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Siebentes Kapitel.

Formeln und Bedeutung der sogenannten Lieblingsnamen.

Das Auftreten der sogenannten Lieblingsnamen auf den griechi-
schen Vasen erstreckt sich nicht über alle zeitlichen und örtlichen
Gebiete der Vasenmalerei. Weder in allen Perioden der griechi-
schen Keramik begegnen wir dieser eigenartigen Erscheinung, noch
ist dieselbe über das ganze Gebiet der Production verbreitet.
Schon diese einfache und Jedem, welcher die hier zusammengestellte
Liste überschaut, naheliegende Beobachtung macht es demjenigen,
der jene Namen und ihre Bedeutung einer näheren Prüfung unter-
ziehen will, zur Pflicht, vor Allem die zeitliche und räumliche
Begrenzung ihres Vorkommens zu bestimmen, soweit dies möglich
ist. Das letztere sei noch besonders betont. Es hat ja eine jede
derartige Untersuchung ihre Hauptschwierigkeit darin, dass sie nur
zum kleineren Teile mit Originalen oder guten Publicationen ar-
beiten kann. Des Unpublicirten und des Verschollenen giebt es
noch so vieles, dass man immer darauf gefasst sein muss, nach-
träglich eine unerwartete Belehrung zu empfangen *).

') Icli benutze diese Gelegenheit, eine während des Drucks mir zun-ehende
Bemerkung Mr. Cecil Smith's mitzuteilen. Er hatte mit Bezug auf die
S. 35 Anm. 1 erwähnte Vase im British Museum E 21 versichert, die
Inschrift zeige nur 6 t.aXi %qX6i. Eine erneute Untersuchung hat ihm
aber wieder Zweifel au der Richtigkeit dieser Behauptung aufsteigen

lassen. Die Inschrift sieht nämlich etwa so aus: '.lliil^^"'^

:jOIA>1

Der vierte Buchstabe könnte also sowohl r. wie a sein, der folgende
scheint eher o zu sein; der letzten endlich hatte Mr. Smith für ein t ge-
halten, dabei aber nicht beachtet, dass das ? in v.i'iäz vierstrichig ist,

Wer n icke, Vasen mit Licblingsiiuiucn. 7
 
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