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eckigen Platz mit einem Altar in der Mine steigen auf drei Seilen marmorne Sitzbänke über ein-
ander empor. Nach der vierten Seite sind sie durch schräge Wunde abgeschlossen, welche die "c-
wöhnliche Form der Theaterparodos nachbilden. Die Stelle dev Skene vertritt die von jenen Parodos-
wänden ander breitesten Stelle um 3 m abgerückte Südwand, in deren Mitte, dem Altar gegenüber,
eine Nische hineingebaut ist. Diese wird nur von den Orthosuuen mit ihrer Deckplatte gebildet der
darauf folgende Wandteil ist in gerader Flucht durchgeführt, da. wo die Nische heraustritt, gestützt durch
einen auf die Orthostatcndeckplatte aufsetzenden Dogen. Fs entsteht so ein halbkreisförmiges Fenster

An der Ost- und Westseite waren je zehn, an der gegen den Fels gelehnten Nordseile sechzehn
Sitzreihen vorhanden. Dahinter war auf allen drei Seiten ein schmaler gepflasterter Umgang gelassen;
man siicg von den tieferen seitlichen zu dem höheren nördlichen Gange auf Treppen empor. Die
Umfassungsmauern trugen ein Dach, dessen beträchtliche Spannung durch viereckige, neben den Gängen
aufgestellte Pfeiler vermindert wurde.

Der Plan Abb. 210 wie die photographische Ansicht von Süden i'l'af. XV) machen den
Erhaltungszustand deutlich. Auf der Tafel wird ganz vorn die Sockelschicht, links auch noch
die untere Orthosiatenschicht der Rückwand der Nordhalle sichtbar. Darüber erscheint, schon höher
aufragend, die Südwand des Kkklcsiasterion mit zwei Thürcn zu den Seiten der Nische, von welcher
Sockel- und Orthosiatenschicht zu zwei Dritteln aufrecht stehen. Von dem sie überwölbenden Dogen
liegen rechts (auf der Ostscitc) zwei Keilsteine in situ. Sehr deutlich ist hier zu beobachten, wie
nur an der Orthoscatendeckplattc unter dem Bogen eine Anschlusstlächc \'uv die Ostwand der Nische
angearbeitet ist. welche also nicht höher emporgeführt war. Die Erhaltung des Altars und der Sitz-
stufen ist nur durch Beschädigungen beeinträchtigt, welche offenbar infolge des Brandes durch
Springen des Marmors entstanden sind. Auf der Nordseile fehlt nur der grösste Teil der fünfzehnten
und ganz, die sechzehnte Siizsiufe: über den erhaltenen Sitzen erblickt man links zwei Quaderschichten
der nördlichen Abschlusswand und noch höher die jenseits der Athenastrasse aufragende Stütz-
mauer des oberen Gvmnasion. Die über den seitlichen Sitzreihen sich erhebenden Reste von vier-
eckigen Pfeilern sind nicht die ursprünglichen, sondern entstammen einer späten Ausbesserung des
Gebäudes. Die Höhenverhältnisse verdeutlicht am besten die Angabc. dass die Oberfläche der vier-
zehnten Sitzstufe, auf welcher ein Mann hockt. 5,20 m über dem Fussboden am Altar liegt.

Sitzraum.

Die Absicht des Architekten war ollenbar vor allem auf leichte Zugänglichkcit des Sitzraumes
gerichtet. Eingänge befanden sich auf drei Seiten: t. auf der Nordseite, an der Athenastrasse,
eine Thür nahe der Westecke (lichte Weile 1,04 ml: 2. auf der Westseite, an der zum Theater
führenden Treppcngasse, eine Thür (lichte Wehe \,\C> m); 3. auf der Südseite, zwei Thürcn zu
beiden Seiten der Nische, die westliche r.37. die östliche 1,46m breit; diesen entspricht in der Rück-
wand der Nordhalle nur eine Thür. der Nische gegenüber, jedoch gegen die Mittelaxe des Gebäudes
um ii cm nach Osten verschoben.

Gewährten die Thüren der Nord- und Westseite den Eintritt in den oberen Umgang, von
dem aus man auf den in den Ecken des Sitzraumes angelegten schmalen Treppchen zu den Sitzen
hinabsteigen konnte, so ermöglichten die beiden Südihürcn den Zugang durch die Parodoi zum
Altarraumc -- der Orchcstra, um bei dem Vergleich mit dem Theater zu bleiben — und zu den
 
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