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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 2. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 9078314X]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49044#0189
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Das Nordlicht, rzs
Lieben Leute — fieng der Prediger an — es ist
doch gewiß recht Jammerschade um euch , daß ihr
euch so fürchtet. Da dachten doch schon wieder
einigedaß nichts Guts auch dahinter sey. Gewiß,
ihr dauert mich; denn seht, ihr Lieben! da werdet
ihr ja wahrlich eures Leben niemals recht froh,
und dem lieben Gott kann ja solch ein Gemüth,
daß sich immer nichts Gutes vorsiellt, auch gewiß
gar nicht gefallen. Isis doch, als wenn ihr däch-
tet , daß er den Menschen und euch gar nicht gut
sey, und als wenn ihr ihm eben nicht allzu viel
Gutes zutrauet. Und er ist doch so ein lieber
Gott. Sehet dochlauch selbst das prächtige schöne
Nordlicht zeigt uns nicht nur, daß er ein sehr
mächtiger Gott sey, der so etwas Schönes in der
Natur veranstalten sann: sondern, anstatt) daß ihr
und einige schlecht unterrichtete Leute dabey an
Zornruthen und Rachschwerdtcr denken, hätten sie
ja bicln ehr Ursach, sich an die Liebe des guten
Menschenvaters zu erinnern. Sollte Ihr wohl
glauben, daß auch das Nordlicht eine sehr große
Wohlthat Gottes ist? Für uns hier zu Lande ftey-
sich nun wohl eben nicht; doch können wir auch
das nicht einmal wissen. Aber dort an dem Ende
der Erde gegen Mitternacht, lieben Freunde! dort
wohnen auch Leute, die so gut Menschen sind^
wie wir, und die also der gute Gott auch lieb
hat. Und da haben denn die Leute, die dahin ge-
reiset sind, uns erzehlt, und die Gelehrten wissen
das auch , daß daselbst fast ein ganzes halbes Jahr
Himer-
 
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