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Zahn, Wilhelm
Die schönsten Ornamente und merkwürdigsten Gemälde aus Pompeji, Herculanum und Stabiae: nach einigen Grundrissen und Ansichten nach den an Ort und Stelle gemachten Originalzeichnungen (Band 2) — Berlin, 1842/​1844

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https://doi.org/10.11588/diglit.3963#0048
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A

44.
45.
46.

V. Heft.

41. Kmpeji 1840. Diana, ihren Geliebten, den auf dem Berge Latmos schlafenden Endymion, besuchend, in der Grösse des Originals, ausgegraben in der Strada de' Mercadanti, in einem Hause
neben dem Calcidicum, der Casa del Cignale gegenüber. Der Himmel dieser felsigen Landschaft ist dunkelblau, die Felsen selbst grünlich, an manchen Stellen gelblich. Das Gewand der
Göttin ist violett, die Fackel golden, der Mond so wie die beiden Sterne weiss. Endymions Gewand ist zinnoberroth, die Spitzen seiner beiden Lanzen blau C Stahlfarbe), der Hund braun-
roth mit zinnoberrothem Halsbande. Dies Gemälde, mit einem H Zoll breiten rothbraunen Rande eingefasst, befindet sich auf einer gelben Wand in demselben Zimmer, wo die Hören der vier
Jahreszeiten, die ich auf Tafel 21 und 22 gegeben, ebenfalls auf gelbem Grund gemalt sind.

42. Aus Stabiae ftere.de auf einem Seepferd m der Grösse des Originals, ausgegraben am 4. April 1760, jetzt im Königlichen Museum zu Neapel. Diese Nereide auf dunkelrothem Grund ge-
aalt hat sehr zarte Carnation, Mon es Haar, goidene Arm_ J ünes GeWand mit goldener Einfassung; das Seethier ist blaugrün. Das Gegenstück dieses Gemäldes bildet
die Nereide, welche ich m diesem Werke Ute Folge auf Tafel 64 gegeben habe; beide sind in einem Zimmer gefunden worden, wo jedes das Mittelfeld einer Wand zierte. Unter den antiken
Maleren so wie unter plastischen Arbeiten finden wir viele Nereiden abgebildet, Philostrat beschreibt deren auch mehrere. Plinius erwähnt unter den Marmorwerken in Rom der Nereiden
des Scopas, und ich kann hier nicht unbemerkt lassen, dass vor einigen Jahren während meines Aufenthalts in Neapel, in einer Villa am Pausilip eine sehr schöne Nereide auf einem Seethier
set könnte6"1 " ""^ ** ***&*«* Museums daselbSt' * ** " ** ^^^ SculPtUren des ^erthums gehört, vielleicht eine Arbeit des Scopas

43. Wand aus der Casa di Apollo zu Pompeji, ausgegraben 1839, i„ der Strada di Mercurio. Bei dieser Wand des Tablinums ist das Mittelfeld zinnoberroth, die beiden Seitenfelder gelb der
Grund des Obertheils der Wand weiss, die Lambris schwarz. Die beiden dünnen Säulen nebst ihren Capitälen sind violett, mit gelben spiralförmigen Ranken umwunden, während die hinteren
gewundenen Säulen gelb sind. Das Gebalke über diesen beiden Säulen, welches gleichfalls gelb ist, hat einen violetten Fries. Die hinteren Säulen mit ihren Capitälen und Gebälken sind
rothlich, nur ihre Friese grün. Die anderen Verzierungen dieser Wand sind meistens gelb, grün, blau, violett. Das Hauptgemälde im Mittelfelde ist flüchtig, aber sehr gut gemalt stellt die
Morgentoilette der Venus vor. Die auf dem vergoldeten Sessel sitzende Göttin mit einem gelblichen Herrscherstabe in der Linken, mit der Rechten ein weisses Gewand von einem'neben ihr
stehenden hölzernen Kasten aufliebend, hat dunkelbraunes Haar, goldenes Diadem und goldenen Halsschmuck; ihr Gewand ist violett, inwendig weiss; das vom Sessel herunterhängende Ge-
wand ist grün. Der Amor mit weissen Flugein und gelbem Gewände hält seiner Gebieterin einen glänzenden Spiegel vor, während er in der andern Hand einen Schmuckkorb hält Die
oben über dem Felsen hervorblickende weibliche Figur ist weiss gekleidet Oben der Himmel ist blau, der felsige Grund röthlich grau, unten auf dem Boden grünlich.

