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Wurzbach, Alfred von [Bearb.]
Niederländisches Künstlerlexikon: mit mehr als 3000 Monogrammen (Band 1): A - K — Amsterdam, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.18166#0040
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26

Appelman — Apshoven.

und J. Houbraken haben nach seinen Ge-
mälden die Portraits des Predigers Jacobus
Willemsen, 1774, und des Katpensionärs
von Zeeland Adr. Steengracht, f 1770, ge-
stochen.

v. Eynden. II. 216; — Kramm. p. 24; — A. K. L.
IL 183.

Appelman. Barent (Bartholo-
mäus) Appelman, Landschaftsmaler,
geb. 16-40 im Haag (nach Houbrakens An-
gabe), f 1686. Er besuchte Italien, wo er
den Bentnamen Hector erhielt, trat 1676
in die Malergilde im Haag, deren Vorstand
er 1677—1680 war. Er malte die Land-
schaften in den Portraits des Jan de Baen.
In dem Lustschlosse des Pürsten von
Oranien zu Soostdyck bemalte er einen
großen Saal mit Landschaften und Figuren.
Hoet und Terwesten nennen von seiner
Hand Landschaften mit Eigurenstaffage
von Adr. v. d. Arelde.

Gemälde: W i e n. F. Lichtenstein. Landschaft im
Charakter des Swanevelt; bez- B. Appelman. 1671.
Mainz. Gebirgslandschaft mit Ruinen; bez. 1673.
Nantes. Ruinen. Landschaft mit Herden; bez.
Houbraken. IL 314, 357, HL 161; — O b r e e n. IV.

Appelman. Jan und Peter Appel-
man, latinisiert Amelius, beide Archi-
tekten der Kathedrale Unsere Liebe Erau
zu Antwerpen. Jan A. ist am 1. April
1395 in Antwerpen nachgewiesen, im Sept.
1395 wird aber bereits seine Witwe er-
wähnt und 1398 sein Sohn Peter, da-
mals mehr als 25 Jahre alt. 1401 ist ein
Pierre Aplemans tailleur d'ymaiges an der
Kirche des Kartäuserklosters zu Dijon be-
schäftigt, ob dies aber dieselbe Person mit
dem Architekten des Antwerpner Domes
ist, ist fraglich. 1406 war Peter bereits mit
den Arbeiten am Chor der Kathedrale be-
schäftigt ; dann verschwindet sein Name
und erscheint erst wieder 1420—1433. Je-
derzeit wird er Meester genannt. Er ist
nicht der Urheber des Planes der Kathe-
drale, deren älteste Teile dem 14. Jahrb.
angehören, aber A. traf die Anordnungen
zu den vielfältigen Niveauänderungen, wel-
che notwendig wurden. Gleichzeitig be-
gann man unter seiner Leitung mit der
Eundierung des großen nördlichen Turmes.
A. starb am 16. Mai 1434, wie aus seinem
Grabmale in der St. Georgskirche hervor-
geht. Ein anderer Peter Appelmans war
von 1454—1470 an der Kathedrale tätig,
ein dritter desselben Namens von 1477 bis
1520. Der Name kommt auch in Brüssel
vor. Nach einer Urkunde vom 5. Juni
1427 sprachen die Schöffen von Antwerpen
damals die Trennung der Ehe des Peter
A. aus. Der Turm, zu welchem A. den
Grund legte . und dessen untere Teile er
aufführte, gehört zu den bedeutendsten go-
tischen Bauwerken.

L. S e r r u r e. La tour de l'eglise Notre Dame etc.
Anvers. 1837—1810; — A. K. L. IL 183. Artikel von
Pinchart auf Grund der Untersuchungen Leon de Bur-
bures. Der latinisierte Name Amelius hat zu vielen
Mißverständnissen Veranlassung gegeben. — Kramm.
Sup. p. 4.

Appelmans. C. G. Appelmans, unbe-
deutender Kupferstecher, zu Antwerpen
1617—1633 tätig.

Na gl er. Monogr. I. 2213; — A. K. L. II. 186.

Appelmans. G. Appelmans (bei Zani
Giorgio A.), Stecher verschiedener Titel-
kupfer und anatomischer Blätter für das
Werk: Anatomia Bartholiniana. Leiden 1674.

Kramm. p. 24; — A. K. L. IL 186.

Aps. Jean Aps oder Aeps, Glasma-
ler zu Löwen, f um 1527. Im J. 1490 lie-
ferte A. zwölf Scheiben mit historischen
Darstellungen für das St. Georgshaus ; 1499
eine ähnliche Arbeit für die Abtei von
Gembloux; 1525 zwölf Votivfenster für die
Beguinage zu Löwen, von welchen noch
6 existieren, die einen vortrefflichen Mei-
ster bekunden.

v. Even. p. 299; — A. K. L. I. 102.

Apsel. W i 11 e m v a n A p s e 1, Kartäuser-
mönch und mystischer Schriftsteller, zu
Herinnes bei Enghien, geb. um 1410, f
4. Aug. 1472; 1462 war er Prior des Klo-
sters Val de Grace bei Brügge. Arnold
Beeltsens nennt ihn: Vir magnae scientiae
et egregius librorum ligator. Goethals
machte ihn auf Grund einer Chronikstelle
zu einem der ältesten Kupferstecher der
flämischen Schule und schrieb ihm und
dem Hendrik van den Bogaerde, genannt
de Pomerio, die Komposition des Specu-
lum humanae salvationis zu. In demselben
Kloster zu Herinnes lebte auch Cornelius,
der Sohn des Malers Roger van der Wey-
den, der 1473 starb.

Goethals. Lectures relatives a l'histoire des Scien-
ces etc. en Belgique. I. 23, II. 64; — J. Renouvier,
Histoire de l'Origine etc. p. 82; — A. Pin c hart im
A. K. L. II. 196.

Apshoven. Ferdinand van Apsho-
ven L, Historien- und Portraitmaler, ge-
tauft zu Antwerpen 17. Mai 1576, f 1654.
1592 war er Schüler bei Adam van Noort,

1596 Meister in Antwerpen. Vom Jahre

1597 bis 1620 erscheinen 7 Schüler bei ihm
erwähnt. Seine Werke sind sämtlich ver-
schollen.

A. K. L. II. 197; — v. d. Branden. 1026; —
Liggeren.

Apshoven. Ferdinand van Aps-
hoven II., Sohn des Ferdinand L, Bru-
der des Thomas v. A., getauft 1. März
1630, begraben 3. April 1694 zu Antwerpen.
Angeblich ein Schüler des D. Teniers d. J.
Im J. 1654 befand er sich im Auslande
und 1657 erscheint er als Kunsthändler
in der Gilde und heiratete Josina van
Overstraaten. Er malte in der Art des
 
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