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Wurzbach, Alfred von [Oth.]
Niederländisches Künstlerlexikon: mit mehr als 3000 Monogrammen (Band 2): L - Z — Amsterdam, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.18167#0338
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326 Philippe — Picart.

in Brüssel. Sein Name PHILIEP findet
sich in der Tapete mit der Kreuzabnahme
im Museum zu Brüssel (siehe I. 747 bei
Jean de Bruxelles; II. p. 80, Jan de Ma-
buse und Philippe van Orley, II. p. 269).
Er scheint nur als sogenannter „metteur
au point" oder Übersetzer tätig gewesen
zu sein, der nach den Zeichnungen an-
derer die Vorlagen für die Tapetenweber
fertigte. Man schreibt ihm auch die Her-
kenbald-Tapete (ebenfalls in Brüssel) und
andere zu. Nach a. A. ist er identisch
mit einem Philippe de Mol, der 1527
mit Bernard van Orley wegen Häresie an-
geklagt war.

J. Destree. Maitre Philippe, auteur de cartons
de tapisseries. Bruxelles 1904; — Chronique des
Arts. 1905. p. 6.

Philippe. Pieter Philippe. Zeichner
und Kupferstecher im Haag, geb. um 1635,
f nach 1701. 1665 urkundlich erwähnt.

Von ihm gestochen: 1. Ludwig Heinrich, Prinz
von Nassau. Nach A. v. Dyck. P. Philippe fecit; —

2. Simon van Leeuwen, Jurist zu Leiden. 40; —

3. Margrita Schotana, Brustbild. Oval. P. Philippe
sculp.; — 4. Henri Charles de la Tremouille, Prinz
von Tarent. J. van der Bane p. 1664. Gr. fol.; —
5. P. A. van der Werft, Bürgermeister von Leiden.
Pol.: — 6. Wilhelm III., Prinz von Oranien.
A. Bagueneau p. Fol.; — 7. Das Denkmal des Gou-
verneurs P. Adrsz. van der Werft von Rombout Ver-
hulst in der St. Pankratius-Kirche in Leiden. Mit
Jemaer gestochen für Beschr. der stad Leyden von
Fr. Mieris; — 8. Die Versammlung der Generalstaaten
von Holland. Nach J. Toorenvliet. Gr. qu. fol.; —
9. Ein Festgelage. Nach demselben; — 10. Die Lan-
dung der Königin Maria Henriette von England. Nach
A. v. d. Venne 1660. Gr .qu. fol.: — 11. Die Ab-
reise des Prinzen von Oranien. Qu. fol.; — 12. Titel-
blatt zu: Les Oeuvres diverses du Sieur de Balzac.
Leide. Elsevier. 1658; — 13. Titel zu: Leonardi
Botalli Opera omnia. Lugd. Bat. 1660. Nach Tooren-
vliet ; — 14. Titel zu: Joh. Rosiai Romanarum Anti-
quitatum corpus absolutissimuni, cum notis Thomae
Dempster. J. C. etc. Trajecti ad Rhenum apud G.
von de Water 1701. P. Philippe sc.

v. Eynden. I. 207; — Immerzeel. II. 302; —
Kramm. IV. 1275; — Nagler. XI. 234; — Blanc.
Man. III. 188; — Oud Holl. 1885. p. 307; —
Obreen. VII. 250.

Philippe. Marquis von San-Phi-
lippe, spanischer Gesandter, Kunstfreund,
dessen Gemälde 30. Juli 1726 im Haag
verkauft wurden. Der Kat. ist bei Ter-
westen (p. 1) abgedruckt.

Philippet. Leon Philippet, Maler,
geb. zu Lüttich 1843, f Nov. 1906. Ge-
mälde : Brüssel.

Philips. Caspar Jacobs z Philips,
Landmesser und Kupferstecher, geb. zu
Amsterdam 1732. f daselbst
1789. Er war ' ein Neffe
(nicht der Sohn) und Schü-
ler von Jan Casper Philips. Ph. schrieb
auch über Perspektive und gab eine neue
Auflage des Werkes von Bosboom über
die Säulenordnungen heraus. Sein Sohn
Caspar Philips war ebenfalls Kupfer-
stecher und starb in jungen Jahren.

je!.

