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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783158]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49045#0070
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68 Große Vortheile der Srallfütterung.
Jetzt da Georg für sein Vieh im Sommer so
viel grünnes und getrocknetes, wohlfeiles und
nahrhaftes Futter hatte, daß es nicht nur nie-
mals Noch leiden durste, sondern er auch seinen
Viehstand weit über die Hälfte vermehren konnte:
so schaffte er nun auch gänzlich die Austreibung
Des Viehes auf die ohnedies magere Dorfanger
ab, und führte völlig die Stallfütterung ein. Er
sagte aber auch, daß er das thun würde, wenn
er auch sein Vieh auf die schönsten Anger und
Wiesen austreiben könnte. Und darinn hatte er
denn sehr recht und dachte sehr vernünftig. Denn
wenn er auch nur die Hälfte von seinem bisheri-
gen Vieh gehalten hatte: so müßte er dabey doch
gewonnen, und bey der Stallfütterung noch ein-
mal so viel Nutzen , selbst von dem wenigen Vieh
gehabt haben, als er vorher von noch einmal so
vielem gehabt hatte, da er es noch auf die Weide
treiben ließ. Er machte nun offenbar viel mehr
und viel bessern Dünger, und bekam von seinem
Vieh, weil es nun besseres und nahrhafteres Fut-
ter, und viel mehr Ruhe hatte, auch viel mehr
Milch, und viel stärkere Kalber, die. zur Zuchc
weit geschickter waren, oder für welche er, wenn
er sie verkaufte, von den Fleischern allemal einen
Lhaler oder Gulden mehr erhielt.
Wenn die Nachbarn, ehe sie dis Sache recht
verstunden, und es selbst nachmachten, welches
denn die Vernünftigsten bald Lhaten, ihr Befrem-
den
 
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