Zerrenner, Heinrich Gottlieb: Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 2. Abtheilung) ([Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788) [VD18 9078314X]

Z4 Mas die Trunkenheit
große Bauerhochzeit zu gehen; und Marie ließ
sich zu wiederhvltenmalen vernehmen: Ach du
lieber Gott! wenn wir doch nur einmal zu Hause
wären! Nicht wahr, Georg? das ist ja arger,
wie alle Strapazen. Lieber Salz und Brod itt
Friede, als das liebe Essen in solcher Unruhe,
Tumult und Gefahr! Jenen ungezogenen Leuten
bekam ihre Trunkenheit denn auch sehr übel.Marx
schlief bis an den folgenden Abend, und beym Er-
wachen war ihm der Kopf so wüste und dümmlich
und er empfand so heftige Kopfschmerzen , daß er
von seinen Sinnen nichts wußte. Hinterher ver-
klagte er denn noch Jobsten, und es ward ein
Prozeß daraus, der bcyden viel Kosten und Wege
und Stege und Verdruß verursachte. Jobst mußte
überdem Marxen Schmerzengcld und dem Wundarzt
fünf Thaler Heilungskosten bezahlen
Ich weiß auch nicht, wie es gekommen seyn
mochte, daß die Obrigkeit den Unfug erfuhr,
welcher mit dem Schießen war getrieben worden,
und daß beynahe ein Hans in Brand gesteckt
worden wäre; und da mußten denn fast alle Gaste
zu Amte, und hatten viel Reisen und Wege da-
von, welches ihnen denn sehr verdrüßlich war;
der junge Mensch aber, der es gethan hatte,
wurde vier und zwanzig Stunden bey Wasser und
Brod beygesieckt, und mußte an acht Thaler Ko-
sten bezahlen. Da sagte denn Georg zu seinen
jungen Leuten: seht ihr wohl, daß ich euch gut
gerathen habe? Wäret ihr mir nicht gefolgt, und
hattet in unsrem Dorfe geschossen; so wäre es euch
eben