliugstiAmeu. 1
 
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