Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 2. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 9078314X]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.49044#0013
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Worauf man beym Hmr. sehen muß. -
Prediger. Nun, das ist ja alles gut. Mer,
wir körmren uns doch irren; besser ist doch immer
besser. Hör er, ich werde an den Prediger des
Dorfs deswegen schreiben, und mich unter der
Hand erkundigen, ehe wir weiter in der Sache
gehen.
Georg. Freylich, Vorsehen ist das beste
Spiel, pflegt man ja wohl zu sagen. Seyn Sie
doch so gütig, und thun das!
Prediger. Da werden wir ja denn auch hö,
ren,ob er sich nicht sonst liederlich aufgeführt, oder
schon eine hat, mit welcher er es gehalten. Denn
das ist gar eine abscheuliche Sache, und da
kommt nie etwas Guts heraus, sondern es giebt
Anlaß zu beständigen Vorwürfen, und die Hölle
in der Ehe ist fertig, wenn so etwas hernach,
wenn die Leutchen zusammen sind, heraus kommt.
Ich verlange zu einer glücklichen Ehe, daß auf
keinem von beyden so etwas, auch nur vermu-
thungsweisc, müsse gebracht werden können. Beyde
Personen müssen einen guten Ruf haben.
Georg. Nun, das denke ich ja nicht. Ich
habe wenigstens nichts davon gehört.
Prediger. Und wie stehts ? Der junge Bursche
kann nun das Mädchen wohl leiden; aber warum
ist er ihr gut? Hac er sich etwa bloß in ihr ganz
artiges Gesichtchen vergafft? Eine solche plötzlich
entstandene Zuneigung pflegt oft auch plötzlich
wieder zu vergehen, oder in Kälte auszuarten.
Lie--
 
Annotationen