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Zeitschrift für christliche Kunst — 28.1915

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Heimann, Friedrich Carl: Der alte Bilderschmuck der Kirche St. Cäcilia in Köln (mit Tafel 5 bis Tafel 7)
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https://doi.org/10.11588/diglit.4335#0094

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Nr. 5

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

79

bogen; in ihm hängt eine großes Kreuz mit trefflich geschnitztem Kruzifixus des
XV. Jahrh., das sich in seiner hellen Beleuchtung wirksam von dem Dämmerlicht
des Chores abhebt (Tafel V).

Die Aufdeckung seines alten malerischen Schmuckes war das wichtigste und
wertvollste Ergebnis der Wiederherstellungsarbeiten im Innern der Kirche. Die
von F.X.Schweitzer
(t 1773), einem Köl-
ner Meister, in der
Auffassung seiner
Zeit gefertigten Dek-
kengemälde, flott ge-
zeichnete bewegte
Darstellungen, wie
sie ehemals auch in
St. Aposteln und St.
Ursula zu schauen
waren, besaßen eine
so dünne Farb-
schicht, daß sie sich
durch Bürsten leicht
entfernen ließen ;
unter ihnen fand
sich nichts an altem
Schmuck. Dagegen
traten an den beiden
Seitenwänden des
Chores großzügige
Malereien des XVI.
Jahrh. zutage: an
der Epistelseite eine
Gruppe von drei
Bischöfen, einem
Kardinal und der
hl. Barbara, an der
gegenüberliegenden
Seite die hh. drei
Könige mit Gefolge,
darunter St. Gereon
(Abb. 4). Trägt das
erstgenannte Ge-
mälde bei sicherer Zeichnung wirkungsvoller, einfacher, auf stumpfe Farben
abgestimmter Malweise ein verhältnismäßig ruhiges Gepräge, so tritt im Gegensatz
hierzu in letztgenannter Schilderung großartige Gruppierung der Massen und
lebhafte Handlung hervor.

Die Erhaltung der Bilder war ihres Zustandes halber nicht möglich, überdies
ihre Entfernung geboten, als unter ihnen wohlerhaltene Reste gotischer Malereien
sichtbar wurden, die nach allmählicher Beseitigung der Tünche sich als zwei

Abb. 1.

Wandgemälde im Mittelschiff.
 
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