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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 2. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 9078314X]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49044#0180
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4 76 Vom Ursprung der Gespenfterhl'ftärchen.
und jetzt saß sie ganz oben auf einem Himmel-
bette, worauf allerlei) Gerathschaften lagen, daß
man sie davor nicht sehen konnte. Sobald wir
wieder weg waren, und sie nichts mehr hörte,
hatte sie ihre vorigen Versuche, des Topfes los
zu werden, wieder angefangen. Das war ein
Hauptspaß! Hätten wir die Sache nicht ernstlich
untersucht, und die Katze nicht noch endlich ge-
funden, ich glaube gewiß, Herr Pastor, wir
wären bis diese Stunde dabey geblieben: es fty
nicht richtig gewesen. Und nun gebe ich Ihnen
auch vollkommen Recht, daß dies oft bei) solchen
Geschichtchen der Fall seyn mag.
Ja, sagte der Prediger, das ist gewiß; und ich
wette alles, daß, wenn man nur Herz genug
hatte, immer einem solchen Geräusch nachzugehen,
und nicht eher zu ruhen, bis man der Sache auf
den Grund gekommen: man wurde alsdann alle-
mal den Betrug entdecken, und so mit der Zeit
von dem albernen Glauben an Kobolde und Ge-
spenster abkommen.
Nun gewiß, das war doch eine recht artige
Geschichte. Wie ungegründer ist demnach die Furcht
vor Gespenstern, da sie auf so verdächtigen Zeug-
nissen beruht' Und wie sehr sind die armen Leu-
te zu beklagen, die von einer solchen unnöthigen
Furcht geplagt werden! Ich will jetzt nicht einmal
davon sagen, daß diese Furcht, die manche allent-
Hal-
 
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