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Zahn, Wilhelm
Die schönsten Ornamente und merkwürdigsten Gemälde aus Pompeji, Herculanum und Stabiae: nach einigen Grundrissen und Ansichten nach den an Ort und Stelle gemachten Originalzeichnungen (Band 3) — Berlin, 1852/​1859

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https://doi.org/10.11588/diglit.3962#0014
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liehende Ausdruck seiner Mienen geben seiner Betheurung einen Ausdruck von Leidenschaft, die nicht allein durch die in ihm erweckte Begier nach der
jungen Frau erklärt wird. Dagegen steht Hercules ernst und fest vor ihm, die Keule auf einen Stein gestützt, und sieht mit prüfendem, mifstrauischem
Blick auf ihn herab. Sie begegnen einander nicht zum erstenmal. Bei jenem Trinkgelag bei Pholus, als die Ceiitauren vom Wein erregt, in wilder Lust
und Begier frevelten und dem rächenden Geschofs des Hercules erlagen, war Nessus der einzige, welcher entkam. Daher das Mifstrauen des Helden, daher
die leidenschaftlichen Betheuerungen des Centauren. Das unschuldige Gemüth der jungen Frau hat von der thierischen Begierlichkeit und der Falschheit
des Centauren keine Ahnung, sie glaubt seinen Versicherungen und ist bereit sich ihm anzuvertrauen. Dies drückt sich in dem zwar ernsten aber offenen
und klaren Blick aus, mit welchem sie Nessus anschaut. Sie hat sich bereits angeschickt, den Wagen zu verlassen und den Knaben dem Hercules über-
o-eben, der ihn auf den Arm genommen hat; aber noch hält sie ihn mit beiden Armen, ehe es ganz entschieden ist, dafs sie ihn auf eine Zeit lang von
sich o-eben soll. Der Knabe lehnt sich auf die Schulter seines Vaters und sieht mit grofsen Augen hinter seinem Kopfe weg nach dem Centauren, der ihm
offenbar Furcht macht, so dafs er auch des Apfels vergifst, der ihm als Spielzeug in die Hand gegeben ist. Durch das Kind ist ein schönes und anspruch-
loses Motiv fefeben, das Hercules und Dejanira auf die anziehendste Weise mit einander verbindet. So rechtfertigt sich die eigenthüinliche Auffassung
dieses Bildes durch den sprechenden Ausdruck, welchen der Künstler in die einzelnen Figuren und in die ganze Composition zu legen verstanden hat; der
o-emüthlich naive Charakter desselben, vom heroischen wie vom tragischen gleichweit entfernt, weist auf die spätere Zeit hin, der auch das Original dieses
Wandgemäldes gewifs seine Entstehung verdankt. Uebrigens ist wenig zu bemerken: Hercules ist, wie gewöhnlich, mit Löwenhaut, Keule, Bogen und
Köcher vorgestellt; Dejanira durch den lang herabwallenden Schleier als junge Frau charakterisirt. —

