Dummer Aberglaube bep Rrankh. 5 z
sie, und etwas borgen, und durch die Angst deS
Kochens gezwungen werden, es dem jungen Flink
wieder abzunehmen. Aber eben da der Topf an»
gesetzt wurde — starb Flink, und alle sagten:
daß es doch Jammer und Schade wäre, daß er
nicht nur noch so lange gelebt hatte, bis die alte
Hexe gekommen wäre, damit man sie doch gesehen
hätte. Die dummen, unverständigen, bösen
Leute'. Wenn sie dafür zn einem verständigen
Arzte gegangen wären, und da Hülfe gesucht hät-
ten; aber daran dachte man nicht. Wahrscheinlich
hatte auch der Scharfrichter durch ein Gläschen
Tropfen, die wie Scheidewasser brannten, den
armen Menschen sobald zu Grabe gefördert. Aber
die einfältigen Leute trösteten sich denn doch damit
daß des jungen Menschen Zeit und Stunde da
gewesen sei>n müsse, und sagten gar: Was Gott
thut, das ist ja wohlgethan! da doch der liebe
Gott hiebey sicher nichts gethan hatte, sondern die
Sorglosigkeit der Aeltern und die heillosen Quack-
salber und Pfuscher ihn ums Leben,' gebracht hak-
ten ; Gott hingegen es gewiß gern würde gesehen
haben, wenn er noch länger gelebt hatte, und ein
recht guter und nützlicher Mensch aus ihm gewor-
den wäre. Aber freylich konnte Gott auch nicht
durch Wunder den dummen Menschen entgegen
handeln, und sie von ihren Wegen zu den ver-
dammten Pfuschern zurückholen , oder gar ihre Gift-
tropfen zu heilsammen Alrzneyen umschaffen. Aber
dazu hatte er diesen Leuten, die doch einen guten
T z Pre-
sie, und etwas borgen, und durch die Angst deS
Kochens gezwungen werden, es dem jungen Flink
wieder abzunehmen. Aber eben da der Topf an»
gesetzt wurde — starb Flink, und alle sagten:
daß es doch Jammer und Schade wäre, daß er
nicht nur noch so lange gelebt hatte, bis die alte
Hexe gekommen wäre, damit man sie doch gesehen
hätte. Die dummen, unverständigen, bösen
Leute'. Wenn sie dafür zn einem verständigen
Arzte gegangen wären, und da Hülfe gesucht hät-
ten; aber daran dachte man nicht. Wahrscheinlich
hatte auch der Scharfrichter durch ein Gläschen
Tropfen, die wie Scheidewasser brannten, den
armen Menschen sobald zu Grabe gefördert. Aber
die einfältigen Leute trösteten sich denn doch damit
daß des jungen Menschen Zeit und Stunde da
gewesen sei>n müsse, und sagten gar: Was Gott
thut, das ist ja wohlgethan! da doch der liebe
Gott hiebey sicher nichts gethan hatte, sondern die
Sorglosigkeit der Aeltern und die heillosen Quack-
salber und Pfuscher ihn ums Leben,' gebracht hak-
ten ; Gott hingegen es gewiß gern würde gesehen
haben, wenn er noch länger gelebt hatte, und ein
recht guter und nützlicher Mensch aus ihm gewor-
den wäre. Aber freylich konnte Gott auch nicht
durch Wunder den dummen Menschen entgegen
handeln, und sie von ihren Wegen zu den ver-
dammten Pfuschern zurückholen , oder gar ihre Gift-
tropfen zu heilsammen Alrzneyen umschaffen. Aber
dazu hatte er diesen Leuten, die doch einen guten
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