186 Das Nordlicht.
hintereinander die Sonne nicht untergeht, und
dagegen ein ganzes halbes Jahr wieder die Sonne
sich gar nicht sehen läßt, daß es also ordentlich
Nacht, oder doch wie bey uns Abbenddammerung
ist. Nun wären ja die armen Leute sehr übel dran
wenn sie in dieser langen Nacht gar nichts thun
könnten. Daher werden denn fast alle Nächte
durch ein solches Nordlicht erleuchtet, welches dort
ganz gewöhnlich ist, ob schon wir dergleichen nur
selten sehen. Und da können denn die armen Leute
doch ausgehen , und allerhand vornehmen, auf die
Jagd gehen und Seehunde fangen, welches fast
ihr einiges Haab und Gut ist, da sie Seehunds-
fiessch essen, mit Seehundsfellen sich kleiden , Thran
davon zum Brennen und zu ihrem Getränke
machen. Ach gewiß, lieben Freunde, wenn ihr
wissen solltet, wie viel schlechter es jene Leute
haben, als ihr; ihr würdet gewiß dem lieben
Gott recht danken, und euch sehr schämen, daß
ihr so oft mit eurem, Zustande nicht zufrieden seyd
Denn seht, dort ist es gar erschrecklich kalt; und
wie elend die Nahrungsmittel und Kleider dieser
armen Leute sind, hab ich euch jetzt gesagt. Da
Laut man auch kein Korn; da bringt die Erde
keine Gewächse hervor; da liegt fast ein ewiger
Schnee, und ihr schönster Sommer ist etwa, wie
Ley uns ein schöner Sommcrabend. Aber bey
dem allen leben diese Leute doch recht vergnügt,
und sind zufrieden, und ihr Seehundsthran schmeckt
ihnen so gut, wie uns die schönste« Getränke und
Sxei-
hintereinander die Sonne nicht untergeht, und
dagegen ein ganzes halbes Jahr wieder die Sonne
sich gar nicht sehen läßt, daß es also ordentlich
Nacht, oder doch wie bey uns Abbenddammerung
ist. Nun wären ja die armen Leute sehr übel dran
wenn sie in dieser langen Nacht gar nichts thun
könnten. Daher werden denn fast alle Nächte
durch ein solches Nordlicht erleuchtet, welches dort
ganz gewöhnlich ist, ob schon wir dergleichen nur
selten sehen. Und da können denn die armen Leute
doch ausgehen , und allerhand vornehmen, auf die
Jagd gehen und Seehunde fangen, welches fast
ihr einiges Haab und Gut ist, da sie Seehunds-
fiessch essen, mit Seehundsfellen sich kleiden , Thran
davon zum Brennen und zu ihrem Getränke
machen. Ach gewiß, lieben Freunde, wenn ihr
wissen solltet, wie viel schlechter es jene Leute
haben, als ihr; ihr würdet gewiß dem lieben
Gott recht danken, und euch sehr schämen, daß
ihr so oft mit eurem, Zustande nicht zufrieden seyd
Denn seht, dort ist es gar erschrecklich kalt; und
wie elend die Nahrungsmittel und Kleider dieser
armen Leute sind, hab ich euch jetzt gesagt. Da
Laut man auch kein Korn; da bringt die Erde
keine Gewächse hervor; da liegt fast ein ewiger
Schnee, und ihr schönster Sommer ist etwa, wie
Ley uns ein schöner Sommcrabend. Aber bey
dem allen leben diese Leute doch recht vergnügt,
und sind zufrieden, und ihr Seehundsthran schmeckt
ihnen so gut, wie uns die schönste« Getränke und
Sxei-