Taf. 13. Unter den heiteren Beschäftigungen, welchen die Satyrn, die Genossen des Bacchus, sich ergaben, ist die Weinlese so recht eigentlich
das Feld ihrer Thäti°keit; wie die laute Festlust der Weinlese den reichen Kreis bacchischer Vorstellungen in Beligion und Kunst ja wesentlich hervor-
gerufen hat. Daher linden wir sie auf Kunstwerken häufig als Theilnehmer der Weinernte dargestellt. Unser Wandgemälde zeigt uns unter einer Laube
von Weinranken eine stattliche Kelter, mit Trauben gefüllt, welche drei jugendliche Satyrn mit den Füfsen zerstampfen. Sie sind ganz nackt, einer mit
Weinlaub einer mit Binsen bekränzt, der dritte ohne allen Schmuck. Auf andern Kunstwerken haben sie einen Strick angefafst und schwenken sich nach
dein Schall der Flöte im raschen Tanz im Kreise in der Kelter umher. Hier ist die Bewegung weniger lebhaft und enthusiastisch; die beiden äufsersten
le"-en beide Hände auf die Schulter des in der Mitte stehenden, der die eine Hand in die Seite stemmt und mit der andern seinen Nachbar anfafst. So
hüpfen sie einer durch den andern sicher das Gleichgewicht zu halten, wie es scheint nach dem Tacte eines munteren Kelterliedes {iTuXiqviov aouet) auf den
Trauben. Der ausgeprefste Saft läuft aus der Kelter in ein grofses in die Erde eingemauertes Fafs von gebranntem Thon (ni&og), dessen oberer Band
allein über der Oberfläche hervorragt. Neben demselben kniet ein mit einer Chlamys bekleideter Jüngling; er stützt sich mit der linken Hand auf die
Erde mit der rechten Hand langt er ins Fafs hinein — offenbar will er Most kosten. Von der rechten Seite eilt mit raschem Schritt ein nackter Jüngling
herbei mit einem grofsen, oben in einer weiten Mündung sich öffnenden Gefäfs — aus andern Darstellungen erhellt, dafs es ein Korb ist, — auf dem
Nacken das er mit der linken Hand festhält, mit der rechten fafst er nach einem Tuch, welches er sich über Kopf und Nacken gelegt hat, um von dem
schweren Korbe nicht gedrückt zu werden. — Der Inhalt des Korbes ist hier freilich nicht angedeutet, aber er ist an sich und aus andern Kunstwerken
klar: der Jüngling bringt frische Trauben zur Kelter. Die beiden letzterwähnten Jünglinge sind nicht als Satyrn charakterisirt, indefs hat es nichts auffal-
lendes Sterbliche mit den dämonischen Begleitern des Gottes in Gesellschaft zu sehen. Nach dem Glauben der Alten waren Menschen und Götter in einem
fortwährenden Verkehr; wo eine Weinlese war, da fehlte auch der Gott nicht, der sie bescheert hatte, und an dem jubelnden Taumel der Festlust nahmen
auch die Gottheiten Theil, die sie hervorriefen, und denen sie galt. In Kunstwerken aber Menschen und Götter gesellt zu sehn, hatte um so weniger etwas
befremdendes, als man bei den Festen die Götter und ihr Gefolge selbst darzustellen gewohnt war. — Das Bild gehört nicht zu den vorzüglichsten; ist
auch das einzelne nicht übel, so hat doch das ganze etwas dürftiges und mageres.

Taf. 14. Es ist einer der hervorragendsten Züge der alten Kunst, dafs sie an dem einmal gewonnenen Gut hartnäckig festhält, und das, was als
der wahre Ausdruck der im Volke lebendigen Ueberzeugung sich Anerkennung verschafft hatte, nicht wieder aufgab. Daher tragen Kunstwerke späterer
Zeit und mittelmäfsiger Ausführung oft noch die wenn auch verblichenen Züge grofser Meisterwerke, und wir können in diesem Wandgemälde einer rö-
mischen Landstadt noch den Abglanz der Majestät des Jupiters von Elfenbein und Gold erkennen, welchen Phidias zur Bewunderung des Alterthums in
Olvmpia aufgestellt hatte. Ja, die eigenthümliche Färbung unseres Jupiters dürfte gerade an jene berühmte Statue erinnern. Auf einem stattlichen Thron,
dessen Armlehnen von Adlern gestützt werden und über welchen ein grünes Gewand gebreitet ist, sitzt Jupiter in majestätischer Haltung. Die Stellung,
die Bildung des Kopfes mit dein vollen Haupt- und Barthaar, der nackte, kräftige Oberleib, während die untern Theile von einem dunkeln, gestickten
Gewände bedeckt sind — das alles stimmt mit dem Jupiter des Phidias überein. Die gesenkte Rechte hält den Blitz gefafst, die erhabene Linke stützt das
zierlich "eschmückte Scepter hoch auf. Zu seinen Füfsen sitzt auf der einen Seite der Adler und schaut seines Befehls gewärtig zu seinem Herrn empor;
auf der andern Seite sehen wir auf einein Sockel eine Kugel von himmelblauer Farbe. Ueber dem Haupt des Jupiter schwebt die geflügelte Siegesgöttin
und drückt mit beiden Händen einen goldenen Kranz auf die" Locken des Gottes. Die Statue des Phidias trug das Bild der Siegesgöttin auf der Hand.
Die Veränderung ist aus malerischen Gründen sehr angemessen, die über Jupiter schwebende Figur giebt dem Bilde einen eben so schönen Abschlufs, als
sie für die Statue unpassend wäre. Dazu kommt, dafs die Pvümer die Victoria auf diese Weise vorgestellt zu sehen gewohnt waren; ganz ebenso erscheint
sie über dem Haupt triumphirender Kaiser auf vielen Kunstwerken, ja man brachte sogar auf dem Wagen des Triumphators ein Gestell für eine Victoria
an, die während des feierlichen Zuges mit dem Kranze über seinem Haupte schwebend erschien.