Wand aus einem Hause in der Strada de' Mercadanti zu Pompeji, in den Farben des Originals. Diese Wand befindet sich zwischen dem Vico de' dodici Dei und der Casa dell' Imperatore
Francesco secondo.

Wand aus einem Hause in der Nähe des Forums zu Pompeji, in den Farben des Originals. Diese Wand befindet sich hinter der Curie, dem Vesuv entgegengesetzt, in der Strasse welche
vom Forum zum Scavo della Regina fuhrt.

Capital in weissem Marmor, in der Strada di Mercurio zu Pompeji, ausgegraben 1830. Zwei Pilaster, mit diesem Capital in der Höhe von 12 Fuss geschmückt, bilden den Eincrang eines
Hauses in der Nähe der Stadtmauer, der Casa di Meleagro gegenüber, dergestalt, dass die Hauptseite des Capitäls nach der Strasse gewendet ist. Sehr viele, wo nicht die meisten Häuser
Eingänge in Pompeji waren mit Pilastercapitälen geziert.

Ornament in Terracotta aus Pompeji, gegenwärtig ini Koniglichen Museum zu Neapel.
4? Pompeji 1837. Schwebende Figur, eine Höre des Herbstes, i„ der Grosse vnd in den Farben des Originals, wurde am 31. März 1837 in Gegenwart S. K. H. des Grossfürsten Michael von
Russland ausgegraben, in einem Hause ganz nahe der Stadtmauer, in dem Vicolo, welches links vom Hause des Panza, zwischen der Casa di Sallustio und zwischen der Casa di Modesto
nach dieser Stadtmauer führt. In demselben Hause sind die drei kleinen interessanten Gemälde, die Qualen der Psyche, das Opfer der Iphigenia und Hippolyt und Phädra gefunden worden]
die ich nächstens geben werde.

48. Aus der Casa di Castore e Polluce zu Pompeji, ausgegraben 1828. Ceres erscheint hier in matronaler Stellung in der Grösse des Originals, wurde an der rechten Wand in dem säulen
reichen Atrium, wo auch die Geldkasten gefunden, entdeckt, und befindet sich jetzt im Königlichen Museum zu Neapel. Auf dunkelrothem Grund ist die Göttin gemalt, der ernsthafte Konf
von einem blauen Nimbus umgeben, das braune Haar von Aehren, Blättern und weissen Perlen durchflochten, das Kleid ist gelblich, in den Schatten violett, auch grünlich das Obenrewand
durchsichtig weiss, die Fackel goldfarbig, der Fruchtkorb gelblich; der ^ stehende Piiaster roth. * ' Ubergewand

49. Aus der Casa di Castore e Polluce zu Pompeji, ausgegraben 1828. Ornamente in der Grösse und in den Farben der Originale, an einer Wand im Triclinium, wo sich das schöne Gemälde
mit dem Narcissus befand.

