fr Dummer Aberglaube bey Brankh.
Auch das war also eine üble Folge von der
Hochzeit. Ja, man erzeh.'k auch davon noch Fol-
gendes: daß eine Frau wirklich ein Gallenfieber
von purem Neid bekommen habe; da ihre Nach-
barin» ein so schönes seidnes Wammes sich zu der
Hochzeit hatte machen lassen, das sie nicht ansehen
konnte, ohne, daß ihr ganz schlimm ward. Eben
so war auch noch ein junger Mensch , der Flink hies
und gleichfalls mit auf dieser Hochzeit gewesen
war, nach einigen Wochen gestorben; und viele
verständige Leute sagten: daß dies davon gekom-
men sey, weil der Bursche sich beym Tanze sehr
erhitzt, und hernach sich von oben bis unten auf-
geknöpft und unten ins Haus in die Zugluft ge-
setzt, und sich da vermuthlich erkältet habe. Er
warb zwar nicht gleich ordentlich krank, aber er
vergieng doch, wie der Tag. Einige Dumme
schworen daher Stein und Bein, daß er behext
wäre, und nannten auch schon eine gewisse gute
alte Frau, die es gethan haben sollte, weil sie
etwas rothe Augen hatte. Darinn bestärkte sie
denn auch ein altes Judenweib, zu welcher sie mit
dem Wasser des Patienten hinliefen; und der
Scharfrichter in einem benachbarten Stäbchen sah
eben dasselbe aus dem Wasser, und bestätigte es
daß es gewiß Nicht mit rechten Dingen zugienge.
Da wurde nun die arme unschuldige Frau bis in
den Abgrund der Hölle verflucht und verwünscht,
und die Leute versündigten sich recht gröblich an
ihr. Endlich mußte gar der Hirte etwas kochen,
und da sollte denn die Hexe kommen, meinten
ste.
Auch das war also eine üble Folge von der
Hochzeit. Ja, man erzeh.'k auch davon noch Fol-
gendes: daß eine Frau wirklich ein Gallenfieber
von purem Neid bekommen habe; da ihre Nach-
barin» ein so schönes seidnes Wammes sich zu der
Hochzeit hatte machen lassen, das sie nicht ansehen
konnte, ohne, daß ihr ganz schlimm ward. Eben
so war auch noch ein junger Mensch , der Flink hies
und gleichfalls mit auf dieser Hochzeit gewesen
war, nach einigen Wochen gestorben; und viele
verständige Leute sagten: daß dies davon gekom-
men sey, weil der Bursche sich beym Tanze sehr
erhitzt, und hernach sich von oben bis unten auf-
geknöpft und unten ins Haus in die Zugluft ge-
setzt, und sich da vermuthlich erkältet habe. Er
warb zwar nicht gleich ordentlich krank, aber er
vergieng doch, wie der Tag. Einige Dumme
schworen daher Stein und Bein, daß er behext
wäre, und nannten auch schon eine gewisse gute
alte Frau, die es gethan haben sollte, weil sie
etwas rothe Augen hatte. Darinn bestärkte sie
denn auch ein altes Judenweib, zu welcher sie mit
dem Wasser des Patienten hinliefen; und der
Scharfrichter in einem benachbarten Stäbchen sah
eben dasselbe aus dem Wasser, und bestätigte es
daß es gewiß Nicht mit rechten Dingen zugienge.
Da wurde nun die arme unschuldige Frau bis in
den Abgrund der Hölle verflucht und verwünscht,
und die Leute versündigten sich recht gröblich an
ihr. Endlich mußte gar der Hirte etwas kochen,
und da sollte denn die Hexe kommen, meinten
ste.