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Wurzbach, Alfred von [Bearb.]
Niederländisches Künstlerlexikon: mit mehr als 3000 Monogrammen (Band 1): A - K — Amsterdam, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.18166#0490
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470

Dyck.

Dyk. Jan van Dyk, Kunstfreund u.
Dilettant, dessen kostbare Sammlung von
Zeichnungen niederländischer Meister am
14. März 1791 zu Amsterdam verkauft
wurden und 37.387 fl. einbrachte.

v. Eynden. III. 408.

Dyck. Jan van Dyck, Bildhauer aus
Utrecht, angeblich 1545 in der Gilde zu
Antwerpen.

Kramm. II. 408.

Dyk. Jan van Dyk, Maler, Kupfer-
stecher und Schriftsteller; 1733 im Haag
als Schüler erwähnt.

Nach ihm gestochen: Allegorische Darstellung.
Jan van Dyk inv. A. van Buyssens sc. 1737.

Er ist der Verfasser der: Kunst- en Historie-kun-
dige Beschryving van alle de Schilderyen op het Stad-
huis van Amsterdam, met beoordeelingen en aan-
merkingen over de stukken en Körte levensbeschry-
vingen van derzelver Schilders, door Jan van Dyk
etc. te Amsterdam, bv J. de Jonghe, 1790. 8°.

Obreen. IV. 139," 204; — Kramm. II. 408.

Dyck. Justina van Dyck. Malerin.
Tochter A. v. Dycks, in England geboren,
bei seinem Tode erst 8 Tage alt (9. Dez.
1641). Sie heiratete 12 Jahre alt Sir John
Baptist Stepney; ihrer Tante, der Beginne
Susanna, schenkte sie 1660, als sie nach
Antwerpen kam und mit ihrem Gatten zum
Katholizismus übertrat, für den „Berg Cal-
varien eenen Godt, geschildert op Doeck
met vier Engelen, ontfangende het Heylich
Bloet, olieverve, geschildert by vrouwe
J u s t i n a van Dyck, huysvrouwe van
den beere Jan Baptiste Stepney". Bei ihrer
Bückkehr nach England geriet sie in
äußerste Geldverlegenheit und erhielt von
Karl II. eine Jahresrente von 200 Bfund,
die aber nicht regelmäßig bezahlt wurde.
12. Nov. 1665 ist sie nach dem Tode ihrer
Tante wieder in Antwerpen. Sie starb vor
dem 6. Juli 1690.

Vergleiche bezüglich des obigen Bildes die Gemälde
A. v. Dycks in Lille und Toulouse und die Stiche
von W. Hollar (X. 196) und J. Smith (N. 426).

v. d. Branden. 743.

Dyk. Philip van Dyk. Portrait- u.
Genremaler, geb. zu Amsterdam 10. Jan.
1683, f zu Haag 2. Juli 1753;
Schüler des Arnold Boonen zu VA>' L
Amsterdam. Er arbeitete da-
selbst bis 1708, von da an in
Middelburg, wo er 1746 seine Gilden-
beiträge durch viele Jahre schuldig war,
da er nur zeitweise dort lebte; 1718 war
er im Haag. Er trieb auch den Bilder-
handel und verkaufte mehrere Sammlun-
gen an den Landgrafen Wilhelm VIII. von
Hessen-Cassel, der ihn zu seinem Hofmaler
ernannte. 1725 und 1736 war er in Cassel,
porträtierte die Familie des Kurfürsten
und zahlreiche Persönlichkeiten; auch
malte er zu wiederholten Malen den Prin-
zen Wilhelm IV. von Oranien und seine
Familie. Seine feine, glatte, um nicht

zu sagen geleckte Manier, durch Adr. v. d.
Werff in Mode gebracht, machte ihn im
hohen Grade beliebt. Seine Bilder haben
nicht jenen Farbenreiz, wie die van der
Werffs, aber seine Zeichnung ist im Nack-
ten von großer Vollendung und ungewöhn-
lichem Liebreiz. In dem Hause van
Schuylenburg im Haag malte er ein
Deckengemälde, Iphigenia wird zum Olymp
geführt. (In seinem und seiner Witwe
Nachlasse sind zwei Darstellungen der
Mythe der Iphigenia, ein Kaminstück und
ein Plafondgemälde, erwähnt.) Er wird
zum Unterschiede von A. v. Dyck in Hol-
land auch der „kleine van Dyck" genannt
und gilt für einen der letzten großen
Meister. Die Bezeichnung seiner Bilder
wurde häüfig zu ,.A. v. Dyck" geändert.
Louis de Moni war sein Schüler. Sein
künstlerischer Nachlaß wurde zu Haag
13. Juni 1753 verkauft (163 Bilder alter
Meister) und der Nachlaß seiner Witwe
(25 Bilder alter Meister) ebendaselbst 26.
Nov. 1763. Beide Kataloge sind bei Ter-
westen (p. 238 u. 353) abgedruckt.

Portrait: Philip van Dyk. Ph. van Dyk pinx. H.
Pothoven delin. J. Houbraken sc. 1771. 40.

Gemälde: Amsterdam. Adriaen Parduyn, Kom-
mandant von Vlissingen. Bez. P. v. Dyk; — Caspar
Adrian Parduyn (1680—1733). Bez. P. v. Dyk; —
Maria van Citters, dessen Brau (1684—1752). Bez.
P. v. Dyk; —■ Adriaen Casper Parduyn; — Abraham
Boudaen (1683—1745); — Isac Parker. Bez. P. van
Dyk. 1734; — Justina Johanna Ramskrammer, dessen
Gattin; — Dieselben mit ihrer Tochter. Bez. P. van
Dyk. 1742; — und noch mehrere Kopien nach an-
deren Meistern.

Berlin. Der Lautenspieler. Bez. P. van Dyk. 1727;
— Eine Frau erteilt einem Knaben Unterricht im
Zeichnen. P. van Dyk f. 1728.

Brüssel. Eine junge Frau bei der Toilette. Bez.
P. van Dyk 1726.

Cassel. Eamilienbild des Landgrafen Karl von
Hessen. Bez. P. van Dyk Inv. Ee. 1725; — Bild-
nis des Landgrafen Wilhelm VIII. Bez. P. van Dyk f.
1736; — Die büßende Magdalena. Bez. P. van Dyks.
Ft. 1722.

Gotha. Venus und Amor. Bez.

Haag. Judith. Bez.
P. van Dyk. 1726. Gest.
von Nordman und H.
Guttenberg; — Die Lau-
tenspielerin. Bez. PDyk.
Massard p. sc. (Als A.
v. Dyk bei Eilhol); —
Eine junge Dame an ihrer
Toilette. Ph. V. Dyk
E.; — Der Federschnei-
der. Lithogr. von v.
der Meulen bei Des-
guerrois; — Bar. Steengracht. Eine Lautenspielerin
am Eenster. Bez. Ph. v. Dyk fe.

Hcdensberg in Schweden. Koll. G. M. Hamil-
ton. Zwei Frauen und ein Mann bei einem Austern-
frühstück. Falsch bez. A. v. Dyck.

Paris. Louvre. Sarah führt dem Abraham die
Hagar zu. Gest. von J. Massard. (Filhol. XL 56);
—■ Abraham verstößt die Hagar. Gest. von Ch. Por-
porati. (Filhol. XL p. 38.)

Stockholm. Portrait des Prinzen Wilhelm, Sohn
Karls VI., von Hessen-Cassel. P. van Dyk 1724.
 
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