Taf. 15. Das sehr sorgfältig auf der Staffelei ausgeführte Gemälde stellt eine häusliche Scene vor, die Schmückung eines jungen Mädchens, viel-
leicht einer Braut. Der Anzug ist fast vollendet, ein Kleid mit einer reich gestickten Besetzung, mit weiten, durch Knöpfe zusammengehaltenen Aermeln
und ein darüber um die Hüften geschlagener Mantel bilden die Kleidung; Hals, Arme und Ohren sind mit goldenem Schmuck geziert. Eine Dienerin,
durch das Kopftuch als solche bezeichnet, ist eben beschäftigt mit dem Haar, das zwar schon mit einer Binde geziert ist, aber noch aufgelöst lang über den
Nacken herabwallt. Neben dem Mädchen steht ein kleiner, auf. drei Füfsen ruhender zierlicher Tisch (delllca); auf demselben gewahren wir ein Schmuck-
kästchen, eine Binde und einige grüne Zweige, ohne Zweifel zur Vollendung des Putzes bestimmt; unter^dem Tische steht ein zierliches Giefsgefäfs mit
langem Halse von Glas. Auf der entgegengesetzten Seite sind zwei Frauen gegenwärtig, wahrscheinlich Mutter und Schwester derer, die geschmückt wird.
— Die ältere, eine stattliche Frau, sitzt auf einem zierlich gearbeiteten Sessel: sie ist mit Halsband und Ohrringen geschmückt. Das unter dem Busen mit
einem schmalen Bande gegfirtete Kleid ist von durchsichtigem Stoffe und läfst die Haut durchschimmern, die linke Schulter mit einem Theile der Brust ist
entbietst Der untere Theil des Körpers ist noch mit einem Mantel bedeckt, der mit einem breiten bunten Saum versehen ist. Das Haar ist mit einer Per-
lenschnur umwunden, durch welche es in einem Büschel krauser Locken zusammengefafst ist; vom Hinterhaupt herab wallt ein langer Schleier, in welchen
der Arm zum Theil noch gehüllt ist. Die Frau legt die Rechte auf die Schulter eines jungen Mädchens, das sich an den Sessel anlehnt; auch diese ist mit
einem Unter°-ewand, über das ein Mantel geworfen ist, bekleidet und mit Ohrringen und Armspangen geschmückt.' In das Haar ist ein einfaches Band ge-
schlungen, welches es hinten in einen Knoten zusammenschürzt — die für junge Mädchen übliche Haartracht. Sie stützt das Kinn leicht auf die empor-
o ehobene Rechte und blickt aufmerksam auf die andere Jungfrau hin, welcher auch die Blicke der sitzenden Frau zugewendet sind. Das Bild hat den Cha-
rakter der Einfachheit, der Ruhe und Stille, und ist besonders auch durch das sauber ausgeführte Detail interessant.

