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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783158]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49045#0055
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Bleebau. wie der Blee geßet wird. 5;
machen; oder, wenn er ihn in Lacken nach Hause
hatte tragen lassen, und er völlig ausgedorrt
war: so ließ er ihn sogleich, oder im Winter in
der Kälte, da er besser ansgieng, ausdrcschen.
Blieben viel Körner in der Spreu, so ließ er
solche bey strenger Kälte in einer trockenen Oel-
stampfe unter beständigen Umrühren mit einem
Stocke vollends von der Spreu absondern und
durchsieben, und da hatte er den schönsten
Samen.
Beym Säen sah er denn freylich dahin, daß
der Boden nicht gar schlecht und mager wäre.
War das Land zu trocken, wenn er den rothen
Klee unter die Gerste säete: so pflegte er ihn,
wenn die Gerste gesäet und geegget war, oben
drauf zu säen, dann aber mit der verkehrten ein-
gespannten Egge ein wenig einzueggen, damit,er
nicht zu tief zu liegen käme, oder etwa gar nicht
aufgienge, sondern verdumpfte, und dann walzte
er ihn. Hatte es aber etwas viel geregnet, und
das Land war . bey der Gerstensaat naß , oder
ziemlich feucht: so pflegte er den Klee erst vier
bis sechs, auch nach Beschaffenheit wohl erst acht,
zehn oder zwölf Tage nachher auszusäe», wen»
auch die Gerste schon aufgegangen war; und da
band er denn hinten an das Pferdegeschirr einen
Bündel Dornhecken, daß nur der Kleesamcn so
wett unterkam, daß ihn die Vögel nicht auf-
fressen konnten. Mit der Egge würde man sonst
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