Farnerius — Faydherbe. 529
Farnerius. S. Furnerius.
Fassm. Nicolas Henri Joseph de
Fassin, genannt Chevalier Fassin,
Landschaftsmaler, geb. 20. April 1728 zu
Lüttich, f 21. Jan. 1811; Schüler von J.
Bapt. Coclers; er ward mousquetaire des
Königs von Frankreich und widmete sich
erst, 34 Jahre alt, der Malerei und bereiste
Italien. Kaiserin Katharina wollte ihn
nach Kußland berufen, aber er blieb in
Lüttich. Gemälde im Mus. zu Lüttich und
in privaten Sammlungen daselbst.
Immerzeel. I. 234; — Hclbig. 441.
Fauchier. S. Fouchier.
Favrot. Louis Sebastien Favrot,
Genremaler zu Brüssel, seit 1836 tätig.
Immerzeel. I. 234.
Faydherbe. Antoine Faydherbe,
Bildhauer zu Mechern, f 8- 0kt- 1653>
Bruder des Henri F., 11. Juli 1605 Meister
in Mechern; 6. Mai 1606 heiratete er da-
selbst Charlotte van Casteele. Seine Toch-
ter Marie, geb. 22. Jan. 1611, war eben-
falls Bildhauerin.
Neeffs. II. 153, 155.
Faydherbe. Henri Faydherbe, Bild-
hauer, Enlumineur, Vergolder und auch
Dichter, Sohn des Bierbrauers Antoine F.
und der Livine Grauwels, geb. zu Mecheln
1574, f 30. April 1629; 1588 als Schüler
von Melchior dAssonville in der Gilde zu
Mecheln. Meister 17. Juli 1599; 1603
noch in Mecheln, später in Antwerpen
tätig. Er war ein geschickter Bildhauer
kleiner Alabasterfiguren und ein vielbe-
schäftigter Polychromist der Bildwerke
anderer Meister.
Neeffs. II. 149.
Faydherbe. Jean Faydherbe, Bild-
hauer des Herzogs Henri II. von Orleans,
Herzog von Longueville. 1646 war er mit
Erancoise Ricard verheiratet, welche ihm
einen Sohn Louis-Henry gebar, der mit den
Malern Rombout und Jaccmes Carrey den
Marquis de Nointel nach Athen begleitete.
Eevue des deux mondes. 1. Juni 1855; —
Jal. p. 569.
Faydherbe. JeanLucasFaydherbe,
Architekt und Bildhauer, Sohn des Lucas
F., geb. zu Mecheln 28. Aug. 1654, Schü-
ler seines Vaters; heiratet 22. Okt. 1682
Joanne Marie de Croes. Er starb an den
Folgen einer Verletzung bei Verschiebung
einer Statue am 29. Juli 1704. Von ihm
ist die Fassade des Klosters Leliendael
(heute Versorgungshaus) in Mecheln.
Rombout, Verbiest und Pierre Verpoorten
waren 1673—1674 seine Schüler.
Neeffs. II. 186.
Faydherbe. Lucas Faydherbe oder
Faidherbe, Bildhauer, der berühmteste
und bekannteste der an Künstlern reichen
Wurzbach. Künstler-Lexikon.
Familie, Sohn des Henry Faidherbe und
der Cornelia Franchoys, getauft 19. Jan.
1617 zu Mecheln,' f 31. Dez. 1697 daselbst.
Er war Schüler seines Stiefvaters Maxi-
milian Labbe und von 1636 an bei P. P.
Rubens in Antwerpen, der einen nach-
haltigen Einfluß auf die Entwicklung sei-
nes Talentes übte. 1640 wurde er Mei-
ster in Mecheln. nachdem ihm Rubens am
5. April 1640 ein glänzendes Zeugnis aus-
gestellt hatte. Am 1. Mai 1640 heiratete
er daselbst Marie Snyers. mit welcher er
noch, nachdem sie ihm 12 Kinder geboren
hatte, 1690 seine goldene Hochzeit feierte.
Lucas, der niemals in Italien war, trug
sich mit dem Gedanken, eine neue Aka-
demie in Mecheln zu gründen und mit
den veralteten Institutionen der alten
Gilde aufzuräumen; in dem Leben des
Malers J. Cossiers (p. 344) ist seine
Stellum gegen die Gildenbrüder gekenn-
zeichnet. Er nahm 1661 Cossiers in sein
Haus und gab ihn für seinen Diener aus,
um ihm die Möglichkeit zu bieten, sein
für den großen Beginnenhof (Grand Be-
guinage) in Mecheln angefangenes Ge-
mälde zu vollenden. Die zahlreichen
Meinungsverschiedenheiten, welche er wäh-
rend seiner mannigfaltigen Bauführungen
mit der Verwaltung des Klosters Hans-
wyck, dem Kapitel von St. Rombout u. a.
hatte, lassen seinen Charakter wenig kon-
ziliant und etwas eigensinnig erscheinen.