Taf. 17. Das artige Bild, dessen Haupttheil hier in der Gröfse des Originals abgebildet ist, ist leider seiner Bedeutung nach nicht so klar als es
anmuthig zu beschauen ist. In einer Säulenhalle, welche den Blick ins Freie offen läfst, sitzt neben einander ein jugendliches Paar. Beide sind nur mit
einem Gewände leicht bekleidet, das den obern Theil des Körpers unverhüllt läfst; der Mann hält zwei Speere in der Linken — kein charakteristisches Attri-
but zeichnet sie aus. Ihre Aufmerksamkeit ist auf ein Nest gerichtet, welches die Schöne in der Hand hält, und in welchem sich drei Knäbchen befinden,
von denen der eine ihr sein Aermchen entgegenstreckt, die beiden andern scheinen nicht übel Lust zu haben, aus dem Neste zu springen. Wenn die Kna-
ben Flügel hätten, so würde man nicht zweifelhaft sein, in ihnen Liebesgötter zu erkennen. In der späteren Poesie und bildenden Kunst stellte man sie
auf die mannigfachste Art tändelnd als Vögel dar, und wie Anakreon in seinem Herzen ein ganzes Nest von verschiedenen Liebesgottern hegt, so lag es
auch nahe einer jungen Schönen ein solches zu verwunderter Betrachtung oder zur Auswahl in die Hand zu geben — ein Gedanke, den bekanntlich
Thorwaldsen in einem Relief anmuthig ausgeführt hat. Allein der Mangel an Flügeln, die gerade hier nothwendig wären, läfst diese Deutung nicht zu.
Man hat auch an Leda und die wunderbare Geburt der Helena, Castor und Pollux gedacht. Es ist wahr, dafs die zweite Schwester Clytämnestra auch
sonst übergangen wird und die Dreizahl kein Hindernifs abgeben würde; allein abgesehen von der befremdlichen Kleinheit der Kinder, so ist hier das
Nest o-anz deutlich und unverkennbar, die Kinder der Leda aber wurden nach der übereinstimmenden Ueberliefcrung des Alterthums aus dem Ei geboren.
Wir müssen uns daher bescheiden, den hier dargestellten Gegenstand nicht genau zu kennen. Auch die Nebenfiguren helfen dazu nichts. Eine weibliche
Fin-ur welche zwischen den erstgenannten hervorragt, drückt neugieriges Erstaunen aus. Rechts sitzt eine jugendliche männliche Gestalt, durch einen
Boo-en und Kranz ausgezeichnet und blickt mit aufmerksamer Theilnahme auf die Hauptgruppe hin: man könnte sie für Apollo ansehen, ohne damit für die
Erklärung etwas zu gewinnen. Auf der andern Seite sind noch zwei männliche Figuren untergeordneten Ranges gegenwärtig, welche ebenfalls Aufmerk-
samkeit und Theilnahme verrathen.

Taf. 20. Zu den reizendsten Erzeugnissen der antiken Wandgemälde gehören die schwebenden Figuren, welche sich auf denselben so oft in der
reichsten Mannigfaltigkeit bei aller Einfachheit des Grundmotivs wiederholen. So gern man sie immer wieder ansieht, so wenig ist an ihnen zu erklären.
Der leichte Lebensgenufs einer heiteren Sinnlichkeit ist in ihnen allen ausgedrückt; mühelos schweben sie, von leichten Flügeln getragen, dahin, den schö-
nen Leib enthüllt das flatternde Gewand mehr als es ihn verhüllt. Auch ihre Attribute deuten in der Regel auf frohen Genufs hin; so trägt unsere Figur
eine Schüssel mit Früchten. Namen sind hier in den meisten Fällen gar nicht anzubringen.

rcuse et suppliante dans ses mines rendent à ses protestations un air de passion qui ne s'explique pas seulement par les désirs coupables reveillés en lui à
l'aspect de la jeune femme. Par contre Hercule est debout devant lui dans une attitude grave et sérieuse posant sa massue sur un bloc de pierre et le
fixant avec des regards me'fiants et scrutateurs. Ils ne se voyent pas pour la première fois. A ce festin chez Pholus, où les Centaures excités par la
boisson commirent tant de vilenies et succombèrent sous la flèche vengeresse d'Hercule, Nessus fut le seul qui parvint à se sauver. Voilà comment s'expli-
quent la méfiance du Héros et les protestations si empressées du Centaure. L'âme chaste de la jeune femme n'a aucun pressentiment de la fausseté et de
la concupiscence du Centaure; elle ajoute foi à ses assurances et elle est prête à se confier à lui. On voit cette candeur exprimée dans le regard sérieux
et calme qu'elle fixe sur Nessus. Elle s'est déjà disposée à quitter le char et d'abandonner l'enfant à Hercule qui l'a pris dans ses bras; mais elle le tient
encore de ses deux mains en attendant qu'il soit décidé définitivement qu'elle doit s'en séparer tout-à-fait pour quelque tems. L'enfant s'appuye sur l'épaule
de son père et regarde de derrière la tête de celui-ci avec de grands yeux le Centaure qui évidemment lui inspire une peur assez vive, de sorte qu'il oublie
même la pomme qu'on lui a mise dans la main pour jouet. Il est donné ainsi par l'enfant un très beau motif, qui lie Hercule et Déjanire de la manière la
plus agréable. En général la conception particulière de cette peinture se justifie par l'expression caractéristique que l'artiste a su faire ressortir dans les
figures comme dans toute cette composition, éloignée d'une même distance tant du genre héroïque que du genre tragique, et sa candeur nous prouve que
c'est à une époque plus rapprochée que l'original de cette peinture murale a été conçu. Pour le reste il y a peu de remarques à faire; Hercule est repré-
senté comme d'ordinaire avec une peau de lion, armé de sa massue, de son arc et de son carquois; Déjanire est désignée comme jeune épouse par son lono-
voile retombant jusqu'à ses pieds.

