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Willrich, Wolfgang
Säuberung des Kunsttempels: eine kunstpolitische Kampfschrift zur Gesundung deutscher Kunst im Geiste nordischer Art — München [u.a.]: Lehmann, 1937

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https://doi.org/10.11588/diglit.48525#0146
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Vierter Teil

Durch deutsche Aufgaben zum deutschen Stil
dem Schlagwort „deutscher Stil" haben wir uns (vgl. S. 117 ff.)
auseinandergeseßt. Die Bemühungen gerissener Händler, die unter der
Flagge „deutscher Stil" ihre alten Ladenhüter von Schmidt-Rottluff,
Rohlss, Nolde, Kirchner, Heckel, Pechstein, dem Brücken-Müller usw. doch
noch zu starten hoffen, die krampfhaften Versuche blamierter Museums-
direktoren, mit dem Bluff von einem „deutschen Stil" ü la Nolde usw. aus
ihrer Not von heute eine Tugend von morgen zu machen, werden hoffent-
lich keinen Dummen mehr finden.
Kein Mensch kann mit Worten einwandfrei festnageln, was deutscher
Stil ist und sein wird. Aber das können wir sagen, daß aus den besten Lö-
sungen der vielen Aufgaben seitens unserer gesunden deutschen Künstler
ganz von selber ein deutscher Stil sich bilden wird, ebenso unsagbar viel-
seitig und reich an Aussichten, wie das Wesen unseres deutschen Volkes
mannigfaltig ist.
Dieser deutsche Stil wird sich in jedem Zweig der Kunst und in der gan-
zen Betrachtungsweise schon des bloßen Gegenstandes Herausstellen, vom
Stillebcn bis zum großen Figurenbild in allen den Aufgaben, die unsere
deutsche Kunst schon besaß und die noch fernerhin deutschen Kunstschaffens
würdig find (Abb. tch-Zo) und auch in den gewaltigen Aufgaben, welche
der deutschen Künstlerschaft erwachsen aus dem Kampf unseres Volkes
um eine arteigene deutsche Weltanschauung, Gottauffassung und Lebens-
führung. In den vom roten Unrat gereinigten Kunstausstellungen merkt
man vorläufig nur wenig von der Tiefe der geschichtlichen Wandlung, in
der wir leben. Es ist zumeist harmlos bürgerliche deutsche Kunst und schlichte
Volkskunst, was man da sieht. Wir wollen sie stets - auch in Zukunft - hoch-
achten und uns darüber freuen. Aber wir wollen nicht vergessen, daß unsere
Kunst obendrein auch die Verpflichtung erfüllen muß, wachzurütteln und zu
werben für die großen, hehren Ziele des völkischen Erwachens zu politischer
und zu geistiger, seelischer Selbständigkeit, zur vollen, selbstbeherrschten
Freiheit der deutschen Menschen. Im Mittelpunkt dieses Kampfes um Frei-
heit und Arterhaltung des germanischen Menschen erwächst den deutschen
Künstlern eine „erhabene Mission" - wie der Führer sich ausdrückt - näm-
lich die herrliche Ausgabe, eine deutsche Weltanschauung, die aus dem
Rassegedanken erwächst, in der Volksseele wachzurusen und zu verklären
mit der ganzen Erhabenheit wahrer Kunst. Ohne irgendwie gedrängt
 
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