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Wurzbach, Alfred von [Bearb.]
Niederländisches Künstlerlexikon: mit mehr als 3000 Monogrammen (Band 1): A - K — Amsterdam, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.18166#0202
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188

Broek — Broederlam.

Gemälde: Blumenstücke, durchaus bezeichnet Elias
van den Broeck oder E. v. d. Broeck, sind in A m-
sterdam, Petersburg, Rotterdam, Schwe-
rin, Stockholm, Wien (K. Mus., F. Liechtenstein
und Koll. Stummer) u. a. a. O.

Houbraken. III. 378; — AVeyerman. III. 211;
— v. d. Branden. 1145; — Kat. Rotterdam.
1892. N. 39; — Oud Holl. 1885. p. 71.

Broek. J. Gr. ten Broek, Maler, nur
bekannt durch ein Portrait: J. J. le Sage
ten Broek (fl823), Reformiertenprediger zu
Rotterdam; J. G. ten Broek p. 1798, L.
A. Ciaessens sc., Brustbild, oval, mit acht
Versen von J. Scharp, 4°.

Kram in. I. 163.

Broecke. Guillaurne van den
Broecke, genannt Paludanus, Bild-
hauer zu Mechern, geb. nach 1529 zu Ant-
werpen, f daselbst 2. März 1579; 1557
Meister der Antwerpner Gilde, 15. Dez.
1559 Bürger von Antwerpen. Er hat längere
Zeit in Rom gearbeitet und fertigte 1566
bis 1567 drei Statuen für Notre Dame de
Noel zu Antwerpen.

Inscriptions funeraires de la province
d'Anvers. II. 197; — Neef fs. II. 144; — Immer-
zeel. I. 101.

Broek. Jacobus ten Broek, Maler,
erlangt am 14. Nov. 1710 das Amster-
damer Bürgerrecht.

Scheltema. V.

Broek. Jan van Broek; unter diesem
Namen lebte der Maler und Wiedertäufer
David Jorisz in Basel.

Houbraken. L 22.

Broek. Michiel van den Broek,
Landschaftsmaler und Bilderrestaurator,
1778 zu Dordrecht geb., f daselbst 25. April
1853; Schüler von A. Lamme und J. B.
Scheffer. Er malte und zeichnete Land-
schaften, deren sich vorzügliche in den
Sammlungen De Court und R. van den
Blyck zu Dordrecht und Kamerman in
Rotterdam befanden. Er imitierte auch ge-
schickt ältere Meister.

v. E y n d e n. EH. 234; — Immerzeel. I. 101; —
Kramm. I. 164; — Nag ler. II. 146.

Broeckhuyzen. Gerrit van Broeck-
huyzen, Kupferstecher, 1675 Schüler des
Bastiaen van Stopendael zu Amsterdam.

Obreen. VII. p. 334.

Broeckman. Johan Broeckman,
Portraitmaler, 1664 in der Gilde zu Haag.

Obreen. IV. 151; — v. E y n d e n. I. 294; —
Kramm. I. 164.

Broedelet. Jan Broedelet, Kupfer-
stecher zu Utrecht, angeblich 1690 tätig.
Ein Buchhändler desselben Namens ist
1742 Dekan des Malerkollegiums zu Ut-
recht.

Von ihm gestochen: 1. Prinz Wilhelm III.
von Oranien, von allegorischen Figuren zum Throne ge-
leitet. Hendrick Focken exc. H. 320—415. (Einziges
bekanntes Exemplar bei Weigel. N. 6082); — 2. H.
van Halen, Theolog zu Utrecht (1633—1701). G. Hoet
p. J. Specht exc. 1690. Gesehabt. H. 124—93; —

3. A. Wolters, Kunstfreund. J. Specht exc. Geschabt.
Fol.; — 4. Het Huys te Rynenborgh. Radiert. 4°; —
5. Cephalus und Procris. J. Specht exc. J. Broedelet
fec. H. 142—Hl; — 6. Ein Greis mit einer Frau,
welche ein Medaillon hält. Geschabt. Fol.; —■ 7. Herr
und Dame, im Freien Kaffee trinkend. J. Broedelet
fec. J. Specht exc. Fol.; — 8. Ein Mann, der ein
Mädchen umarmen will; — 9. Die vier Jahreszeiten,
durch Genreszenen dargestellt (nach G. Hoet ?); —
10. Halbfigur eines auf der Leier spielenden jungen
Mannes. J. Specht exeudit. Geschabt. 4».

Delaborde. Man. noire. p. 151; — v. Eynden.
I. 254; — Weigel. Kat. I. 6080; — Kramm. I.
163; — Blanc. Man. I. 525; — Andre sen. I. 188.

Broederlam. Melchior Broeder-
lain oder Broederlam, Maler, paintre
und Valet de chambre de monseigneur de
Bourgogne Philipp le Hardi; wahrschein-
lich zu Ypern geboren, wo eine angesehene
Familie dieses Namens seit dem 13. Jahrh.
erwähnt und er selbst von 1383 bis 1409
wohnhaft nachgewiesen ist. Nach anderer
Ansicht weist der Name Melchior auf Cöln.
Am 4. Mai 1382 erhält er 72 livres 15 sous,
3 denare für verschiedene Arbeiten und
Bannerstoffe, welche ihm der Herzog an-
zukaufen befohlen hatte. 1385 folgt Philipp
le Hardi auf Louis de Male und ernennt
ihn zu seinem Varlet und Hofmaler mit
200 livres Gehalt. Allerdings erhielt der
Schneider Jean d'Ypres, der die Kleider
der Herzogin zuschnitt, um 10 livres jähr-
lich mehr. 1387 zeichnete er mit Jehan le
Voleur und Jehan du Moustier d'Ypres
die Patronen der Email-carreaux für das
Schloß Hesdin. 1395 arbeitete er im
Schlosse de la Walle zu Gent. 1396 erhielt
er 87 livres für das Wappen von Burgund,
welches er in ,,Ö1" auf zwei Atlasstandarten
gemalt hatte. In demselben Jahre ist er
beauftragt, die Glasgemälde zu schätzen,
welche Jean de Bouvekerke im herzogl.
Schlosse zu Ypern gemalt hatte. 1398 er-
hält er Bezahlung für die Plügelbilder
zweier Altäre der Kartause zu Dijon, zu
welchen Jacques de Baerze von Termonde
die Schnitzarbeiten geliefert hatte. Die Flü-
gelbilder des einen dieser Altäre sind er-
halten und befinden sich noch heute im
Museum zu Dijon. Diese Arbeit übernahm
Broederlain, da das Werk Jean Malouels
den Herzog nicht befriedigt hatte. 1406
zeichnete er fünf Kostüme für die Rats-
herren von Ypern. 1409 ist er noch erwähnt
und zeichnet Modelle für verschiedene
Kleinode. Von da verschwindet sein Name
und es ist nicht bekannt, wann und wo
er starb. 1436 findet sich in Ypern ein
Richard Broederlam ebenfalls als
Maler erwähnt. Jules Houdoi hat nachge-
wiesen, daß ihn der Herzog von Burgund
mit der Überwachung der Fayencefabriken
— de faiences peintes et emaillees —■ be-
auftragte, bereits 50 Jahre vor der Ge-
burt des Lucca della Robbia.
 
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