Planche 13. Parmi les occupations gaies et agréables, auxquelles s'adonnèrent les Satyres, compagnons de Bacchus, les vendanges furent particu-
lièrement le terrain de leur activité, comme les joies bruyantes de la fête des vendanges furent aussi les causes du vaste cercle de représentations bacchique
es tant du culte comme de l'art. Nous trouvons les Satyres bien souvent représentés dans les oeuvres de l'art comme participant aux vendanges. La pein-
ture murale dont il s'agit ici nous montre un beaup ressoir rempli de raisins sous un berceau de vignes et trois jeunes Satyres occupés à pressurer les
raisins avec les pieds. Ils sont tout-à-fait nus, l'un deux est couronné de roseaux et Pautre de feuilles de vigne, taudis que le troisième est dépourvu de
tout ornement. On a aussi représenté les Satyres tenant une corde par les mains et faisant le tour du pressoir en dansant d'un pas rapide aux sons de
la flûte. Sur notre peinture leurs mouvements sont moins vifs et moins enthousiastes ; deux des Satyres posent les deux mains sur l'épaule de celui qui se
trouve dans le milieu et qui appuyé l'une de ses mains dans le côté tandis qu'il touche de l'autre l'un de ses voisins. Dans cette position, sûrs de se main-
tenir dans l'équilibre l'un par l'autre, ils sautent sur les raisins, comme il parait, au tact d'une gaie chanson de vendanges. Le jus s'écoule du pressoir dans
une grande cuve de terre cuite, et murée dans la terre, dont le bord seulement dépasse la surface du sol. A côté de la cuve est agenouillé un jeune
homme vêtu d'une Chlamyde; il s'appuye de la main gauche contre la terre en portant l'autre main dans la cuve, évidemment pour goûter le moût. Un

autre jeune homme tout nu accoure du côté droit d'un pas rapide portant sur l'épaule une espèce de vase avec une ouverture fort grande __ (il appert

par d'autres représentations que c'est un panier) — qu'il maintient de la main gauche, tandis qu'il saisit de la main droite un linge placé sur sa tète et
autour de ses épaules pour ne pas être blessé par le poids du panier. On ne peut pas voir ici quel est le contenu du panier, mais il est facile à deviner:
ce sont des raisins frais que le jeune homme apporte au pressoir. Les deux jeunes gens mentionnés en dernier lieu n'ont pas le signe caractéristique des
Satyres; il n'y a cependant rien d'étonnant à voir des mortels dans la compagnie de la suite démonique du Dieu du vin. Les croyances des anciens ad-
mettaient les hommes dans des relations continuelles avec les Dieux; partout où les vendanges avaient lieu, le Dieu qui les avait favorisées n'y manquait
pas et les divinités qui avaient suscite ces fêtes participèrent aussi à leurs joies bruyantes. De voir donc assemblés dans des oeuvres d'art des Dieux et
des mortels était d'autant moins surprenant, que les anciens étaient habitués à représenter à leurs fêtes eux-mêmes les divinités et leur suite. — Cette com-
position n'est pas des plus distinguées; quoiqu'elle ne soit pas trop mal dans ses détails, sa conception générale a quelque chose de stérile et de pauvre.

