Zerrenner, Heinrich Gottlieb: Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 2. Abtheilung) ([Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788) [VD18 9078314X]

i88 Thörichte Romermfurchr.
immer alsdann, daß es Hungcrsnsth, Pest, oder
gar Türkenkrieg bedeutet habe. Ich denke noch
mit vielen Schrecken an den Kometen, der den
siebenjährigen Krieg anzeigte. Wißt ihr noch wohl
Gevatter? wie Blut sah er aus; o! und was für
einen Schwan; er hatte!
Nredmer Guter Klaus ! Der Komet — wor-
«ach ihr mich fragt, bedeutet gewiß und wahr-
haftig eben so wenig etwas Böses, wie das
Nordlicht. Und mit eurem Türkenkrisge; das ist
ja recht lächerlich. Denn seht, die Türken, die
einmal vor hundert Jahren so fürchterlich waren,
daß jedes alte Mütterchen und jedes Kind zitter-
te, wenn es nur den Namen hörte, sind jetzt ge-
gen die andern Mächte gar unbedeutende Feinde
die ihre Sachen so schlecht verstehen, daß sie ge-
gen unsere wohlexercirken europäischen Soldaten
eine schlechte Figur spielen würden. Ein Krieg mit
den Türken, unter welchen es sonst auch recht ehr-
liche und gute Leute gibt, und die auch unsere
Brüder sind, ist daher sehr lächerlich, und gar
nicht zu fürchten. Da ist wohl Friede vor. Und
dann sagt mir doch einmal: was bedeutet es
denn wohl daß der Mond oder die Sterne an
Lein und dem Tage am Himmel stehen?
Michel. I der Mond, was sollte denn der
bedeuten? Das ist ja der Mond, den kennen wir
wohl, und die Sterne auch; die sehen wir ja
alle Nächte.
Pre-