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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 2. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 9078314X]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49044#0042
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;8 Schaden der Unmäßigkeic.
Vermöge« drauf los gegessen, was er nur gekonnt
hatte; und durch seine Unmäßigkeit hatte er üch
denn eine tück tige Unverdaulichkeit zugezogen.Schon
den Tag, da Georg zu Hause kam, klagte er,
daß ihn so friere und bisweilen ein kalter Schau-
der überlaufe; und des andern Morgens blieb er
gar im Stalle liegen, und war wirklich recht Herz
lieh krank.
Georgen dauerte der arme Mensch doch gar
sehr, ob dieser gleich an seiner Krankheit selbst
Schuld war. Er gieng zu ihm, fragte ihn, wie
er sich befände und ob es mit ihm nicht elwas
besser würde ? Dabey gab er ihm denn die Lehre:
'man müsse ja nicht so unmäßig essen, sondern nur
immer so viel genießen, daß man gern noch etwas
haben möchte: so bliebe man hübsch gesund. Löffel
ächzte gar erbärmlich, daß Georgen ganz angst
und bange ward. Er sagte ihm also, daß er noch
heute zum Docktor reiten wolle, damit er recht
bald wieder gesund würde. Aber Löffel wollte
das durchaus nicht. Ach ja nichts Herrs sagte
er; es wird sich schon wieder geben; ich werde ja
wohl wieder gesund werden; der liebe Gott ist ja
der beste Helfersmann. Wir wollen es doch erst
noch ein paar Tage mit ansehen, wie die Krank-
heit .sich regicrt.Nein, Lösselsagte Georg, da seyd
ihr sehr unrecht dran. Wir müssen gleich zur
Sache thun, ehe die Krankheit zu mächtig wird;
und ihr seyd ja doch recht herzlich krank. Und
das ist denn wohl wahr, daß der liebe Gott der
beste
 
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