Planche 14. C'est un des traits les plus marquants de l'art antique qu'il conservait avec une certaine ténacité son genre de représentation et ne
dévia plus d'une manière qui s'était fait valoir comme la vraie expression de la conviction de la nation. C'est ainsi que des oeuvres d'art des époques plus
rapprochées et d'une exécution inférieure portent encore le cachet quoique déjà plus effacé des plus grands chef-d'oeuvres et nous pouvons reconnaître dans
notre peinture trouvée dans une ville de campagne romaine le reflet de la majesté de ce Jupiter d'or et d'ivoire que Phidias avait élevé à Olympie à l'ad-
miration de toute l'ancienneté. Le coloris particulier de notre Jupiter rappelé beaucoup cette statue merveilleuse. Nous voyous ici Jupiter assis sur un
trône élevé dans une attitude majestueuse; les bras du trône sont soutenus par des aigles et une draperie verte les cache à demi. Cette attitude, le dessein
de la tête avec sa chevelure et sa barbe touffues, le haut de ce corps nu et vigoureux, les parties du bas du corps couvertes d'une draperie foncée et
brodée — tout cela est en parfait accord avec le Jupiter de Phidias. La main droite abaissée tient la foudre, le bras gauche élève le sceptre richement
orné. A ses pieds se trouve d'un côté un aigle regardant son maître dans l'attente de ses ordres, de l'autre côté nous voyons sur un socle un globe de
couleur bleu de ciel. Au-dessus de la tête de Jupiter plane la Déesse de la victoire ailée et pose de ses deux mains sur la tète du Dieu une couronne
en or. La statue de Phidias portait la figure de cette Déesse sur la main. Ce changement est parfaitement convenable par des motifs de peinture, la figure
planant au-dessus de Jupiter donne au tableau une belle harmonie, tandis qu'elle n'aurait pas pu être placée ainsi dans la composition de la statue. Il ne
faut pas non plus oublier que les Bomains étaient habitués à voir représentée ainsi la Victoire; elle apparaît de la même manière au-dessus de la tête des
Césars triomphants dans beaucoup d'oeuvres d'art et on avait même la coutume de construire au char des empereurs triomphateurs un tréteau sur lequel se
plaçait une Victoire qui apparaissait durant le cortège solennel la couronne dans la main et comme planant au-dessus de la tète du triomphateur.

Planche 15. Ce tableau exécuté avec beaucoup de soin sur le chevalet représente une scène de la vie domestique, la toilette d'une jeune fille,
ou peut-être celle d'une fiancée. La toilette est presqu'achevée, une robe avec une bordure richement brodée et des larges manches retenus par des bou-
tons et un manteau drapé autour des hanches en forment les atours. Des bijoux en or ornent le cou, les bras et les oreilles. Une servante, caractérisée
comme telle par sa coiffure, est occupée avec la chevelure de la jeune fille qui retombe encore dénouée sur ses épaules quoiqu'elle soit déjà ornée par une
bandelette. A côté de la jeune fille est placée une jolie petite table (delfica) qui repose sur trois pieds et sur cette table nous apercevons un écrin une
bandelette et quelques branches vertes qui sont sans doute destinées à l'achèvement de la toilette; sous la table se trouve un élégant petit arrosoir avec une
embouchure en verre très allongée. Sur le côté opposé se tiennent deux femmes, probablement la mère et la soeur de celle qu'on pare si soigneusement.
— L'ainée de ces deux figures, une femme d'une belle prestance, est assise sur une chaise élégamment travaillée; elle est parée d'un collier et de boucles
d'oreilles. Sa robe retenue sous la gorge par un ruban étroit est d'une étoffe transparente et laisse voir la peau; l'épaule gauche et une partie de la
gorge sont tout à découvert. La partie inférieure du corps est couverte d'un manteau qui a une bordure large et en couleurs. Ses cheveux sont entourés
d'une rangée de perles, par lesquelles ils sont tressés dans une touffe de boucles crépus; du derrière de la tête retombe un long voile, qui couvre encore
en partie le bras. — Cette femme pose la main droite sur l'épaule d'une jeune fille qui s'appuye contre la chaise; celle-ci aussi est mise d'un sous-vètement
sur lequel est drapé un manteau et elle est ornée également de boucles d'oreilles et de bracelets. Un simple ruban entrelace sa chevelure qui forme ainsi
un noeud par-derrière; - c'était la coiffure habituelle des jeunes filles. Elle appuyé légèrement son menton sur son bras droit et regarde attentivement
l'autre jeune fille, vers laquelle sont aussi tournés les regards de la femme assisse. Cette composition est caractérisée par sa simplicité et par son air de
calme et de candeur et l'intérêt qu'elle présente consiste principalement dans ses détails soigneusement achevés.