Seine zwei Söhne Lucas und Hendrik
folgten dem Berufe des Vaters. Als seine
Schüler nennt man Nicolas van der Veken,
J. F. Boekstuins, J. van Delen, der eine
seiner Töchter heiratete, und F. Lang-
mans. Im Museum zu Mecheln befinden
sich mehrere seiner Werke und in dem
Hause, welches sein Sohn Lucas bewohnt
hatte, sind deren eine beträchtliche Zahl.
Portraits: 1. Halbfigur im Mantel. G. Coques pinxit.
Pet. de Jode sculpsit. (De Bie. p. 500.) Das Original
ist im Besitze M. v. d. Wiele van den Nieuwenhuysen
in Mecheln, wo 2. auch ein Familienbild der Fayd-
herbe. Bez. Antoine de Coxie f. 1693; — 3. Ein Por-
trait von Pieter Franchoys ist im Museum zu Mecheln;
— 4. eines von Gonzales Cocques in Brüssel; — 5. Koll.
Montefiore Levy.
Bau- und Bildwerke: Die Abteikirche zu Averbode
in Campine. 1664—1670; — Die Klosterkirche von
Hanswyck in Mecheln. 1663—1678; — Die St. Peters-
Kirche in Mecheln; — Die Klosterkirche Lelienthal
(Val des Lys) in Mecheln. 1662—1674; — Die St. Michaels-
Kirche zu Löwen; — Die Kapelle des Prinzen de la
Tour und Taxis in Notre Dame des Victoires zu Brüs-
sel. 1651—1653; — Zahlreiche Privat- und öffentliche
Gebäude, die zum Teil heute demoliert sind. Sämt-
lich im Charakter der Rubensepoche; — Der Hoch-
altar der Kirche St. Eombout zu Mecheln (1665) und
die erzbischöf 1. Grabdenkmäler daselbst; — Dia Grabdenk-
mäler von Jacques de Bruxelles u. Philippe Daneeis in der
Rekollektenkirche zu Mecheln; — Das Grabmal des
Adriaen de Bie für die Kirche St. Gommaire in Lierre; —
Die Apostelfiguren St. Simon (1641) und St. Jacobus
major (1636) in St. Gudula in Brüssel; —i St. Joseph
34
Farnerius. S. Furnerius.
Fassm. Nicolas Henri Joseph de
Fassin, genannt Chevalier Fassin,
Landschaftsmaler, geb. 20. April 1728 zu
Lüttich, f 21. Jan. 1811; Schüler von J.
Bapt. Coclers; er ward mousquetaire des
Königs von Frankreich und widmete sich
erst, 34 Jahre alt, der Malerei und bereiste
Italien. Kaiserin Katharina wollte ihn
nach Kußland berufen, aber er blieb in
Lüttich. Gemälde im Mus. zu Lüttich und
in privaten Sammlungen daselbst.
Immerzeel. I. 234; — Hclbig. 441.
Fauchier. S. Fouchier.
Favrot. Louis Sebastien Favrot,
Genremaler zu Brüssel, seit 1836 tätig.
Immerzeel. I. 234.
Faydherbe. Antoine Faydherbe,
Bildhauer zu Mechern, f 8- 0kt- 1653>
Bruder des Henri F., 11. Juli 1605 Meister
in Mechern; 6. Mai 1606 heiratete er da-
selbst Charlotte van Casteele. Seine Toch-
ter Marie, geb. 22. Jan. 1611, war eben-
falls Bildhauerin.
Neeffs. II. 153, 155.
Faydherbe. Henri Faydherbe, Bild-
hauer, Enlumineur, Vergolder und auch
Dichter, Sohn des Bierbrauers Antoine F.
und der Livine Grauwels, geb. zu Mecheln
1574, f 30. April 1629; 1588 als Schüler
von Melchior dAssonville in der Gilde zu
Mecheln. Meister 17. Juli 1599; 1603
noch in Mecheln, später in Antwerpen
tätig. Er war ein geschickter Bildhauer
kleiner Alabasterfiguren und ein vielbe-
schäftigter Polychromist der Bildwerke
anderer Meister.
Neeffs. II. 149.
Faydherbe. Jean Faydherbe, Bild-
hauer des Herzogs Henri II. von Orleans,
Herzog von Longueville. 1646 war er mit
Erancoise Ricard verheiratet, welche ihm
einen Sohn Louis-Henry gebar, der mit den
Malern Rombout und Jaccmes Carrey den
Marquis de Nointel nach Athen begleitete.
Eevue des deux mondes. 1. Juni 1855; —
Jal. p. 569.
