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Windelband, Wilhelm; Günther, Siegmund
Geschichte der antiken Naturwissenschaft und Philosophie — Nördlingen, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.23232#0357
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A. Griechische Philosophie, i. Die milesische Naturphilosophie. (§ 15.) 141

die Prädikate, welche sein Nachdenken von dem Weltstoff verlangt: er
nennt es afrdvaröv xal ävcoXe&Qov, uysvvyycov xal cccp&ocgTor,1) er schreibt
ihm zu, dass es alle Dinge umfasse (rvsQie'xeiv) und ihre Bewegung be-
stimme (xvßsQväv),2) er bezeichnet es in diesem Sinne als xo &slov.

Allein mit diesem ersten metaphysischen Begriff beginnt nun auch
die Schwierigkeit, demselben einen bestimmten Inhalt zu geben. Dass
Anaximander das ansiqov in erster Linie als räumliche und zeitliche Un-
endlichkeit gedacht hat, ergibt sich aus der Art, wie er zu seinem Prinzip
gelangte, von selbst. Wie er sich aber zu der Frage nach der qualitativen
Bestimmtheit des cctisiqov verhalten hat, darüber ist, wie es scheint, schon
das Altertum und noch mehr die neuere Forschung geteilter Ansicht ge-
wesen. Das Einfachste und bei der Begründung dieses Begriffs Natür-
lichste ist, anzunehmen, dass Anaximander über die Qualität dieses un-
wahrnehmbaren Weltstoffes nichts ausgesagt hat;3) denn darüber sind alle
alten Nachrichten einig, dass er ihn mit keinem der bekannten Elemente
identifiziert hat. Fraglicher schon ist es, ob er, wie Herbart (W.W. I,
196) und seine Schule (Stkümpell I, 29) anzunehmen geneigt ist, die qua-
litative Bestiii ET" geleugnet hat, was eine
Verschöpfung =-^ ^^J^^ S ^a^ei^e a^s ^er

unbestimmten — ^- andererseits fest, dass

Anaximander E_ ^^jfj^^ ^e,1) und nur die Art

dieser Körperl: = w bar ist dabei gegenüber

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empirischen Si-
dem hylozoisti'E-^ ,2

ist, dass man —

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Itstoff erklärt. Dagegen
lung des anaximandri-
les Anaxagoras7) schon
jr Mischung sämtlicher
gkeit Anaximanders zu
les Aristoteles so sicher
^ater der mechanischen
)ii kann,8) so lässt sich
is Anaximander irgend-
muss, das ccfteioov ent-
i scheide sie im Welt-
iqov zu den besonderen
mtheit gehalten haben,
welche in seinem Be-

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£ I lieh auch von Simplicius,

ü I etc.

3t. I, 2; wozu besonders hinzu-
:: oo d"'ix rov trog evovaag
g ixxQLvsa-9-ai, öJansQ 'Ava^i-
rh Vgl. § 22.
. Brandis, Handbuch I, 125.
et. 1, 2 und Theophrast (bei
deuteten dies als ein 6v-
isein, sodass das linat^oy zu
>hf würde.
 
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