Werke über Perspektive: Onderweising in do
Perspektive of Doersigtkunde. Amsterdam 1765; —
Handleiding in de Spiegel-Perspectief. Amst. 1775; —
Handleiding tot het plaatsen van de Zomie en Mane
in een Tafereel. Amsterdam 1783; — Handleiding
om in Kunsttafereelen den afstand van het oog
des Zienders tot dezelve etc. door eene gemakkelyke
bereekening te vinden. Amsterdam 1788.

Von ihm gestochen: 1. Folge von ungefähr 12
Landschaften und Marinen
mit Gebäuden. Landschapjes, (~\
Ruwientjes enz C. P. j. z. f / i /'/
T. W. Greebe exc. 1766. (Nagler Vj W j $ ' U b'
sagt, die Folge hätte mehr

als 30 Bl.); — 2. Das Kartäuserkloster bei Amster-
dam, wie es im Jahre 1496 war; — 3. 2 Bl. Das
Kloster der minderen Brüder daselbst und das Haus
in Loevestein. Nach Zeichnungen von J. Verstegen
für Wagenaers Vaderlandsche Historie; — 4. Gezicht
na de Weesper Port de Amsterdam. Qu. fol.; —
5. Parkansicht. C. Philips Jacobsz ad viv. del. et
fec. 1767. Qu. fol.; — 6. Himmelfahrt einer Heiligen.
Nach Abr. Bloemaert. C. P. J. Z.; — 7. Le Philo-
sophie. Monogr.; — 8. Halbfigur einer Frau mit ent-
blößter Schulter; — 9. Peter de Laar, vor der Staf-
felei sitzend, auf welcher ein Landschaftsgemälde
steht. Monogr.

v. Eynden. II. 227; — Immerzeel. II. 303; —
Kramm. IV. 1276; — Blanc. Man. II. 417; III.
188; — Nagler. VI. 388; XI. 236, 237; XVI. 3; —
Monogr. II. 547; — Obreen. II. 2.

Philips. Jan Caspar Philips, Zeich-
ner und Kupferstecher zu Amsterdam,
geb. vor 1700, f um 1765. Simon Fokke
war 1725 sein Schüler. Er lieferte Por-
traits, Büchertitel und arbeitete für Ver-
lagswerke nach Zeichnungen von De Beyer,
Pronk, de Haan u. a.

v. Eynden. II. 115; — Kramm. IV. 1277; —
Immerzeel. II. 302; — Blanc. Man. III. 189; —
Nagler. XI. 236, wo mehrere Blätter aufgezählt sind.

Picart. Bernard Picart, Zeichner,
Kupferstecher und Kunstverleger, geb. zu
Paris 11. Juni 1673, f zu Amster- -»«.
dam 8. Mai (begraben 13. Mai) 1733. b
Er war der Sohn des Etienne P.
und der A. Fournan, Schüler seines Va-
ters und des Seb. le Clerc. Er arbeitete
zu Brüssel, Antwerpen und im Haag und
war seit 1710 dauernd in Amsterdam an-
sässig. In erster Ehe hatte er am 25.
April 1702 Claudine Prost, in zweiter Ehe
1710 Anna Vincent zu Amsterdam gehei-
ratet. Picart ist einer der fruchtbarsten
Kupferstecher, der seinerzeit weit über
seinen Wert bewundert wurde. Er arbei-
tete auf allen Gebieten der Stecherkunst
und zeichnete unermüdlich sowohl große,
figurenreiche Kompositionen, als auch
Portraits, Vignetten und lockere Dosen-
bilder für Miniaturmaler, welche seine
Zeichnungen und Radierungen in Farben
kopierten. Er beschäftigte in Amsterdam
eine bedeutende Zahl von Kupferstechern,
die nahezu ausschließlich für seinen Ver-
lag und unter seiner Firma arbeiteten, so
daß von vielen kaum ein Blatt auf die
Nachwelt kam, welches ihren Namen trägt.
A. oder P. van Buysen, A. de Blois, Louis
 
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