Planche 17. Le joli tableau, dont la partie principale est représentée ici dans la grandeur de l'original, est très agréable à voir, mais sa signi-
fication est peu claire. Sous un portique qui laisse au regard toute sa liberté, est assis côté à côté un jeune couple. L'un et l'autre ne sont drapés que
d'un seul vêtement, qui laisse à découvert le haut du corps; le jeune homme tient deux lances dans sa main gauche; aucun attribut caractéristique ne les
distingue. Leur attention est dirigée vers un nid, que la jeune femme tient dans sa main et dans lequel se trouvent trois petits garçons dont l'un lui tend
ses petits bras, tandis que les deux autres montrent quelque envie de sauter hors du nid. Si ces enfants avaient des ailes, on serait assez tenté de les
prendre pour des amours. La poésie et l'art plastique des époques plus rapprochées représentaient ces dieux de l'amour sous les formes les plus variées et
souvent sous celle d'oiseaux badinants, et il est connu qu'Anakréon couvait dans son coeur toute une volée de petits amours; il n'y aurait donc rien
d'étonnant de voir mis dans la main d'une jeune belle un nid semblable, tant pour le lui faire admirer que pour lui laisser le choix de son contenu — «lie
idée, qui, comme on sait, a été réalisée par Thorwaldsen avec beaucoup de grâce dans un relief. Néanmoins le manque d'ailes chez les enfants sur notre
tableau, qui seraient cependant essentiels ici, nous défend une telle explication et on a du penser aussi à Léda et à la naissance singulière d'Hélène, de
Castor et de Pollux. Il est vrai que la seconde soeur Clytämnestre a été souvent omise dans la représentation de cette scène et le nombre de trois ne
serait point un obstacle à cette dernière supposition, mais à part la petitesse étonnante de ces enfants, le nid est parfaitement marqua et les enfants de
Léda, suivant les traditions concordantes des anciens, sortirent d'un oeuf. Il faudra donc nous contenter pour cette fois-ci de ne pas p°UV0lr aPpi'ofondir
entièrement le sujet de cette composition et cela d'autant plus que même les autres figures du tableau ne nous aident en rien à l'expliquer. La physiogno-
mie de la femme, qui est placée entre les deux personnages principaux, exprime un étonnement curieux. A la droite du tableau est assis un jeune homme,
distingué par un arc et une couronne qui regarde avec un intérêt attentif le groupe principal: on pourrait le prendre pour Apolle, sans gagner toute fois
quelque chose pour l'explication de l'ensemble. Sur le côté opposé on voit encore deux autres figures d'hommes, sur les physiognomies desquels on remarque
aussi de l'intérêt et de l'attention.

Planche 20. Il faut compter au nombre des productions les plus charmantes des peintures murales de l'antiquité les figures aériennes, qui s'y
trouvent dans la variété la plus riche quoique le motif fondamental en soit d'une grande simplicité. Aussi quelque plaisir qu'on ait à les regarder, elles
ne prêtent en rien aux explications. La jouissance facile de la vie, une sensualité agréable et enjouée, sont exprimées par toutes ces figures; elles voltigent
sans peine aucune dans l'air pur, l'élément de la vie, soutenues par des ailes légères, la draperie volante ecouvrant leurs beaux corps. —

Leurs attributs aussi font allusion à des jouissances faciles et innocentes; notre figure par cxemP e porte un plat avec des fruits. Pour la plupart
de ces figures on ne saurait indiquer des noms.

Gedruckt bei A. W. Schade in Berlin, Griinstrafse 18.
 
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