50. Bronzegruppe, 2t Fuss hoch, «*«'*?£*'"TS" &*«. zu Pompeji, am 15. Februar 1805, gegenwärtig im Königliche» Museum zu Palermo, eius der scheusten Bildwerke des
Alterthums Chier nur in einer Süchtigen Dehnung abgebildet}, stelu die dl.itte vom Könige Eurystheus dem Hercules aufgetragene Arbeit vor, wie er den Cerynitischeu Hirsch lebende fanet
Dieser der Diana heilige Hirsch mit goldenen Geweihen hielt sich in 0eme auf; Hercules verfolgte ihn ein ganzes Jahr lang; als er endlich durch die Verfolgung ermüdet floh er auf den
sogenannten Dianenberg und von da zum »lusse Carton, vvo ihn Hercales ergI.jff, als er eben übersetzen wollte; er ging damit durch Arcadien und brachte ihn lebendig nach Mycene Anol
lodor II. 5. Hygin Fab. 30. Diodor Sic. IV. id. Diese Br„nzegrupi)e auf eiaem mal.mornen 3JFuss hohen Piédestal, wurde im Atrium am Baude des Impluviums, dem Vestibulum geeenüber
gefunden und ruht auf einer Platte von weissem Marmor. Sie jgt der ArJ> nur mit einer Schraube, an einem Puncte unter der linken Lende des Hirsches befestigt, dass sie gedreht werden
kann. Durch diese hohle Schraube ging Mich die Hohre, vermittelst welcher der Hirsch Wasser ausspie, und so zugleich als Fontaine diente. Das Wasser floss in ein läßlich schmales
Becken, welches vielleicht den Fluss Laden vorstellen sollte. Sowohl Hercules als der Hirsch haben die schönste grüne Patina, das Weisse in den Augen ist eingelegtes Silber die Punillen
in den Augen dunkelblaue Bronze, die Lippen ues Hercules rothes Kupfer. Bis zum Jahre 1830 war dies herrliche Kunstwerk in einem Privatzimmer des Königs Francesco im Königlichen
Sclüosse zu Palermo aufbewahrt, <^*^*^? ™* ** Königlichen Museum zu Palermo aufgestellt. Im Jahre 1832, wo ich von der Königlich Sicilianischen Begierang die Erlaubnis*
erhielt, alle Antiken m Sicilien zu formen he s ich auch v„» dieser eine Porm nehme», und da von dieser Gruppe nie eine Zeichnung gemacht worden war, auch die Bapporte der Ans-
grabungen von Pompeji von 1805 bis 1SU0 lernen, so war das Vorhandensein derselben sogar m Neapel beinahe gar nicht bekannt, bis ich dort den Abguss vorzeigte

Bro»ze in der ^.^^M^w/r^ ta GegenWart *" ^JT'Iu^ T Sa<W W«»-, am 24. Januar 1838. Dieser kleine sitzende Bardische

Zwei Mosaikf^^M^ ÏS * P°"** ™^ea <"" ?" ^Tf ft "= ?» "* ™: »— *» Minotanrus im Labyrinth von Creta, im Beisein
der Jünglinge und *»*"*£ J^XJr Th-<™ als der «T ha"«ff Mischfarbe, während die Carnation der Atheniensischen Mädchen zar, gehalten
ist; die Gewänder sind ^I£J*J£\£lJ?* 3* DaS ZWeUe M»s»ikSen,iUde "tl "l ""'^efecht vor, wo dem Herrn des Siegers, der einen Kranz in seiner BechL hält,
ein Palmenzweig von ^em Knaben ^^ wd w«^ der ^ ^ ^.^ bl ü en Hahns tranrend da steht, „eben ihm ein weinender Knabe. Die Hähne sind branngelb fGold-

hähne), das Gewand *es J^XTImIZ™^ Weinenden Knaben dunkeg?"\^ " " andem Her™ vio,e" P* *» KM* des andern Knaben hellviolett die Herme
ist aschgrau. Beide Mosaiken aus lauter artage^ors lft hen hestehend, sind in den lebhaftesten Farbe» dargestellt, Ich glaube, dass die älteren Mosaiken meistens ans solche» farbigen
Marmorstiftchen testehen, wahrend d,e„enere osmke» ln pompej. die nsch deffl Erdbeben om Jahre 63 ». Chr. gemacht zu sein scheinen, alle ans Glaspasten bestehen.

Wandgemälde, »Fuss ^ ^^ ^ Casa di Castore e Polh.ce zu Pompeji. Ein Knabe ei»e» bekleidete» Affe» abrichtend, de» er mit der Li»ke» a» ei»em Zügel

„alt u»d ihm mit der Peitsche, **"££*«* tat brau^ ^ "** V°m " eme BnmZCT!lSe- »"*<* Gemälde auf gelbem Grund befindet sich auf einer Wand Im

mittleren Peristylium. Das Haar des Atleniunreis »raun, sein GeWKuA weiss.

*



II.






 
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