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Wurzbach, Alfred von [Bearb.]
Niederländisches Künstlerlexikon: mit mehr als 3000 Monogrammen (Band 1): A - K — Amsterdam, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.18166#0081
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Beaumez — Becker.

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in Spanien tätig, f 1551 zu Bilbao. 1526
errichtete er im Auftrage der Statthalterin
Margarethe das Mausoleum des Erzherzogs
Franz von Österreich (f 1481) zu St.
Jacques sur Caudenbergh (1776 demoliert).
1530 vollendete er die Skulpturen am un-
teren Teile des Kamins im Eatsaale zu
Brügge nach den Zeichnungen von Lancelot
Blondeel. In Spanien fertigte er für die
Kirche Sant Jago zu Bilbao einen großen
Retablo. Sein Bruder oder Sohn Jean war
ihm behilflich.

Bermudez. Die. II. 243,244; — Pinchart. Arch.
I. 262; II. 6; III. 235; — A. K. L. III. 241,

Beaumez. Jean de Beaumetz oder
Beaumez, Maler des Herzogs von Bur-
gund, Zeitgenosse des Andre Beauneveu,
wahrscheinlich in Valenciennes geboren,
f 1397. 1375 ist er zuerst als peintre-valet
de chambre Philipps von Burgund genannt.
Er arbeitete in Paris u. Dijon, 1384—1389
an der Kapelle des Schlosses d'Argilly,
1394—1399 an der Ausschmückung der
Kartause von Dijon.

A. K. L. III. 243; — Dehaisnes. Hist. de l'art
dans le Hainaut et dans les Flandres. IL; — Gaz. d. B.
Arts 1898. L p. 41.

Beauneveu. Andre (Andrieu) Beau-
neveu, Bildhauer und Maler, geb. zu
Valenciennes (im alten Henegau), 1364—■
1390 tätig und ,,maistre ouvrier de thombes"
genannt. 1374 beauftragte ihn der Graf
von Flandern Louis de Male mit der Aus-
führung seines Grabmales in der N. D. Kir-
che zu Courtrai, welches aber nicht voll-
endet wurde. Froissart, der ihn sehr rühmt,
berichtet, daß er 1390 die Maler- und Bild-
hauerarbeiten in dem Schlosse des Herzogs
von Berri zu Mehun sur Yevre leitete.
Es gab, sagt Froissart im J. 1390, nicht
bessere oder seinesgleichen auf der Erde,
noch einen, von dem eine so große Anzahl
guter Werke vorhanden gewesen wäre, in
Frankreich oder Haynau, von wo er
stammte, oder im Königreich England. Das
Inventar der Bibliothek des Herzogs von
Berri (zwischen 1401 und 1403) erwähnt
ihn als Miniaturmaler und man vermutet,
daß die Miniaturen der „petites heures de
Jean de Berri" (Bibliotheque nationale Nr.
13091), auf deren ersten 24 Blättern die
12 Apostel und 12 Propheten paarweise
einander gegenübergestellt sind, von ihm
herrühren.

Chronique de Froissart. IV. c. XIV. Ed.
Buchon; — Pinchart. Arch. IL 144, 148; III. 9; —
A. K. L. III. 246; — Paul Durrieu. Les Miniatures
d'Andre Beauneveu. s. 1. 1894; — Bernard Prost.
Les Arts ä la cour du Duc de Berry d'apres les
recentes publications de MM. Jules Guiffrey. A. de
Champeaux et P. Gauchery in Gaz. d. B. Arts 1895.
XIV. 260, 344.

Beck. David Beck oder Beec, Bild-
nismaler, nach Walpole geb. zu Arnheim,
nach Houbraken zu Delft, 25. Mai 1621

(wahrscheinlich um 10 Jahre früher), war
in England van Dycks Schüler und Lehrer
der Söhne Karl I. Später trat er in den
Dienst der Könige von Frankreich und
Dänemark und wurde 1647 Hofmaler und
valet de chambre der Königin Christine
von Schweden, die ihn an die Höfe der
europäischen Fürsten sandte, um diese zu
porträtieren. 1653 ging er mit der Königin
nach Rom, wo er in der Bent den Namen
„Gulden Scepter" führte. In Paris beur-
laubte er sich von seiner Herrin und starb
am 20. Dez. 1656 im Haag, „wie man
vermutet, an Gift". Houbraken versichert,
„daß er ein schöner, stattlicher Mann, aber
ohne Geist gewesen und so ist ein ver-
trauteres Verhältnis zur Königin und ein
gewaltsames Ende wohl möglich". Jeden-
fals bedarf sein plötzlicher Tod und seine
Biographie noch einige Aufklärungen. Als
Portraitmaler ist er ziemlich unbedeutend
und nur ein mittelmäßiger Nachahmer van
Dycks.

Portrait des Künstlers: Halbfigur, vor der
Staffelei, auf welcher das Portrait der Königin Christine.
Ant. Cognet sc. Joan. Meyssens exc.; — In der Verst.
Hoch, 1892 in München, war ein Selbstportrait. Bez.
G. D. Beck fec. 1652.

Gemälde: Stockholm. Portrait der Königin Chri-
stine, im weißen Atlaskleide, einen' Brief in der Hand.
D. Beck fecit 1650. (Ein Portrait der Königin be-
fand sich auch, zufolge <^ »

der Angabe des Laven- \J P\ PC^C 'ffCff'*

tars 1659, im Besitze S /

des Erzherzogs Leopold 1 (% *

Wilhelm.) * J W

Petersburg. P. v. Semenow. Bildnis eines jungen
Mannes. Bez. D. Beec 1631.

Nach ihm gestochen: 1. Königin Christine von
Schweden. Brustbild, oval. David Beck ad vivum de-
pinxit; W. Hollar fecit Aqua forti. Ao. 1650 (P.1373);

— 2. R. Duglass, schwedischer Feldmarschall. J. Falck
sc. 1651; — 3. Joh. Christ. Graf v. Königsmarck. J.
Falck sc. 1651; — 4. Axel Lilie, Graf von Lilienburg.
J. Falck sc; — 5. Gabriel Graf von Oxenstierna. Jer.
Falck sc. et exc. 1650; — 6. Graf Arved Wittenberg,
schwedischer Feldmarschall. J. Falck sc. et exc. 1651;

— 7. Leonh. Torstenson, Graf v. Ortala. J. Falck sc.
et exc. 1619; — 8. Pfalzgraf Adolf Johann; — Karl X.;

— Louis de Geer; — Magnus Gabr. de la Gardie; —
Fr. Ch. Hammerstein u. a.; sämtlich von J. Falck ge-
stochen.

C. de Bie. p. 100; — Houbraken. IL 83; —
Walpole. 1872. p. 174; — Kramm. I. 62, Sup. 10;

— Repert. VIII. p. 314, wo die Stiche von Falck
aufgezählt sind; — A. K. L. III. 279.

Beckbergke. Josse deBeckberghe,
Maler in Brüssel, fertigte 1603 die Zeich-
nung für das Grabmal des Erzherzogs Ernst
von Österreich und der Herzogin von Bra-
bant. Auch lieferte er Patronen zu Glas-
malereien für die Kirche von Heverle und
für die der Beguinen in Brüssel, welche die
Erzherzoge Albert und Isabella stifteten.

A. Pin chart. Archives. II. 146; — A. K. L. III. 264.

Becker. Charles Becker, Zeichner
und Kupferstecher zu Löwen in der 2.
Hälfte des 17. Jahrb.

Kramm. I. 63; — A. K. L. III. 266, wo ein Verzeich-
nis seiner Stiche.

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