Faydherbe. JeanLucasFaydherbe,
Architekt und Bildhauer, Sohn des Lucas
F., geb. zu Mecheln 28. Aug. 1654, Schü-
ler seines Vaters; heiratet 22. Okt. 1682
Joanne Marie de Croes. Er starb an den
Folgen einer Verletzung bei Verschiebung
einer Statue am 29. Juli 1704. Von ihm
ist die Fassade des Klosters Leliendael
(heute Versorgungshaus) in Mecheln.
Rombout, Verbiest und Pierre Verpoorten
waren 1673—1674 seine Schüler.
Neeffs. II. 186.
Faydherbe. Lucas Faydherbe oder
Faidherbe, Bildhauer, der berühmteste
und bekannteste der an Künstlern reichen
Wurzbach. Künstler-Lexikon.
Familie, Sohn des Henry Faidherbe und
der Cornelia Franchoys, getauft 19. Jan.
1617 zu Mecheln,' f 31. Dez. 1697 daselbst.
Er war Schüler seines Stiefvaters Maxi-
milian Labbe und von 1636 an bei P. P.
Rubens in Antwerpen, der einen nach-
haltigen Einfluß auf die Entwicklung sei-
nes Talentes übte. 1640 wurde er Mei-
ster in Mecheln. nachdem ihm Rubens am
5. April 1640 ein glänzendes Zeugnis aus-
gestellt hatte. Am 1. Mai 1640 heiratete
er daselbst Marie Snyers. mit welcher er
noch, nachdem sie ihm 12 Kinder geboren
hatte, 1690 seine goldene Hochzeit feierte.
Lucas, der niemals in Italien war, trug
sich mit dem Gedanken, eine neue Aka-
demie in Mecheln zu gründen und mit
den veralteten Institutionen der alten
Gilde aufzuräumen; in dem Leben des
Malers J. Cossiers (p. 344) ist seine
Stellum gegen die Gildenbrüder gekenn-
zeichnet. Er nahm 1661 Cossiers in sein
Haus und gab ihn für seinen Diener aus,
um ihm die Möglichkeit zu bieten, sein
für den großen Beginnenhof (Grand Be-
guinage) in Mecheln angefangenes Ge-
mälde zu vollenden. Die zahlreichen
Meinungsverschiedenheiten, welche er wäh-
rend seiner mannigfaltigen Bauführungen
mit der Verwaltung des Klosters Hans-
wyck, dem Kapitel von St. Rombout u. a.
hatte, lassen seinen Charakter wenig kon-
ziliant und etwas eigensinnig erscheinen.
Seine zwei Söhne Lucas und Hendrik
folgten dem Berufe des Vaters. Als seine
Schüler nennt man Nicolas van der Veken,
J. F. Boekstuins, J. van Delen, der eine
seiner Töchter heiratete, und F. Lang-
mans. Im Museum zu Mecheln befinden
sich mehrere seiner Werke und in dem
Hause, welches sein Sohn Lucas bewohnt
hatte, sind deren eine beträchtliche Zahl.
Portraits: 1. Halbfigur im Mantel. G. Coques pinxit.
Pet. de Jode sculpsit. (De Bie. p. 500.) Das Original
ist im Besitze M. v. d. Wiele van den Nieuwenhuysen
in Mecheln, wo 2. auch ein Familienbild der Fayd-
herbe. Bez. Antoine de Coxie f. 1693; — 3. Ein Por-
trait von Pieter Franchoys ist im Museum zu Mecheln;
— 4. eines von Gonzales Cocques in Brüssel; — 5. Koll.
Montefiore Levy.
Bau- und Bildwerke: Die Abteikirche zu Averbode
in Campine. 1664—1670; — Die Klosterkirche von
Hanswyck in Mecheln. 1663—1678; — Die St. Peters-
Kirche in Mecheln; — Die Klosterkirche Lelienthal
(Val des Lys) in Mecheln. 1662—1674; — Die St. Michaels-
Kirche zu Löwen; — Die Kapelle des Prinzen de la
Tour und Taxis in Notre Dame des Victoires zu Brüs-
sel. 1651—1653; — Zahlreiche Privat- und öffentliche
Gebäude, die zum Teil heute demoliert sind. Sämt-
lich im Charakter der Rubensepoche; — Der Hoch-
altar der Kirche St. Eombout zu Mecheln (1665) und
die erzbischöf 1. Grabdenkmäler daselbst; — Dia Grabdenk-
mäler von Jacques de Bruxelles u. Philippe Daneeis in der
Rekollektenkirche zu Mecheln; — Das Grabmal des
Adriaen de Bie für die Kirche St. Gommaire in Lierre; —
Die Apostelfiguren St. Simon (1641) und St. Jacobus
major (1636) in St. Gudula in Brüssel; —i St. Joseph
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